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0794 - Sieben Leben, sieben Tode

0794 - Sieben Leben, sieben Tode

Titel: 0794 - Sieben Leben, sieben Tode Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dario Vandis
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füllen und dann…
    »Wie lange war ich bewusstlos?«
    Werner schüttelte den Kopf. »Weiß nicht… drei… Minuten… vielleicht…«
    »Sie werden es überstehen.« Aber da war sie sich keineswegs sicher. Sie konnte lediglich hoffen, dass der Rettungswagen so bald wie möglich eintraf. »Wo ist Perry?«
    Werner blickte in Richtung der Zwischentür, die jetzt wieder geschlossen war. Er wollte etwas sagen, aber Nicole legte den Finger auf die Lippen. Sie zog den Blaster.
    Wahrscheinlich hatte der Mistkerl nicht mit ihrer guten Konstitution gerechnet. Deutlich konnte sie sich an die letzten Worte erinnern, die sie von Perry gehört hatte.
    Ich werde mich später ausgiebig mit dir beschäftigen, Püppchen.
    Püppchen.
    Sie rüttelte an der Klinke. Die Tür war verschlossen, aber das würde sie nicht aufhalten. Sie stellte den Blaster auf Dauerfeuer. Sekunden später blieb von dem Türschloss nur noch ein geschmolzener Haufen Blech zurück, der auf den Boden tropfte und sich dort in das spiegelblanke Parkett brannte.
    Nicole trat die Tür auf und ging in Deckung.
    Es erfolgte kein Angriff. Schließlich wagte sie es und sprang in das Zimmer, den Blaster im Anschlag.
    Ein Blick genügte, und sie ließ die Waffe sinken.
    ***
    Der Angriff überraschte sowohl Zamorra als auch Rita. Noch ehe das Medium fliehen konnte, hatte der Untote die Arme um ihren Brustkorb geschlungen. Ritas Schrei verwandelte sich in ein Stöhnen, als ihre Rippen brachen.
    In ihrer Todesangst mobilisierte sie all ihre parapsychischen Kräfte - und plötzlich war es der Untote, der in Bedrängnis geriet. Die Regenbogenblumen um ihn herum raschelten, bewegten sich - und schlangen sich um seinen Hals. Erbarmungslos drückten sie ihm die Kehle zu.
    Die Würgemale!
    Zamorra begriff, dass Rita in ihrer Panik abermals richtig reagierte und die einzig wirksame Waffe gegen den Untoten verwendete. Keine Kugel, kein Felsbrocken konnte ihn töten.
    Das Monstrum ließ von Rita ab und griff sich knurrend an den Hals. Aber seine Kräfte reichten nicht aus, die Schlingen zu lösen. Träge sackte der Untote auf die Knie. Kein Laut des Schmerzes kam über seine Lippen, aber seine Bewegungen wurden unkoordiniert, begannen zu erlahmen.
    Endlich sackte der Leichnam zusammen. Auch das zweite, unnatürliche Leben war aus ihm gewichen.
    »Bravo, Rita«, sagte eine spöttische Stimme. »Du hast es geschafft. Aber ich fürchte, du wirst trotzdem sterben müssen…«
    Zamorra blickte auf die Blumenkolonie, hinter der ein hagerer Mann in einer bodenlangen Kutte hervortrat. Die Kapuze war zurückgeschlagen. Zamorra kannte das Gesicht nur allzu gut.
    Er wusste sofort, dass er dem Meister gegenüberstand.
    ***
    »Ich hätte es wissen müssen, Vincent«, sagte er. »Die Hinweise waren offensichtlich.«
    Perry lachte höhnisch. »Das sagst du nur, weil du mir den Erfolg nicht gönnst. Die Falle war perfekt. Und du bist ahnungslos hineingetappt. Aber tun wir nicht so, als ob wir alte Freunde wären. Ich bin das Spielchen Leid. Glaub mir, Zamorra, du bist mir vollkommen egal. Es ist ein anderer, der scharf darauf ist, dich zu töten. Ich erfülle ihm nur seinen Wunsch, damit er mir meinen Wunsch erfüllt… Du bist ein Mittel zum Zweck, nicht mehr.«
    Zamorras Gedanken rotierten. Er hatte eine Ahnung, wovon Perry redete…
    Was hat er gesagt? ›Aber tun wir nicht so, als ob wir alte Freunde wären…‹ Aber waren sie das denn nicht gewesen?
    »Es kam mir gleich komisch vor, dass du so darauf bestanden hast, Maloys Wohnung aufzusuchen. Und dann dein Tod im Labyrinth…«
    »Das ist das größte Rätsel für dich, wie?«, erwiderte Perry kichernd. »Wie konnte ich vor deinen Augen sterben und jetzt lebendig vor dir stehen? Die Lösung ist so simpel, dass es ausschließlich deine eigene Schuld ist, wenn du dumm stirbst, Zamorra!«
    »Willst du uns etwa mit bloßen Händen angreifen, Perry? Dein letzter Sklave ist vernichtet…«
    Perry schüttelte den Kopf. »Du enttäuschst mich, Zamorra. Glaubst du etwa, Haas wäre der einzige Weg für mich gewesen, an Leichen zu gelangen? Der gute Haas… Er hätte noch viel an mir verdienen können. Aber er war zu gierig und wollte mich erpressen.«
    Ein Rascheln links und rechts erklang. Die Blumenstängel bewegten sich.
    Und dann krochen sie zwischen den Blättern hervor.
    Einer.
    Zwei.
    Drei…
    Dann sechs, und schließlich zehn…
    Zamorra sah sich einer Phalanx aus lebenden Leichnamen gegenüber.
    »Diesmal bist du verloren, Zamorra«, rief

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