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0795 - Vater, Mutter, Satanskind

0795 - Vater, Mutter, Satanskind

Titel: 0795 - Vater, Mutter, Satanskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer hohen Decke versehen.
    Dabei erinnerte ihn der Raum an ein Gewölbe.
    Es war schwer, bei diesen Hallen eine gewisse Gemütlichkeit zu erzeugen, und erst recht, wenn alles seit Jahrzehnten leer stand.
    Niemand hatte sich um die Tische und Stühle gekümmert, die nach wie vor in Reih und Glied standen. Harry Stahl ließ das Licht seiner Leuchte über die Möbel hinwegstreifen. Der zuckende Strahl wischte über den dicken Staub hinweg, er ließ Spinnweben aufflimmern wie silbrige Fäden, und die innere Stille des großen Speisesaals wurde von den hinter ihm aufbrandenden Geräusch unterbrochen.
    Die Masse kam.
    Sie wollte ihn, sie wollte sein Leben, sie wollten ihn vernichten und opfern.
    Der Kommissar lief auf eines der großen Fenster zu. Die Scheiben waren schmutzig, auch bei hellstem Tageslicht hätte er kaum nach draußen schauen können.
    Das wollte er auch nicht. Harry brauchte einen Fluchtweg. Das Fenster erschien ihm ideal, auch wenn es noch relativ hoch über dem normalen Niveau des Bodens lag.
    Er war schnell gewesen und konnte sich die Zeit nehmen, nach einem Stuhl zu greifen. Die Lampe hatte er weggesteckt. Er zwang sich zur Ruhe, und in seinem Innern machte sich der Hass wie eine Flamme breit. Er würde es schaffen, er wollte es schaffen. Als Harry den Stuhl angewuchtet hatte, drehte er sich um. Das Möbelstück schwebte über dem Boden, als er damit ausholte.
    Im nächsten Augenblick ließ er den Stuhl los. Er wirbelte auf das Fenster zu, er krachte gegen die Scheibe, die jetzt in zahlreiche Scherbenstücke zerplatzen musste. Harry war schon bereit, sich aus der Öffnung zu stürzen, als es ihn traf. Es war wie ein Hammerschlag in den Magen.
    Der Stuhl war zwar gegen die Scheibe geprallt, doch sie war nicht zerplatzt.
    Sie hielt!
    Er musste sich ducken, als der Stuhl wie von einer Gummiwand zurückgeschleudert wurde. Trotzdem wäre er fast noch am Kopf erwischt worden.
    Er sprang zur Seite und konnte es nicht fassen. Die Scheibe war normal. Und plötzlich wurde ihm klar, über welche Macht dieses verdammte Kind verfügte.
    Harry drehte sich um.
    Er tat es nicht einmal bewusst, er war nur seinen Gefühlen gefolgt, zudem wollte er die Gegner auch sehen.
    Dann hörte er das Lachen!
    Widerlich, launisch, schrill und gleichzeitig triumphierend. Ihm war sofort klar, dass keiner der Alten das Lachen produziert hatte, das musste das Kind gewesen sein.
    Harry Stahl fuhr herum.
    Wie ein kleiner Teufel stand das Kind mit den blonden Haaren auf einem der Tische. Gut sichtbar, weil es von einer hellen und trotzdem düsteren Aura umflort wurde, die ihm den Anschein gab, als bestünde es zur Hälfte aus Licht, zur anderen aus Schatten, und dies kam dem Kommissar wie ein Sinnbild vor.
    Das Kind hatte den Kopf nach hinten gelegt und lachte, die Arme vom Körper abgespreizt, die Hände geballt. Die untere Gesichtshälfte bestand beinahe nur aus dem Mund, so weit hatte das Kind ihn aufgerissen.
    Das alles nahm Harry hin.
    Eines aber traf ihn wie ein Schock.
    Aus dem Maul fuhr wie ein rotes, schmales Gummiband eine widerlich lange und vorn gespaltene Zunge…
    ***
    Nichts ging mehr!
    Wenigstens nicht das, was wir aus eigenen Kräften beeinflussen konnten. Wir hatten uns voll und ganz den anderen Mächten hingegeben. Zwei Magien waren aufeinander getroffen, ohne sich gegenseitig aufzuheben. Wahrscheinlich addierten sie sich, die des Kreuzes und die des Landes Aibon, die letztendlich sehr stark geworden war und das Kreuz mit seinem grünen Licht bedeckt hatte.
    Dies war der letzte Eindruck gewesen, bevor mich und auch meine beiden Begleiter die Kräfte erfasst und einfach weggeschleudert hatten. Wohin?
    Ich wusste es nicht, ich war auch nicht in der Lage, mir darüber großartig Gedanken zu machen, denn hier war ich ausgeschaltet und musste mich den übergeordneten Mächten beugen.
    Ich sah meine Begleiter nicht. Um mich herum tobte ein grüner Wirbel, eine Spirale, die uns festhielt und plötzlich wieder von sich schleuderte.
    Jemand zog an meinen Armen und ging stolpernd einige Schritte vor, bis ich merkte, dass der Boden unter meinen Füßen wieder fest und trotzdem etwas nachgiebig geworden war.
    Mit geschlossenen Augen blieb ich stehen. Meine Sinne konzentrierten sich auf eine noch nicht sichtbare Umgebung, aber ich nahm etwas wahr, das ich kannte.
    Es war ein weicher Geruch. Nach Blüten und Pflanzen roch es, nach Kräutern und nach Gras. Er drang wie ein herrlicher Duft in meine Nase und erinnerte mich an den

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