0793 - Die Aktivatorjagd
Raumpiloten. Seid ihr etwa benachteiligt?"
„Wir sind gegenüber deinen Leuten nicht benachteiligt, Runeme", gab Orghschletz zu. „Aber wir sind auch nicht frei.
Doch auch darüber beklagen wir uns nicht, denn wir sehen ein, daß das Eisschloß als eine Zuflucht von Intelligenzen bewahrt bleiben muß, die sich nicht von den Laren und Überschweren versklaven lassen wollen."
„Hm!" machte Shilter. Er war verlegen, weil Orghschletz offenbar unkritisch seinee eigenen Argumente gebrauchte.
Der Extraterrestrier konnte allerdings nicht wissen, daß Shilters Schilderungen der Zustände in der Milchstraße und der Rolle des Eisschlosses auf erheblich frisierten Fakten beruhten.
Allmählich wurde es immer schwieriger, etwas Neues zu sagen, ohne sich dabei in Widersprüche zu verwickeln.
„Darf ich mich zurückziehen, Runeme?" fragte Orghschletz nach einer Weile.
Shilter schrak aus seinem Brüten auf.
„Ich habe nichts dagegen, mein Freund. Aber ich habe eine Bitte. Sorge dafür, daß morgen eine Nachschubexpedition aufbricht.
Wir brauchen Frischfleisch, verschiedene Rohstoffe und vor allem Deuterium. Die Magazinpositronik wird dir eine Liste aller Dinge ausfertigen, die beschafft werden müssen."
„In Ordnung", erwiderte Orghschletz. „Wirst du mitkommen?"
Runeme Shilter schüttelte den Kopf.
„Diesmal nicht. Stelle die Mannschaft nach deinem Ermessen zusammen - und nimm diesmal auch ein paar Menschen mit.
Vielleicht werden sie von ihren Flausen kuriert, wenn sie den Weltraum kennenlernen und merken, wie schwierig die Nachschubbeschaffung geworden ist."
„Ich werde alles erledigen", erklärte Orghschletz. „Aber wenn wir morgen schon starten, werden wir kaum bis zur Sonnenwendfeier zurück sein können. In drei Tagen schaffen wir das nicht."
Shilter winkte ab.
„Das ist unwichtig. Laß mich jetzt allein!"
Als Orghschletz sich zurückgezogen hatte, dachte Shilter darüber nach, wie oft sie wohl noch Nachschubexpeditionen durchführen konnten, ohne daß die Überschweren oder die Laren dadurch eines Tages den Weg zum Eisschloß fanden.
Er kam zu dem Schluß, daß er eine Ausweichbasis brauchte.
Nach Möglichkeit einen Planeten, der von Laren und Überschweren als unwichtig angesehen und niemals angeflogen wurde. Runeme Shilter glaubte, daß die Heimatwelt von Orghschletz' Volk die ideale Ausweichbasis für ihn gewesen wäre. Mit diesen Extraterrestriern ließ es sich gut auskommen.
Leider wußte er nicht einmal den Namen von Orghschletz Volk, geschweige denn die Position seines Heimatplaneten.
4.
Orghschletz wählte als Besatzung des Schnellen Kreuzers, mit dem er die Nachschubexpedition durchzuführen gedachte, acht Ertruser, drei Leute seines Volkes und vierzehn Menschen aus.
Agschbdaaf, einer der Angehörigen seines Volkes, sollte als Pilot füngieren. Kommandant des Schiffes, das den Namen CASIX trug, war selbstverständlich ein Ertruser. Anders war es überhaupt nicht denkbar. Er hieß Krotur Monks, befand sich bereits an der Schwelle des Greisenalters und konnte, wenn seine zerebrale Arterienverkalkung ihm nicht zu arg zusetzte, ganz umgänglich sein. Orghschletz hatte ihn ausgewählt, weil er wußte, daß Monks ihm weitgehend freie Hand lassen würde.
Die Dienstverpflichteten - beziehungsweise die Menschen - waren noch nie aus der Station herausgekommen und kannten vom Universum außerhalb des Eisschlosses nur die dunklen Schwaden der Sternenschuttwolke sowie das helle Leuchten des galaktischen Zentrums, das auch vom Sternenschutt nicht ganz verschluckt wurde. Ihr Sprecher hieß Ansgar Fries, diente im Eisschloß als Instrumentenwärter und machte einen recht intelligenten Eindruck.
Orghschletz versammelte die Besatzung in der Hauptzentrale um sich, ließ die Versammlung von Krotur Monks eröffnen, der ihm nach ein paar Sätzen das Wort erteilte.
„Ich will es kurz machen", versprach der Extraterrestrier. „Wie wir alle wissen, müssen unsere nicht oder nicht vollständig regenerierbaren Vorräte von Zeit zu Zeit ergänzt werden. Diesem Zweck dient unsere ,Expedition.
Wir werden mit fünf Linearmanövern, die uns dicht am galaktischen Zentrumskern vorbei bringen, das Ziel erreichen.
Es handelt sich um die Welt Saissa, den vierten Planeten der Sonne Marlyk. Saissa ist ein alter Planet, auf dem wir ohne Raumschutzanzüge nicht überleben können. Früher hat es dort eine technische Hochkultur gegeben, Sie ist aus unbekannten Gründen verfallen. Später entwickelte sich auf
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