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0794 - Das Zauber-Zimmer

0794 - Das Zauber-Zimmer

Titel: 0794 - Das Zauber-Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr, was er noch sagen sollte, deshalb übernahm ich wieder das Wort.
    »Es ist schwer zu glauben, Harry, aber du kannst mir glauben, dass ich es gesehen habe. Das war keine Einbildung. Bei mir hat auch nichts ausgesetzt, weil ich mich eben zwischen Himmel und Erde befand. Ich habe die Szene gesehen.«
    »Ist ja schon gut.« Er ballte die rechte Hand zur Faust. »Aber hast du dir schon eine Erklärung überlegt?«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Deshalb auch meine Skepsis.«
    Da hakte ich ein. »Haben wir denn für das plötzliche Verschwinden des Kabinenbodens eine Erklärung?«
    »Nein!«, brachte er stöhnend hervor. »Das macht mich ja so fertig. In diesem verdammten Bau ist eben alles anders. Hier kann man nur noch durchdrehen, wenn man bleibt.«
    »Ich werde bleiben!«
    »Und ich auch!« Harry schüttelte den Kopf. »Hast du etwa daran gezweifelt?«
    »Im Prinzip nicht«, erwiderte ich, wobei ich durch die Vorhalle wanderte und mich dabei ertappte, dass ich immer wieder zu Boden schaute, als könnte er im nächsten Moment verschwinden. »Nur hat mich deine Reaktion nachdenklich gemacht.«
    »Was willst du machen? Ich bin eben nicht so viel gewohnt wie du, der du praktisch jeden Tag mit diesen nicht erklärbaren und übersinnlichen Dingen konfrontiert wirst.«
    Ich winkte ab. »Was heißt schon übersinnlich, Harry? Das hier hatte nichts Geisterhaftes mehr an sich. Das war schon verdammt gefährlich. Es war eine Falle, nicht mehr und nicht weniger. Leider ohne Mechanik, und da kommen wir deiner Vermutung schon näher. Es muss hier eine Kraft geben, die es geschafft hat, die Physik und die Statik außer Kraft zu setzen. Diese Kraft ist mächtig, sie hat einen Ursprung, und das ist wahrscheinlich der Teufel.«
    »Ja, kann sein, muss aber nicht.«
    »Denkst du an eine andere Theorie?«
    »Könnte sie denn mit dem zusammenhängen, was du in der Tiefe gesehen hast? Dieses Bild, die Erscheinung…«
    Ich atmete schnaufend durch die Nase. »Ja und nein, da bin ich mir nicht sicher. Es kann wahr sein. Vielleicht sind wir hier an das Prinzip herangekommen, aber…«, ich hob die Schultern. »Noch hängt alles in der Schwebe.«
    »Das heißt, wir warten bis Mitternacht?«
    »Warum so formal? Nein, auf keinen Fall. Wir werden natürlich das Haus untersuchen und dabei entsprechend behutsam vorgehen. Das heißt, wir müssen mit allem rechnen. Die andere Seite kann blitzschnell und unerwartet zuschlagen, und es müsste in diesem Hotel so etwas wie ein Zentrum geben, wo damals gefeiert wurde.«
    »Die Halle, John!«
    »Möglich. Nur erinnere ich mich auch an den Dolch, die Kleidung, das Blut auf der Treppe und an das dunkle Holzpferd. Diese Tatsachen scheinen mir wichtig zu sein, ich muss sie nur mehr in die Reihe bekommen. Vielleicht bringt uns das der Lösung näher.«
    »Wir werden sehen.« Harry hatte bereits seine Hand auf den Griff der Hallentür gelegt, öffnete sie, und diesmal betraten wir gemeinsam die große Halle, wo mir die drei Musiker zum ersten Mal begegnet waren. Jetzt war die Hotelhalle leer. Die wenigen Möbelstücke wirkten deplatziert. Die Spinnweben und der Staub gaben einen modrigen Geruch ab. Auch in der Luft tanzte der Staub, ich spürte ihn auf den Lippen und ebenfalls im Mund. Die hohen Fenster an der anderen Seite schimmerten wie dunkles Blei. Dahinter lag die Nacht, und gespenstische Schatten bewegten sich dort in einem lautlosen unheimlichen Reigen.
    Es musste Wind aufgekommen sein, der mit dem Buschwerk spielte und an seinen Zweigen zerrte.
    Wie mächtige Stempel wirkten die hohen Säulen. Sie waren direkt mit der Decke verbunden. Sie war für mich ein großer, düsterer Himmel mit einem Loch darin, durch das der Tote hinab in die Halle gefallen war.
    Als Harry hochschaute, sah ich, wie er schauderte. Ich hatte meine kleine Lampe eingeschaltet. Das Gesicht meines Freundes war gespensterhaft bleich, da hatte er sich den Musikern angepasst. Ich sah wahrscheinlich nicht anders aus.
    »Wolltest du nicht woanders hingehen, John?«
    »Natürlich.« Ich deutete auf die Seitentür und strahlte sie gleichzeitig an.
    Das Licht fiel kaum hindurch, weil das Glas einfach zu schmutzig war. Als wir die Halle betreten hatten, dachte ich an den alten Vorhang, der die Treppe versteckte. Und ich erinnerte mich auch an den schwebenden Dolch, dessen Klinge immer wieder in den alten Stoff hineingehackt hatte, als hätte sie mir zeigen wollen, wie damals jemand umgebracht worden war.
    Diesmal ließ das Licht den Vorhang

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