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0794 - Das Zauber-Zimmer

0794 - Das Zauber-Zimmer

Titel: 0794 - Das Zauber-Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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feiern, und es wird schlimmer werden als je zuvor.«
    Nach Frau Fuhrmanns Worten legte sich ein bedrückendes Schweigen über den Raum. Ich schaute zu einem der beiden Fenster hin. Dahinter lauerte die graue Düsternis. Sie gab dem Bösen Deckung. Sie würde alles verbergen, damit der Teufel und seine Diener fröhliche Urständ feiern konnten.
    »Sie sagen ja nichts mehr«, sprach uns Frau Fuhrmann an.
    Ihr Mann meldete sich zu Wort, und seine Stimme klang bereits schwer und unsicher. »Die beiden haben eben eingesehen, dass es nichts mehr zu sagen gibt.« Er bewegte seinen Arm schwankend, bevor er die rechte Hand auf die Schulter seiner Frau legte, die aber zurückzuckte, weil sie die Berührung nicht wollte. »Unsinn, alles Unsinn, was du da erzählt hast, Erika. Das sind Hirngespinste! Diese Nacht wird so sein wie viele andere auch. Nichts wird sich verändern.«
    »Meinst du?«
    »Ja.«
    »Du irrst dich, Walter. Ich spüre es genau, dass du dich irrst. Da kannst du sagen, was du willst. Es liegt etwas in der Luft. Es riecht nach Gewalt und Tod. Wir sind es doch, die hier verflucht worden sind. Dieses verdammte Hotel, die Toten dort, die Orgien, die Schreie des Teufels, das alles kommt zusammen.« Sie zog die Nase hoch. »Ich kann das Böse riechen, denn es schwebt in unserer Nähe. Auch ich habe die Musik gehört. Es war das Totenlied…«
    »Ja, ja…«, Fuhrmann hob seine Flasche an und trank wieder einen Schluck.
    Seine Frau schüttelte nur den Kopf. Ihr war anzusehen, dass sie es mit ihrem Mann nicht leicht hatte, aber das waren nicht unsere Probleme. »Jedenfalls danken wir Ihnen für die Informationen«, sagte der Kommissar, der, ebenso wie ich, spürte, dass wir hier im Haus nichts mehr verloren hatten. Für uns war es jetzt wichtig, den Ort zu wechseln.
    Ich spürte Frau Fuhrmanns Hand an meinem Arm. »Und Sie wollen etwas gegen das Andere unternehmen?«
    »Das hatten wir vor.«
    »Was denn?«
    »Wir waren schon einmal im Hotel und werden ihm abermals einen Besuch abstatten.«
    Ich hatte damit gerechnet, dass sie erschrak und wurde auch nicht enttäuscht. Mit einer heftigen Bewegung stand sie auf. Dabei stieß sie gegen die Lampe, und die flache Scheibe geriet ins Schwanken.
    Ein Muster aus Licht und Schatten huschte über den Tisch und uns hinweg. »Wenn Sie das wirklich vorhaben, kann ich für Sie nur beten. Es gibt keinen Menschen, der dem Teufel widerstehen kann.«
    »Man kann es zumindest versuchen.«
    Sie setzte sich wieder hin. »Sie haben Glück gehabt, das wird Ihnen nicht mehr treu bleiben.«
    »Darauf lassen wir es ankommen.«
    »Sie wären nicht die ersten, die im Hotel gestorben sind. Es gibt einige, die nicht auf den Rat hören wollten. Es muss sie erwischt haben, denn sie sind nie mehr aufgetaucht. Sie sind tot, sie haben mit ihrem Leben bezahlen müssen.«
    »Wie viele waren es denn?«
    Erika Fuhrmann rechnete nach. »Nun ja, genau weiß ich es nicht, Mindestens drei.«
    »Einen Mann haben wir gefunden«, sagte der Kommissar. »Er war tot, man hat ihn umgebracht.«
    »Ja, ja, so sind sie eben!«
    Diesmal legte ich ihr die Hand auf die Schulter. »Da wir das wissen, Frau Fuhrmann, möchten wir Sie bitten, im Haus zu bleiben und nicht vor die Tür zu gehen.«
    »Ich bin nicht lebensmüde.«
    »Das ist tröstlich.«
    Da sich Harry erhoben hatte, stand auch ich auf. Walter Fuhrmann starrte uns an. Sein Blick war kalt und böse. Er zwinkerte mit den Augen, dann räusperte er sich und griff wieder zur Flasche.
    »Ich bringe Sie noch bis zur Tür« sagte Frau Fuhrmann.
    »Danke sehr.«
    Erst im Flur sprachen wir wieder miteinander. Zwischen uns wirkte die kleine Frau etwas verloren, und sie senkte aus Scham den Kopf, als ich die Rede auf ihren Sohn brachte. Sie quälte sich vor der Antwort und schaute uns auch nicht an. »Ich befürchte, dass Udo den falschen Weg eingeschlagen hat.«
    »Können Sie da genauer werden?«
    »Ja, und nein. Er hat sich eben von anderen Mächten verführen lassen, und das ist schlimm. Er ist in eine Szene abgedriftet, die schlimm ist, die wir schon einmal hatten, und ich habe das Gefühl, dass auch das mit den teuflischen Kräften zusammenhängt, die in diesem Hotel zu Hause sind. Früher war es anders, erst in der letzten Zeit kehrte der Spuk zurück. Da wurde hier im Ort das Band der Menschlichkeit zerrissen, jetzt ist jeder des anderen Feind, und das hängt nicht nur mit den Gaben der Wessies zusammen, fürchte ich.«
    »Dann wird es Zeit, dass wir dem Spuk ein Ende

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