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0794 - Zeitbombe Zellaktivator

Titel: 0794 - Zeitbombe Zellaktivator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann eure Sache."
     
    *
     
    Cedar Tautz mußte einen Teil seiner molekularen Struktur verändern, um nicht von dem Gewicht der Ertruserin, die auf seinem Rücken lag, zerdrückt zu werden. Es gelang ihm, ohne daß Sullia Cassandra etwas merkte.
    Sullia wollte den Kopf heben und stieß dabei an die Decke der Raumlinse, daß es dröhnte.
    „Verflixt!" schimpfte sie. „Ich kann überhaupt nichts sehen. Wie weit sind wir noch von dem Springer entfernt, Cedar?"
    „Rund zweitausend Kilometer", antwortete Tautz. „Ich habe eben damit angefangen, Laserblinksignale hinüberzuschicken.
    Bitte, verhalten Sie sich ruhig, sonst kann ich die Schaltungen nicht bedienen."
    Sullia schnaufte.
    „Wie kann ich mich ruhig verhalten, wenn ich zwischen der Decke und Ihnen allmählich zerquetscht werde, Sie Sadist?
    Außerdem ist mein linkes Bein eingeschlafen. Wie schaffen Sie es überhaupt, in dieser Enge die Raumlinse zu steuern?"
    „Indem ich daran denke, daß ich von meiner Qual erlöst werde, sobald die Springer uns an Bord genommen haben. Könnten Sie einmal ganz ausatmen, Sullia? Mein rechter Arm ist eingeklemmt."
    „Kann ich", erwiderte die Ertruserin.
    Zischend entwich die Luft ihren Lungen und schlug sich als dünner Feuchtigkeitsfilm auf dem Kontrollbildschirm nieder.
    Der Ortungsreflex des Springerschiffs war plötzlich kaum noch zu erkennen.
    „Ich fürchte, der Springer beachtet meine Blinksignale nicht", meinte Tautz.
    Bevor Sullia etwas erwidern konnte, ging ein Ruck durch die Raumlinse. Unter Tautz zerriß die Polsterung der Konturliege.
    Sullias Schädel knallte erneut gegen die Decke. Er zuckte zurück und prallte gegen Tautz' Hinterkopf. Der Gys-Voolbeerah hörte einige Zähne Sullias splittern und spürte, daß seine Schädeldecke gerissen war.
    Doch das war nicht so schlimm. Der Ruck hatte verraten, daß der Springer sie mit einem Traktorstrahl eingefangen hatte.
    Das gab Tautz Zeit, sich auf eine schnelle Verheilung seines Schädelbruchs zu konzentrieren. Er schaffte es, bevor die Linse an Bord des Walzenschiffs gezogen wurde.
    Als das Gewicht Sullias von ihm genommen wurde, normalisierte der Gys-Voolbeerah seine molekulare Struktur wieder. Er ließ sich von zwei Springern aus der engen Kanzel hieven und spielte draußen den total Erschöpften, indem er zusammenbrach.
    „Ein Terraner und eine Ertruserin", hörte er einen Springer sagen. „Das ist vielleicht ein ungleiches Paar. Wenn ich mir vorstelle ..."
    Das Geräusch einer schallenden Ohrfeige ertönte, von dem Aufprall eines Körpers an eine Wand gefolgt, dann sagte Sullias Stimme: „Das hast du von deiner schmutzigen Phantasie, Sternengammler! Ich werde euch beibringen, wie man sich gegenüber einer Dame von Ertrus verhält!"
    „Sie vergessen, daß wir Sie eben erst aus Raumnot gerettet haben", warf ein anderer Springer ein. „Patriarch Oslav wird nicht erfreut darüber sein, daß Sie Grachont niedergeschlagen haben.
    Vielleicht läßt er Sie wieder hinauswerfen."
    Cedar Tautz tat, als erwachte er aus einer Bewußtlosigkeit.
    Stöhnend setzte er sich auf, blickte sich verständnislos um und fragte: „Sind wir an Bord eines Raumschiffs?"
    Der Springer, der zuletzt gesprochen hatte, lachte und strich sich seinen fuchsroten Bart.
    „Nein, Sie sind in einer Bedürfnisanstalt, Sie Witzbold! Wenn Sie wieder klar denken können, rate ich Ihnen, Ihre Frau von weiteren Gewalttätigkeiten abzuhalten. Andernfalls würde Patriarch Oslav sehr ärgerlich werden."
    „Ich bin nicht seine Frau!" schimpfte Sullia. „Komische Vorstellungen habt ihr verlausten Sternzigeuner."
    „Sachte, sachte!" mahnte Tautz und richtete sich ganz auf.
    Er wandte sich an die drei Springer, von denen einer noch benommen vor einer Schleusenwand lag. „Ich bitte, das aggressive Verhalten meiner Partnerin zu entschuldigen. Sullia Cassandra ist durch die Enge unserer Raumlinse entnervt.
    Immerhin trieben wir seit unserem Schiffbruch über siebzig Stunden in einer engen Kapsel durch den Raum. Ich danke Ihnen, daß Sie uns erlöst haben."
    Der Sprecher der Springer grinste.
    „Ich kann Ihnen nachfühlen, wie Ihnen unter dem Tonnengewicht Ihrer Partnerin zumute war, Terraner.
    Ich heiße übrigens Shrinak. Mir brauchen Sie nichts zu erklären, dafür ist der Patriarch zuständig. Ich werde Sie zu Oslav bringen."
    Einige Minuten später standen sie in der Steuerzentrale des Walzenschiffs dem weißhaarigen Patriarchen gegenüber. Oslav saß auf einem erhöhten Platz, hielt einen mit

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