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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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auf. »Lass mich los, du Scheusal!«
    Er wollte den Mann abschütteln, aber der entwickelte plötzlich Bärenkräfte. Sein Knurren wurde lauter. Gieriger.
    »Zamorra, helfen Sie mir!«, schrie Mahrzahn. »Der will mich umbringen!«
    Zamorra hatte das Gesicht des Nackten zunächst nicht erkennen können. Aber bereits die Wunden auf Brust und Bauch hatten ihm verraten, mit wem er es zu tun hatte.
    Der Fremde war tot.
    Allein Magie hielt seinen Körper noch in Bewegung…
    ***
    Der Meister des Übersinnlichen zögerte nicht länger. Er riss den Untoten, der gerade seine Zähne in Mahrzahns Hals schlagen wollte, herum und versetzte ihm einen Schlag, der ihn zurückwarf. Die tumbe Gestalt war nicht in der Lage, sich auf Zamorras Angriffe einzustellen. Hieb um Hieb wurde sie zurückgetrieben.
    Aber ebenso wenig war sie auf diese Weise zu besiegen. Sie steckte die Schläge ein und ging erneut zum Angriff über.
    Mahrzahn stand unter Schock. Er beobachtete das Geschehen fassungslos. Es war ausgerechnet Walter Bernau, der einen faustgroßen Geröllsplitter ergriff und Zamorra zu Hilfe kam. Gemeinsam prügelten sie auf den Untoten ein.
    »So können wir ihn nicht besiegen«, keuchte Zamorra. »Lenken Sie ihn ein paar Sekunden ab!«
    Bernau schlug immer wieder zu. Sein Gesicht verzerrte sich vor Anstrengung. Da aber packte der Untote seinen Arm und drückte zu. Bernau stieß einen Schmerzensschrei aus und ließ den Stein fallen.
    Zamorra hatte sein Feuerzeug gezückt und näherte sich dem Untoten von hinten. Die Flamme stand auf höchster Stufe, als der Funke zündete. Eine Lohe von fast zehn Zentimetern Länge strich über den Hinterkopf des Untoten, der prompt in Flammen aufging.
    Das Monstrum ließ Bernau los und wandte sich um. In Windeseile breiteten sich die Flammen über den Leichnam aus. Wie eine lebende Fackel stakste er auf Zamorra zu, der langsam zurückwich.
    Feuer war ein probates Mittel gegen Untote und schien auch diesmal zu wirken. Aber etwas war anders als sonst. Das Fleisch des Untoten entflammte zwar - aber das Feuer besiegte nicht die unheimliche Magie, die dem Leichnam innewohnte!
    Zamorra verfluchte in Gedanken das Amulett. Eigentlich hätte es längst von selbst aktiv werden müssen. Aber es war wie tot. Nicht einmal eine leichte Erwärmung ließ sich feststellen.
    »Kommen Sie, Bernau, wir müssen zurück!«
    Der Politiker folgte ihm keuchend. Sein rechter Arm hing leblos herab. Immer wieder blickte Bernau sich um und starrte mit aufgerissenen Augen auf den Untoten, der, eingehüllt in eine mannshohe Lohe, hinter ihnen her stakste.
    Die anderen aus der Gruppe hatten den Kampf atemlos verfolgt.
    Zamorra kam eine Idee. Er lief zu der Stelle, an der er Susanne Greve unter den Trümmern hervorgezogen hatte. Eine Betonplatte von fast einem Quadratmeter Fläche lag auf einem Geröllhaufen. Zamorra zerrte an den abgerissenen Metallstreben, die aus den Seiten der Platte lugten. Die Platte bewegte sich kaum merklich.
    »Kommen Sie her!«, rief er den anderen zu.
    Bernau und Ehrmann folgten seinem Befehl. Auch Susanne Greve kam herüber. Jens Mahrzahn aber war noch immer wie erstarrt, während sich der Untote ihm langsam näherte.
    »Wir locken den Kerl hierher und begraben ihn unter der Platte«, erläuterte Zamorra seinen Plan.
    Bernau schaute ihn skeptisch an, und auch Tony Ehrmann schien nicht begeistert.
    »Wie sollen wir das schaffen?«, fragte er. »Die Platte ist viel zu schwer, um sie anzuheben.«
    »Das ist auch nicht nötig. Wir müssen sie nur über den Scheitelpunkt des Geröllbergs schieben, dann rutscht sie ganz von allein.«
    Zamorra eilte zu Mahrzahn und zog ihn gerade rechtzeitig zur Seite, bevor der Untote ihn erreichte. »Machen Sie sich nützlich!«, rief Zamorra, »und locken Sie das Monstrum zur Steinplatte.«
    Mahrzahns Blick pendelte ratlos zwischen Zamorra und den anderen hin und her. Dann begriff er.
    Der flammende Untote wankte weiter auf sie zu, und es gelang Mahrzahn tatsächlich, ihn zum Geröllhaufen zu locken. Zamorra brachte den Untoten mit einem gezielten Tritt in den Rücken zu Fall.
    Die Männer zerrten mit allen Kräften an der Platte. Ihre Gesichter wurden puterrot unter der Hitze, die von dem Untoten ausging. Schon wollte er sich wieder aufrichten, als die Platte endlich ins Rutschen kam. Das Geröll knackte und splitterte, und mit einem dumpfen Laut nagelte der Betonblock den Untoten am Boden fest.
    Zamorra lief zu der blonden Frau, die den Kampf mit großen Augen verfolgt

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