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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Scotch füllte. »Sie können sich nicht vorstellen, wie entsetzt ich darüber war.«
    Nicole glaubte ihm kein Wort. »Was ist mit Zamorra passiert?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit wir uns gestern Vormittag getrennt haben.«
    »Sie lügen«, sagte Werner. »Zamorra hat mir über Funk mitgeteilt, dass er Sie bei der Fabrik gesehen hat.«
    »So?«, fragte Perry und drehte sich um.
    Es war die unmerkliche Veränderung in Perrys Stimme, die Nicole reagieren ließ. Mit einem Hechtsprung brachte sie sich in Sicherheit, während dort, wo sie eben noch gesessen hatte, eine Kugel den Lederbezug durchbohrte.
    Perry richtete die Pistole auf den Kommissar, der nicht so geistesgegenwärtig reagierte. Die Kugel traf ihn mitten in die Brust.
    ***
    Werners Arme sanken herab, als sei alle Kraft aus ihnen gewichen. Er öffnete den Mund, aber kein Ton kam über seine Lippen. Ungläubig starrte er auf den Blutfleck, der sich auf seinem Hemd ausbreitete.
    Nicole griff nach dem Blaster unter ihrer Jacke, aber Perry war schneller.
    »Keine Bewegung, Duval«, sagte er kalt.
    Nicole wusste, wann sie ein Spiel verloren hatte. Langsam richtete sie sich auf. »Damit kommen Sie nicht durch, Perry.«
    Er grinste hämisch. »Sparen Sie sich Ihre Sprüche. Sie haben ja keine Ahnung. Los, vorwärts.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Sie können sich glücklich schätzen. Ich habe beschlossen, Sie noch nicht zu töten. Nicht bevor das Spiel zu Ende ist.«
    Unbändige Wut stieg in Nicole auf. »Sie haben von Anfang an mit falschen Karten gespielt und Zamorra in eine Falle gelockt!«
    »Kluges Mädchen. Aber leider kommt diese Erkenntnis ein wenig zu spät.«
    »Was haben Sie Zamorra angetan?«
    »Er ist Teil des Spiels. Er ist sogar der Hauptakteur. Ich wollte mich ihm gerade widmen, als Sie mir in die Quere kamen. - Vorwärts, Duval!« Er deutete mit der Waffe auf eine Tür, die offenbar in einen Nebenraum führte.
    Nicole warf einen flehenden Blick auf Kommissar Werner, dessen Hände sich in die Lehnen krallten. Er schnappte krampfhaft nach Luft. »Sehen Sie nicht, dass er Hilfe braucht? Sie können ihn doch nicht einfach dort liegen lassen.«
    »Er braucht keine Hilfe mehr. Ebenso wenig wie Sie. Vorwärts! Wir haben keine Zeit.«
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als dem Befehl zu folgen. Die Alternative wäre, dass Perry auch sie niederschoss. Sie öffnete die Tür und betrat den Nebenraum, der mindestens ebenso verschwenderisch ausgestattet war wie das erste Zimmer In der Mitte stand ein Schreibtisch, und an den Wänden stapelten sich Bücher in Regalen - dicke, alte Wälzer, die sich mit allen Spielarten der Magie befassten. In einer eigenen Ablage befanden sich Utensilien, wie man sie für Beschwörungen von Dämonen verwendet. Viele Gegenstände erkannte Nicole wieder, weil sie so oder in ähnlicher Form im Château Montagne vorhanden waren.
    »Was haben Sie vor, Perry?«
    »Mit dir, Püppchen?«, flüsterte er ihr ins Ohr, während sich der Lauf der Waffe in ihren Rücken bohrte. »Ich werde mich später ausgiebig mit dir beschäftigen. Jetzt ist Showtime. Sag Zamorra Lebwohl, denn wenn du aufwachst, wird er nicht mehr unter den Lebenden weilen…«
    Nicole wollte herumwirbeln, alles auf eine Karte setzen. Aber sie spürte nur noch den Luftzug in ihrem Nacken - und den harten Knauf der Waffe, der ihren Hinterkopf traf und ihr auf der Stelle die Besinnung raubte.
    ***
    Als Zamorra, Rita und Tony Ehrmann den Gang erreichten, in dem die Kolonie von Regenbogenblumen wuchs, erkannten sie schon von weitem, dass für Jens Mahrzahn jede Hilfe zu spät kam. Die Leiche des Managers lag in verrenkter Haltung auf dem Boden, sein Anzug hing in Fetzen um seinen von Wunden übersäten Körper. Er sah aus, als sei er von einem Raubtier angefallen worden. Der süßliche Geruch von Blut erfüllte den Gang.
    Neben Mahrzahns Leiche lag der Körper einer Frau. Nur die Kleider ließen erkennen, dass es sich bei der zweiten Leiche einmal um Susanne Greve gehandelt hatte.
    Rita suchte Halt an einer Felswand. Sie musste sich übergeben.
    Zamorra ließ der Anblick der beiden Toten nicht unberührt. Ein großer Teil seiner Aufmerksamkeit wurde allerdings von der Blumenkolonie in Anspruch genommen, die wenige Meter von der Leiche entfernt in einer Art künstlichem Erker des Ganges blühte. Über den Blumen schwebte eine Mini-Sonne, wie Zamorra sie auch von anderen Kolonien kannte.
    »So etwas Verrücktes habe ich noch nie gesehen«, sagte

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