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0795 - Netz des Todes

Titel: 0795 - Netz des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die hätte der Aktivatorträger sich zu gerne näher informiert.
    Jennifer hatte ihm alles berichtet, was sie auf Gäa erfahren hatte. Man nannte diese Energieform GKD-Feld-Strahlung, und man wußte, daß sie nicht den Gesetzen des Normalraums unterlag. Hieß das aber auch, daß die Strahlung einen Aktivatorträger bis in den Linearraum hinein erfaßte?
    Er grübelte darüber nach und betrachtete das Problem von allen Seiten. Es mußte doch eine Möglichkeit geben, dieser verflixten Falle zu entkommen und trotz der Strahlung in die Milchstraße zurückzukehren!
    Irgendwann schlief er ein.
     
    *
     
    Er erwachte aus seinen wirren, düsteren Träumen und fuhr erschrocken hoch. Eine Sirene heulte schrill und ohrenbetäubend. Tekener fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und stellte hastig das Alarmgerät ab. Dann suchte er systematisch nach dem Grund dafür, daß die Sirene sich eingeschaltet hatte.
    Er entdeckte ein rotes Kontrollicht und betätigte die dazugehörige Taste.
    „Nichts!" murmelte er enttäuscht, als ein kleiner Bildschirm hell wurde.
    Er hatte der Positronik befohlen, jede Ortung - gleichgültig in welchem Bereich - sofort zu melden. Die empfindlichen Geräte hatten etwas aufgefangen, aber es war immer noch nicht das, worauf Tekener wartete. Immerhin war es aber eine Unterbrechung der langen Wartezeit.
    Ein Fragmentraumer der Posbis war etliche hundert Lichtjahre entfernt kurz aufgetaucht. Das Schiff befand sich offensichtlich auf dem Weg zur Milchstraße. Tekener wußte, daß die Posbis regelmäßige Beobachtungsflüge durchführten. Seltsamerweise legten sich die Laren mit diesen Robotern nicht an.
    Ronald Tekener warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Er hatte fast zwölf Stunden lang geschlafen. Sein Magen knurrte vernehmlich.
    Nach dem Frühstück begab er sich in die Krankenstation.
    Der Roboter empfing ihn mit ausgestreckten Sensorarmen.
    „Wie geht es Jennifer?" fragte Tekener.
    „Wer ist Jennifer?"
    „Die Patientin", seufzte Tekener.
    „Der Heilungsprozeß schreitet sehr schnell voran. Bisher sind keine Komplikationen aufgetreten."
    „Wann wird sie den Tank verlassen können?"
    „Wenn keine unvorhergesehenen Zwischenfälle auftreten, kann sie in fünfzehn Stunden den Tank verlassen. Danach bedarf sie dringend noch einer längeren Ruhepause."
    „Keine Angst", knurrte Tekener. „Die Pause wird sehr lang ausfallen."
    Der Roboter klickte. „Sie leiden an hochgradiger Nervosität. Ich empfehle dringend, daß Sie sich umgehend in Behandlung begeben."
    „So", knurrte Tekener. „Und wer soll mich behandeln?
    Eine Blechbüchse wie du wird für mein Problem wohl kaum das nötige Verständnis aufbringen."
    „Wie lautet dieses Problem?"
    Tekener fand es absurd, daß diese Maschine sich mit seinem Seelenleben zu befassen gedachte, aber er wußte, daß der Roboter nicht lockerlassen würde.
    „Es gibt an Bord dieses Schiffes nur zwei Menschen", sagte er resignierend. „Die Patientin und mich. Ich bin allein, verstehst du?
    Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, daß dieses Raumschiff mit allem, was sich darin befindet, zu einem nicht vorher bestimmbaren Zeitpunkt von zwei starken Explosionen zerrissen wird. Und außerdem dürfen die Patientin und ich nicht in unseren eigentlichen Lebensbereich zurückkehren, ohne unser Leben aufs Spiel zu setzen. Findest du, daß diese Gründe ausreichen, um hochgradig nervös zu sein?"
    Der Roboter klickte mehrmals, denn es war klar, daß die Aufgabe nahezu unlösbar war. Tekener wandte sich bereits ab, denn er erwartete keine Antwort.
    „Ich habe die Daten verarbeitet", meldete der Roboter sich überraschend. „Ihre Teilprobleme lassen sich auf einen einzigen Umstand zurückführen. Sie haben keine Möglichkeit, etwas gegen den bestehenden Zustand zu unternehmen. Das ist der Grund für Ihre Nervosität. Sie benötigen dringend eine sinnvolle Beschäftigung."
    Tekener starrte den Roboter verblüfft an.
    „Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen, mein Junge", murmelte er schließlich.
    „Leider hilft mir das nicht, denn es gibt tatsächlich nichts, was ich tun kann. Ich kann nur warten - und das macht mich ungeduldig. Ich habe etwas dagegen, tatenlos in der Gegend herumzusitzen."
    „Meinen Beobachtungen zufolge dürfte eine Besserung Ihres Zustands eintreten, sobald die Patientin erwacht", verkündete der Roboter.
    Tekener nickte nachdenklich.
    „Das mag stimmen", gab er zu. „Wenigstens kann ich dann mit jemandem reden. Reden hilft manchmal.

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