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0794 - Das Zauber-Zimmer

0794 - Das Zauber-Zimmer

Titel: 0794 - Das Zauber-Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verdammt gut an. Warten wir die Praxis ab.«
    »Ich sehe sonst keine Chance.«
    »Ist das denn eine?«
    »Lass mich aussteigen!«
    Harry nickte. Er beugte sich nach unten, damit keiner von außen sehen konnte, dass er seine Waffe zog. Er legte die Pistole auf seinen Schoß. »John!«, sagte er.
    Ich ließ den Griff los, den ich schon berührt hatte. »Ja, was ist?«
    »Wenn es zu schwer wird, greife ich ein.«
    »Ja, okay.«
    Es gefiel dem Kommissar nicht, wie ich handelte, aber es musste einfach etwas getan werden. So konnte es nicht weitergehen. Wir mussten aus dem Wagen, sonst würden wir hier noch länger sitzen.
    Ich wusste auch nicht, was die Menschen vorhatten, konnte mir allerdings denken, dass sie uns daran hindern wollten, wieder zum Hotel zu fahren. Das hätten wir schaffen können. Einmal wenden und zurückfahren. Ob sie uns das aber gestatten würden, war fraglich.
    Ich hatte die Tür so weit geöffnet, dass ich aus dem Wagen steigen konnte. Dabei musste ich mich vorsehen, denn an manchen Stellen der Straße glänzte blankes Eis.
    Mit dem linken Ellbogen drückte ich die Tür wieder zu. Da sie nicht abgeschlossen war, würde ich sie auch schnell wieder aufreißen können, falls es nötig war.
    Momentan noch nicht, denn keiner der Anderen rührte sich von der Stelle. Wahrscheinlich warteten sie darauf, dass ich etwas tat, aber ich blieb noch stehen.
    Meine Blicke glitten über die jungen, starren Gesichter mit den bösen Augen.
    So schauten keine normalen Menschen, für mich waren die jungen Leute vom Bösen infiltriert.
    Einen in der Reihe kannte ich besser. Und ihn suchte ich mir auch aus. Es war Udo Fuhrmann. Er merkte, dass er angeschaut wurde, und sein Mund verzog sich zu einem Grinsen.
    Er ahnte etwas, aber er wusste sicherlich nicht die ganze Wahrheit.
    Ich ging so weit vor, bis ich das seitliche Ende der Stoßstange erreicht hatte. Dort blieb ich stehen.
    Die Luft war eisig. Wind wehte kaum, aber wenn er mein Gesicht traf, biss er in die Haut. Ich breitete die Arme aus zum Zeichen, dass ich keine Waffe trug. Nichts regte sich bei den Anderen. Ich wusste nicht, ob sie mich verstanden hatten.
    »Hallo Udo«, sagte ich leise, jedoch unüberhörbar. »Kannst du mir erklären, was das hier soll?«
    Für einen Moment verengten sich die Augen. Ohne Kopfbedeckung musste er frieren, doch ihm machte das alles nichts aus. Seine Wangen bewegten sich, sie zogen sich zusammen, dann blähten sie sich auf, und einen Moment später spie er auf die Motorhaube.
    Da wusste ich Bescheid!
    Ich warf einen schnellen Blick auf Harry Stahl. Der war zusammengezuckt. Sicherlich überkam ihn jetzt der kalte Zorn, zum Glück hielt er sich zurück.
    Ich riss mich zusammen. »Warum versperrt ihr uns den Weg? Ich will es wissen.«
    Ein Mädchen sprach. Es trug eine Wollmütze, unter dem das blonde Haar hervorschaute. »Ihr gehört nicht zu uns. Ihr seid Fremde, aber wir wollen keine Fremden.«
    »Warum nicht?«
    »Wir bleiben allein. Wer immer uns stört, der ist verloren. Ihr wollt in das Hotel, dagegen haben wir nichts, aber ihr werdet es auf unsere Art und Weise betreten.«
    »Wie?«
    Jetzt sprach Udo Fuhrmann. »Total anders. Der Teufel hat uns Macht gegeben. Andere sind freiwillig in das Hotel gegangen, sie haben auf die Warnungen nicht gehört. Bei euch aber holen wir zum großen Schlag aus, das kann ich versprechen.« Seine Lippen zuckten wieder. »Ihr werdet die Opfer sein. Das Gewürz in der großen Feier. Schon früher haben sich die Menschen im Hotel versammelt. Sie haben getanzt, sie haben gelacht, sie haben auch andere Dinge getan, und sie haben geopfert…«
    Ich wollte nicht erkundigen, wie es genau ablaufen sollte, da aber hörte ich die Musik.
    Geigenklang aus der Ferne…
    Dünn und gleichzeitig etwas schrill schwebten die Melodien durch die stille Straße.
    Nicht nur ich hörte die Musik, auch die jungen Leute waren für einen Moment davon fasziniert.
    Bis sich Udo Fuhrmann als Erster bewegte.
    Er griff unter seine Jacke, holte etwas hervor. Ich sah, dass es ein langer Gegenstand war, eine dunkle Stange, an deren vorderen Ende etwas hell schimmerte.
    »Jaaaa…!«, schrie er und drosch mit der Stange zu. Diesmal traf er wieder die Haube, und das glänzende Etwas an der Vorderseite jagte seine spitzen Stacheln gegen das Metall.
    Im selben Augenblick öffnete sich die Menschenschlange. Sie spritzte auseinander. Die jungen Leute bewegten sich tänzelnd, und plötzlich waren sie bewaffnet.
    Manche mit Knüppeln,

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