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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Geröllhaufen entfernt. Besonders Jens Mahrzahn hatte darauf bestanden. Der Anblick des toten Bernau war offenbar zuviel für den toughen Manager.
    »Dieser verfluchte Untote hat mir den Fuß gebrochen«, sagte Mahrzahn und rieb sich den Knöchel. »Sind Sie wirklich sicher, dass Sie ihn erledigt haben, Zamorra?«
    »Sicher ist man, wenn man tot ist.«
    »Ihre schlauen Sprüche können Sie sich sparen! Es geht hier um unser aller Leben, verdammt noch mal!«
    Tony Ehrmann baute sich vor Mahrzahn auf und stemmte die Hände in die Hüften. »Wie wäre es, wenn Sie mal die Klappe halten würden? Oder Sie erzählen zur Abwechslung mal was wirklich Neues. Sie haben sich den Knöchel gebrochen? Dass ich nicht lache. So gut wie Sie zu Fuß sind, haben Sie ihn höchstens leicht verstaucht. Und jetzt belästigen Sie uns nicht weiter mit Ihrem Gejammer, damit wir endlich überlegen können, wie wir hier rauskommen.«
    »Da bin ich aber auf Ihre Eingebung gespannt«, zischte Mahrzahn. Es war deutlich zu sehen, dass Ehrmann ihn eingeschüchtert hatte.
    Jetzt wandte sich Ehrmann an Zamorra. »Sie haben den Untoten erledigt. Jedenfalls ist er nicht mehr hinter uns her. Und vorher haben Sie ihn in einen magischen Kreis gebannt. Diese Monster sind also nicht unbesiegbar.«
    »Da gibt es nur einen Fehler«, sagte Zamorra. »Er hätte den Kreis niemals von allein verlassen können. Jemand muss ihm geholfen haben.«
    »Sie meinen, Bernau hat ihn absichtlich befreit, indem er die Zeichen verwischte?«, fragte die Hellseherin, Susanne Greve.
    Seitdem Zamorra den Untoten besiegt hatte, hingen ihre Blicke voller Bewunderung an ihm. Wahrscheinlich überlegte sie, wie sie ihm ein paar seiner magischen Geheimnisse entlocken konnte. Aber da war sie bei Zamorra an der falschen Adresse. Leute wie Susanne Greve waren gefährliche Scharlatane, die von der Gutgläubigkeit ihrer Mitmenschen lebten. Von wirklicher Magie hatten sie keine Ahnung.
    »Ich glaube nicht, dass es Bernau war«, sagte er. »Vielmehr vermute ich, dass derjenige, der uns hierher geführt hat, auch den Untoten befreit hat. Er hat immer noch die Kontrolle über das Geschehen, und sein Eingreifen zeigt, dass er es uns nicht zu leicht machen will.«
    Susanne Greve blickte sich furchtsam um. »Sie meinen, der Meister beobachtet uns? Wie sollte er das anstellen.«
    »Wenn Sie es ihm nicht Zutrauen, frage ich mich, warum Sie sich überhaupt von ihm in die Bruderschaft haben locken lassen.«
    Sie senkte verschämt den Blick. »Ich weiß jetzt, dass es ein Fehler war, diesen schwarzmagischen Ritualen beizuwohnen. Ich hoffe, Sie beurteilen eine Person nicht aufgrund dieser Schwäche.«
    Er glaubte ihr kein Wort, sondern war im Gegenteil davon überzeugt, dass sie nur auf ihren Vorteil bedacht war. Der Rest der Gruppe war ihr egal, wenn sie nur selbst heil aus dem Schlamassel herauskam. Aber wahrscheinlich traf das für jeden von ihnen zu -bis auf ihn selbst.
    Zamorra blickte sich um. Sie waren in einem Stollen, der dem anderen bis auf das Haar zu gleichen schien. Auch hier lagen überall Trümmer herum, als hätte es vor kurzem einen Einsturz gegeben. Wenige Schritte entfernt gabelte sich der Gang, und beide Stollen verschwanden irgendwo in der Finsternis.
    »Das ist ein einziger Alptraum!«, stöhnte Tony Ehrmann. »Ich habe das Gefühl, das wir uns die ganze Zeit im Kreis bewegen.«
    »Vielleicht haben Sie Recht, Tony«, sagte Zamorra. »Aber wenn es so ist, muss es einen Grund dafür geben. Auch der Untote ist nicht einfach aus dem Nichts aufgetaucht.«
    »Sie meinen, es gibt noch mehr?«, fragte Tony Ehrmann schaudernd.
    »Haben Sie sich ihn denn nicht genau angesehen? Er war eines der drei Opfer, die bei der Schwarzen Messe wieder erweckt wurden. Ich kannte ihn, als er noch quicklebendig war. Sein Name war Robert Haas. Er hat dem Meister die Leichen für seine Rituale geliefert und ist am Ende wohl selbst auf dem Speisezettel gelandet.«
    Mahrzahn blickte ihn misstrauisch an. »Sie sagen das so ruhig, als hätten Sie jeden Tag mit solchen Gestalten zu tun. Ich bekomme immer mehr das Gefühl, dass Sie kein normaler Adept sind. Vielleicht sind Sie ja sogar selbst der Meister…«
    »Ich kann Sie beruhigen«, sagte Zamorra. »Ich war an diesem Abend zum ersten Mal bei einem Treffen der Bruderschaft.«
    »Dann sind Sie also ein Polizist?«, fragte Rita. Es war das erste Mal, dass sie etwas sagte. Sie war immer noch sehr schwach, aber die Angst, Bernaus Schicksal zu teilen, schien ihre

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