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0795 - Vater, Mutter, Satanskind

0795 - Vater, Mutter, Satanskind

Titel: 0795 - Vater, Mutter, Satanskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schwall, es brandete gegen den Rücken des Mannes, und es trieb ihn gleichzeitig voran.
    Harry wollte nicht mehr zurückschauen, er musste nur aus dem Hotel verschwinden. Draußen in der Kälte würde er schon ein Versteck finden.
    Er prallte gegen die Tür und hätte sie aufdrücken müssen, aber die Gegenreaktion erwischte ihn voll und schleuderte ihn wieder zurück, denn die Tür war verschlossen. Er konnte sich das auch nicht erklären, denn er sah kein Schloss. Wahrscheinlich war sie durch die magischen Kräfte dieses Kindes versperrt worden, und Harry wurde in etwa klar, was ihn noch beim Kampf gegen dieses Geschöpf erwarten konnte.
    In seiner wilden Wut rüttelte er an den querstehenden Holzgriffen. Die Tür bewegte sich, aber sie hielt. Er überlegte, ob er das Glas einschlagen sollte, die Zeit aber blieb nicht mehr, denn in seinem Rücken hörte er die gefährlich klingenden Laute. Er wusste nicht, wie nahe sie ihm waren. Das Glas der Türscheibe verwandelte sich in einen schwachen Spiegel, in dem er das Geschehen in seinem Rücken undeutlich erkennen konnte. Deckenlicht ummalte die gesamte Szenerie, in der sich die Menschen zusammendrängten und plötzlich eine Aufgabe bekommen hatten, denn endlich konnten sie einen Feind jagen.
    Sessel kippten um. Tische fielen zur Seite. Die Männer und Frauen kümmerten sich nicht darum. Nichts sollte sie aufhalten. Der Feind war gefunden, er musste ausgeschaltet werden, weil er sie von ihrem großen Ziel abhalten wollte.
    Der Kommissar drehte sich an der Glastür herum. Er sah die Masse nicht mehr in der Fläche, jetzt stand er ihr direkt gegenüber und spürte die negative Leidenschaft, die gegen ihn prallte.
    Es war der reine Hass!
    Für zwei, drei Sekunden schaffte es der Mann nicht, sich von der Stelle zu bewegen. Er stand mit dem Rücken zur Glastür hingewandt und nahm diese Szene in sich auf, die sich ihm wie eine erschreckende Woge aus Menschenleibern näherte.
    Sie kamen vor, sie gingen, sie schlurften, sie waren böse, denn jeder wollte der erste sein. Sie stießen sich gegenseitig aus dem Weg, sie schlugen sich, und die bösen Flüche und Knurrlaute begleiteten ihren Weg nach vorn.
    Ihre clownartigen Zombiegesichter waren hassentstellt. Das Böse, das in ihnen steckte, hatte es auch geschafft, nach außen zu dringen.
    Sie manifestierte sich, sie alle wollten das Opfer, das Fleisch des Menschen, auch dessen Blut.
    Als wären Statisten dabei, sich wie eine tödliche Woge von der Bühne her auf mich zu zubewegen, dachte der Kommissar. Er spielte zudem mit dem Gedanken, die Waffe zu ziehen, aber auf die Menschen zu feuern, die ja keine Zombies waren, brachte er nicht fertig. Noch hatten sie ihm nichts getan, und er befand sich auch nicht in Lebensgefahr.
    Wieder kippten zwei Sessel um. Eine kleine Frau hatte sie zur Seite geräumt, war dabei ins Stolpern geraten und konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten. Sie fiel hin, landete auf dem Bauch, was andere nicht störte, denn die Nachfolgenden benutzten ihren Körper wie einen Teppich und stiegen kurzerhand über sie hinweg.
    Auf ihr Kreischen achtete niemand.
    Der Kommissar bewegte sich nach links weg. Der einzige Fluchtweg, denn dort befand sich der relativ breite Gang, der auch in die beiden großen Speisesäle führte. Er traute sich zu, schneller zu sein als die verdammte Brut und ließ sich deshalb etwas Zeit, um nach dem Kind zu suchen. Beim ersten Hinsehen fand er die Kleine nicht.
    Die schwankenden und sich bewegenden Körper der Männer und Frauen verdeckten ihn. Das Mädchen brauchte auch keine Befehle zu geben, denn jeder wusste, was er genau zu tun hatte.
    Harry Stahl zog sich zurück. Noch drückte er seinen Körper an der Glastür entlang und schleifte darüber hinweg, obwohl ihm die Tür auch keine Deckung gab.
    Der Gang war nicht beleuchtet. Er kam ihm vor wie ein dunkler Tunnel, auf dessen Boden ein Teppich in die Unendlichkeit zu führen schien.
    Er flüchtete.
    Nur wenige Schritte hatte er hinter sich gebracht und den Gang noch nicht erreicht, als er die Schreie hörte, die hinter ihm aufgellten. Sie waren die Vorboten der Masse, von der er hoffte, dass sie ihn nicht einholen würde. Harry lief nicht sehr schnell, er fürchtete sich vor dem Dunkel und dieser unbekannten Gegend. Die Lampe holte er später hervor, als die Schatten vor ihm breiter wurden, er eine Tür erkannte, von der nur die rechte Hälfte aufstand.
    Dahinter lag einer der Speiseräume.
    Er war sehr groß, auch breit und mit

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