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0793 - Als der Engel Trauer trug

0793 - Als der Engel Trauer trug

Titel: 0793 - Als der Engel Trauer trug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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griffen zu.
    Sekunden später stand der Wagen, und Petes Herz klopfte zum Zerspringen. Himmel, das war noch einmal gut gegangen. Er schaute wieder auf seinen Oberschenkel hinunter.
    Die Hand war verschwunden. Nicht nur das, die unheimliche Frau mit dem Kind auf dem Arm hatte sich auch zur Seite gebeugt und war dabei, die Tür zu öffnen.
    Sie ging.
    Sie sagte dabei kein Wort, sie verschwand ebenso geisterhaft, wie sie auch erschienen war.
    Pete Ashley schaute ihr mit offenen Augen und mit weit geöffnetem Mund hinterher. Die Tür fiel wieder zu, er registrierte es kaum, denn er sah, wie die geisterhafte Person das Kind noch fester in das Tuch einwickelte, es wieder enger an sich presste, sich dann umdrehte und vor dem haltenden Wagen die Straße überquerte.
    Wo wolle sie hin?
    Sie setzte über den schmalen Straßengraben hinweg, und für Pete Ashley hatte es ausgesehen, als wäre sie geschwebt. Auch das würde er ihr abnehmen. Nachdem, was er alles hinter sich hatte, war er bereit, noch viel schlimmere Dinge zu glauben, über die er vor wenigen Stunden noch gelacht hätte.
    Nun nicht mehr, denn er blickte der Gestalt nach und sah, wie sich ihr blasser Körper in die Dunstschwaden hineindrehte und darin regelrecht verschwand.
    Es gab ihn nicht mehr.
    Sie war weg…
    Auf einmal brach es aus Pete heraus. Er fing an zu lachen, obwohl er keinen Grund dafür hatte. Aber er lachte, er schrie das hinaus, was ihn bisher gequält hatte, er konnte einfach nicht anders. Es war das Lachen der Erlösung und das des Schreckens, und so vermischten sich beide Gefühle.
    Er sank in sich zusammen, keuchte und schüttelte den Kopf. Es war einfach unmöglich für ihn, darüber klar und logisch nachzudenken, was ihm widerfahren war. Das durfte es normalerweise überhaupt nicht geben, aber er war davon erwischt worden.
    Wie lange er auf seinem Sitz gesessen, gelacht und mit sich selbst gesprochen hatte, konnte er beim besten Willen nicht sagen, denn die Zeit war für ihn nicht mehr vorhanden. Irgendwann nur fiel ihm die Stille auf, und sie wiederum ließ abermals eine Gänsehaut entstehen. Er vermisste beinahe sein Lachen und auch das Summen der unheimlichen Person. Dieses Kinderlied, dessen Text er nicht kannte, wollte ihm einfach nicht aus dem Sinn. Jetzt summte er die Melodie nach, schaute nach vorn, wo die Schwaden als dünne Tücher durch das Licht der Scheinwerfer wehten, und er dachte darüber nach, wie es weitergehen sollte.
    Die Frau hatte ihm Angst eingejagt und ihn zugleich auch fasziniert. Plötzlich verspürte er auch keine Müdigkeit mehr, er wollte einfach mehr über diese Person erfahren und herausfinden, ob sie nun ein Gespenst oder ein Mensch war.
    In diesen Augenblicken dachte er nicht mehr daran, ein Zimmer zu finden, er wollte nur wissen, in welch einen gespenstischen Kreislauf er hineingeraten war. Pete hatte sich genau gemerkt, wo die Person die Straße überquert hatte, und er folgte ihr auf dem Weg. Es war nicht glatt, als er ausstieg. Das Licht hatte er gelöscht.
    Er nahm sich auch die Zeit, die Tür abzuschließen und lief ebenfalls über die Straße hinweg.
    Der Graben war nicht breit. Er konnte ihn leicht überspringen. Seine Füße landeten auf der weichen Erde eines Feldes. Ein Acker breitete sich vor ihm aus, dahinter war Wald.
    Warum war sie über die Straße und dann auf den Feldweg gegangen? Er wusste es nicht. Dort gab es ja nicht mal Deckung. Nicht einmal hinter Sträuchern hätte sie sich ducken können. Nur die Nebelschleier gaben ihr etwas Schutz; sie hingen am Feld wie blasse Tücher, die darauf warteten irgendwann einmal zerrissen zu werden.
    Er ging weiter.
    Dass seine Füße oft genug in dem weichen Boden einsanken, störte ihn ebenso wenig wie die nasse Nebelkälte. Nach einigen Minuten hatte er auch die erste Unsicherheit überwunden und bewegte sich schneller über den Acker hinweg. Da Pete fror, war dies die beste Möglichkeit, um sich warmzulaufen. Er hielt den Kopf gesenkt, seine Gedanken drehten sich immer wieder um die Frau, und als er irgendwann einmal nach vorn schaute, weil der braune Ackerboden unter seinen Füßen verschwunden war, da staunte er nicht schlecht, denn er sah in der Ferne sehr schwach einige Lichter schimmern. Sie mussten zu Coyne gehören. Er blieb stehen, weil er seine Gedanken sortieren wollte.
    Okay, er hatte nach Coyne gewollt, aber nicht zu Fuß, sondern mit dem Wagen. Jetzt allerdings sah es so aus, als könnte er diesen Ort auf seinen eigenen Füßen

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