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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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Perry. »Du kannst sie nicht besiegen, denn du weißt nicht, wie sie gestorben sind. Nicht mal Rita weiß es -meine schöne, kleine Rita, die sich so tapfer geschlagen hat und nun sterben muss…«
    Perry hatte Recht. Sie hatten keine Chance.
    Es sei denn…
    Tun wir nicht so, als ob wir alte Freunde wären…
    Der sterbende Perry…
    … und das abgeschaltete Amulett…
    Das Bild vor Zamorras geistigem Auge wechselte.
    Tony Ehrmann griff unter seine Jacke und zog eine kurzläufige Pistole heraus. »Hier, nehmen Sie die, Zamorra.«
    Mahrzahn fuhr herum. »Zum Teufel, Ehrmann - Sie hatten die ganze Zeit über eine Waffe?«
    Da begriff Zamorra, dass der Plan tatsächlich nahezu perfekt gewesen war. Jedes Detail hatte gepasst - und er hafte sich an der Nase herumführen lassen wie ein Schuljunge!
    Als er sich umdrehte, sah er die Panik in Tony Ehrmanns Augen leuchten.
    »Tun Sie doch was, Zamorra. Diese verfluchten Untoten werden uns umbringen!«
    »Das glaube ich nicht.«
    Er ging auf Ehrmann zu. Plötzlich war er die Ruhe selbst. Er wusste jetzt, wie die Dinge zusammenhingen. Sie konnten ihn nicht länger zum Narren halten.
    Tony Ehrmann blickte Zamorra erstaunt an. »Warum tun Sie denn nichts? Ich denke, Sie sind der Zauberexperte. Haben Sie nicht irgendeinen Spruch parat?«
    »Habe ich«, sagte Zamorra. »Geh zum Teufel! «
    Ansatzlos schlug er Tony Ehrmann die Faust unter das Kinn, sodass dieser benommen zu Boden ging. Ein Druck auf den neuralgischen Punkt im Nacken, und Ehrmanns Körper erschlaffte unter seinen Händen. Zamorra riss das Hemd des Bewusstlosen auf und erkannte das silberne Schimmern… also doch! Er lud sich den Körper auf die Schulter. Auch das Gewicht stimmte, wie er befriedigt registrierte…
    Für Perry schien die Wendung der Dinge überraschend zu kommend. Gerade wollte er seine Zombie-Armee in Marsch setzen, da hatte Zamorra den Rand des Blumenfeldes erreicht.
    Sein letzter Blick ging zu Rita, die benommen am Boden lag. Er las die Angst in ihrem Blick - und die Enttäuschung darüber, dass sie von ihm im Stich gelassen wurde.
    Aber das stimmt nicht. Ich komme wieder - ganz sicher…
    Er konzentrierte sich und vollzog den Sprung.
    Perrys Wufschrei verhallte im Nichts. Das Labyrinth verschwand vor seinen Augen.
    Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass er keinem neuen Irrtum aufgesessen war…
    ***
    Düstere Mauern, ein karger Fußboden aus unbehauenem Stein, der sich im Schein der Mini-Sonne abzeichnete.
    Zamorra war im Kellerraum des Châteaus angekommen!
    Er blickte sich um und musterte die Umgebung. Dies war ein Raum, den er in den vergangenen Monaten und Jahren hunderte Mal betreten hatte und den er in- und auswendig kannte… und genau deshalb fielen ihm die winzigen Veränderungen auf, die vor allem die Blumenkolonie betrafen.
    Es waren nicht dieselben Blumen wie sonst.
    Er war im Spiegelwelt-Château gelandet !
    Zamorra ließ den bewusstlosen Tony Ehrmann zu Boden gleiten - und bekam prompt die Bestätigung für seine Vermutung. Der Mann, der sein Äußeres unter dem Einfluss der magischen Glocke so verändert hatte, dass Zamorra ihn unmöglich erkennen konnte, lag jetzt hilflos und unbewaffnet vor ihm.
    Es war der Schwarzmagier Zamorra. Der falsche Meister des Übersinnlichen.
    Jetzt war Zamorra auch klar, weshalb sein Amulett im Labyrinth nicht funktioniert hatte. Die Anwesenheit des Spiegelwelt-Amuletts hatte seine magischen Kräfte abgeblockt. Die beiden gleich starken Amulette hatten sich gegenseitig vollkommen neutralisiert. Das war ein weiteres Puzzlestück in Perrys Plan gewesen -einem Plan, der offenbar ursprünglich von dem Schwarzmagier Zamorra stammte.
    Die Verlockung war groß, als er sein bösartiges Pendant jetzt regungslos vor sich liegen sah. Er hätte es töten können und sich damit für die Zukunft womöglich eine ganze Menge an Ärger erspart.
    Aber er brachte es nicht über sich.
    Der falsche Zamorra war ein Mensch, ebenso wie er selbst. Zwar war er erst zusammen mit der Spiegelwelt quasi aus dem Nichts erschaffen worden, aber wer hatte das Recht, darüber zu urteilen, welcher von beiden Zamorras nun eine Daseinsberechtigung besaß oder nicht? Er, Zamorra, sicherlich am allerwenigsten. Da half es auch nicht, dass sein Gegenstück von solchen Skrupeln unbelastet war und die nächste sich bietende Gelegenheit nutzen würde, um ihm seine Nachsicht mit einem erneuten Mordanschlag zu vergelten.
    Doch darüber konnte er sich später immer noch ärgern. Jetzt hieß es, keine

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