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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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hatte. »Können Sie laufen?«
    »I-ich glaube nicht.«
    Er zog sie vorsichtig hoch und nahm sie auf die Arme. Zum Glück war sie schmächtig.
    Zamorra wandte sich an Susanne Greve. »Sie gehen vor. Zeigen Sie uns den Stollen, der zu dem Durchgang führt.«
    Tony Ehrmann, Walter Bernau und Jens Mahrzahn folgten der Matrone. Zamorra warf einen Blick zurück und sah, dass der Untote sich aus der Falle zu befreien versuchte. Der Schein der Flamme tanzte über die Wände, und die schwere Betonplatte über ihm bewegte sich kaum sichtbar.
    Als sie fast fünfhundert Meter zurückgelegt hatten, erreichten sie die Trümmer, von denen Susanne Greve gesprochen hatte. Es sah so aus, als sei der Stollen an dieser Stelle ebenfalls verschüttet worden.
    Zamorra stieg über das Geröll und erreichte die gähnende Öffnung, welche Susanne Greve erwähnt hatte. Es handelte sich um einen Gang von höchstens fünfzig Zentimetern Durchmesser.
    »Da gehe ich nicht rein!«, rief Walter Bernau.
    Susanne Greve sprang ihm bei. »Was ist, wenn der Gang auch noch einstürzt? In meinem Horoskop stand…«
    »Wir haben keine andere Wahl«, sagte Zamorra. »Der Untote wird sich bald befreit haben.«
    Bernau folgte Zamorras Blick. Entsetzen spiegelte sich in seinen Augen, als die Gestalt des Untoten sichtbar wurde. Nur noch wenige Flammen leckten über ihren Körper, die kurz darauf gänzlich verloschen.
    »Ich gehe hinein«, sagte Tony Ehrmann entschlossen.
    »Gut«, sagte Zamorra. »Sehen Sie nach, wie lang der Gang ist. Wenn nach zehn Metern kein Ende abzusehen ist, kommen Sie zurück. Dann hat es sowieso keinen Sinn.«
    Ehrmann ließ sich auf die Knie nieder und war wenige Sekunden später in der Öffnung verschwunden.
    Zamorra nutzte die Zeit, um sich um die verletzte junge Frau zu kümmern. Erst jetzt bemerkte er, dass ihr Hinterkopf stark geschwollen war. Vermutlich war sie von einem Stein getroffen worden und hatte eine starke Gehirnerschütterung davongetragen.
    »Spüren Sie immer noch Schmerzen?«, fragte er.
    Sie lächelte, aber ihr Blick war immer noch verschleiert. »Unwohl… wird schon wieder…«
    »Vielleicht kann sie uns wenigstens ihren Namen verraten«, sagte Jens Mahrzahn.
    Die Angesprochene seufzte und schloss die Augen. »Rita…«
    »Sie haben vorhin vom Meister gesprochen«, sagte Zamorra, »und davon, dass Sie ihn gesehen haben.«
    Sie antwortete nicht. Doch ihre Pupillen zuckten unter den Augenlidern hin und her, als durchlebe sie einen intensiven Traum.
    Zamorra wurde durch ein scharrendes Geräusch abgelenkt. Tony Ehrmanns Gesicht kam in der Öffnung zum Vorschein. Es war von Staub und Schmutz überzogen.
    Er grinste. »Es sind nur fünf oder sechs Meter. Dahinter ist ein Stollen, der genauso aussieht wie dieser hier.«
    Zamorra legte die Reihenfolge fest, in der sie hindurch kriechen würden. Tony Ehrmann war der erste. Ihm würde Mahrzahn folgen, dann Susanne Greve, Rita, Walter Bernau und schließlich Zamorra.
    Der Untote hatte sich bis auf zweihundert Meter genähert, als Ehrmann erneut in das Loch kroch.
    Ungeduldig blickte Mahrzahn auf Ehrmanns Beine, die langsam in der Öffnung verschwanden. »Verdammt, warum geht das nicht schneller?«
    Kaum war Ehrmann nicht mehr zu sehen, kroch Mahrzahn auch schon hinterher. Die Angst um sein Leben beflügelte ihn.
    Zamorra blickte Rita an. Sie war immer noch nicht wieder vollständig bei Sinnen. Auch Walter Bernau schien mit der Situation überfordert. Er hatte sich am Absatz eines Felsbrockens zusammengekauert und die Arme um die Beine geschlungen.
    Nachdem Susanne Greve sich in den Gang geschoben hatte, forderte Zamorra ihn auf: »Gehen Sie schon, Herr Bernau!«
    Bernau blickte ihn mit großen Augen an. »Ich kann da nicht rein. Es ist so eng und dunkel…«
    Das hatte Zamorra noch gefehlt. Ein Klaustrophobiker.
    Noch zwanzig Schritte. Das Knurren des Untoten war jetzt deutlich zu vernehmen. Er sah grausig aus. Der Brustkorb war von der Betonplatte eingedrückt worden, sein Schädel zerschlagen. Außerdem hatte das Feuer seine Haut zu einem ledrigen, schwarzen Etwas schrumpfen lassen. Die zersplitterten Kiefer mahlten hungrig aufeinander.
    Zamorra ließ jede Rücksicht fahren. Er versuchte Bernau auf die Beine zu zerren, aber dieser wehrte sich schreiend.
    »Ich kann nicht!«, greinte er. »Verstehen Sie doch, Zamorra - eher sterbe ich, als in dieses Loch zu kriechen!«
    Und genauso wird es kommen, dachte Zamorra.
    Denn jetzt war der Untote heran.
    Zamorra zog das Amulett

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