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0795 - Vater, Mutter, Satanskind

0795 - Vater, Mutter, Satanskind

Titel: 0795 - Vater, Mutter, Satanskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beherrschte.
    Meiner Ansicht nach hatte ihn Mozart als Vorbild für seinen Papageno in der Zauberflöte genommen, denn so wie er aussah, kam auch der Papageno auf die Bühne.
    Woher er genau gekommen war, hatte keiner von uns gesehen. Jedenfalls erschien er hinter einer Buschgruppe, und sein wirres rotes Haar leuchtete wie Kupfer auf seinem Kopf. Er hatte ein blasses Gesicht, und seine Kleidung, ein bodenlanges Gewand, sah aus, als wäre sie aus großen Pflanzenblättern zusammengenäht worden.
    Er spielte und lächelte gleichzeitig, was ebenfalls eine Kunst war.
    Die Flöte trillerte, bis diese Töne abbrachen und in eine schwermütige Melodie übergingen, die mir nicht gefiel. Sollte sie ein Zeichen dafür sein, was uns erwartete?
    Als ich die Hand hob, ließ er die Flöte sinken. Er war nahe genug herangekommen, um normal mit uns sprechen zu können. Keiner brauchte sich anzustrengen oder zu schreien.
    »Soll ich sagen, dass es eine Überraschung ist, dich zu sehen, John Sinclair?«
    »Nein, Ryan. Wie ich dich kenne, lässt du dich kaum überraschen. Oder irre ich mich?«
    »Sicher nicht. Du hast dich nicht verändert.«
    »Du auch nicht.«
    »Und du kämpfst weiter.«
    Ich hob die Schultern. »Was bleibt mir anderes übrig. Ich hoffe, dass du hier alles im Griff hast.«
    Sein irgendwie alterloses Gesicht zeigte ein Lachen, nur lachten seine grünen Augen nicht mit. Sie blickten beinahe böse an mir vorbei auf das Ehepaar neben mir. Sie spürten den Blick und hatten sich zusammengeduckt wie arme Sünder. Ich griff nicht ein, weil ich abwarten wollte, was mir der Rote Ryan zu sagen hatte. »Nein, John Sinclair, ich muss dich enttäuschen, denn ich habe nicht alles im Griff gehabt.«
    »Das enttäuscht mich wirklich.«
    »Natürlich, aber den Grund siehst du neben dir.«
    Ich schaute zur Seite und bekam noch mit, wie Delia und Darius die Köpfe senkten. Der Mann fasste Mut. Er setzte an, um etwas zu sagen, doch der Rote Ryan kam ihm zuvor. »Kein Wort, bitte, kein einziges Wort. Ihr wisst beide, wessen ihr euch schuldig gemacht habt. Wir haben euch aufgenommen, ihr habt hier unter unserem Schutz gelebt, hier ist eure Tochter geboren worden, sie wuchs hier auf, bis sie ein gewisses Alter erreicht hatte und dann für ihn reif war.«
    Delia rang die Hände. »Meine Güte, wir haben es nicht gewusst. Wirklich nicht.«
    Der Rote Ryan blieb hart. »Ihr hättet eben besser Acht geben sollen.«
    »Moment mal.« Ich hob einen Arm. »So einfach ist das sicherlich nicht. Achtgeben, sagst du. Schaffst du es denn, ›ihn‹ in die Schranken zu weisen?«
    »Wen meinst du?«
    »Ich denke, dass du vom Teufel sprachst. Oder nicht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Du enttäuschst mich, Ryan.«
    Er schaute mich böse an. »Ja, ich weiß es wirklich nicht, ob er es gewesen ist oder einer seiner Opfer. Jedenfalls wurde Pamela geraubt, ein Kind, das Aibon gehörte und…«
    »Es gehörte seinen Eltern«, widersprach ich.
    Seine Augen schienen plötzlich zu grünen Feuerrädern zu werden, so groß waren sie. »Halt dich raus, John Sinclair, ich kenne unsere Gesetze besser.«
    »Das stimmt, nur solltest du ein wenig davon abweichen und auch für andere Verständnis haben.«
    »Das habe ich versucht.«
    »Nein, hast du nicht. Wenn es so gewesen wäre, hättest du die Macht der Hölle in gewisser Hinsicht anerkannt.«
    Oh, da hatte ich etwas gesagt, was ihm überhaupt nicht passte.
    »Die Macht der Hölle anerkannt? Ich kann sie nicht anerkennen, auf keinen Fall.«
    »Aber du kennst ihre Stärke.«
    »Nicht genau«, gab er zu.
    »Eben, Ryan, das musst du auch anderen zugestehen, den Eltern, zum Beispiel. Verstanden? Sie konnten nichts tun, als man nach ihrem Kind griff. Sie waren wehrlos. Hätten sie etwas tun können, sie hätten sich bestimmt dagegen aufgelehnt, aber muss ich dir etwas über die Raffinesse des Teufels sagen? Auch wenn Grenzen aufgebaut wurden wie bei euch, für ihn gibt es sie nicht. Er machte sich einen Sport daraus, sie zu überwinden und freut sich diebisch über seine Taktik der Nadelstiche.«
    Ich wusste nicht, ob ich den Roten Ryan ins Grübeln gebracht hatte, jedenfalls regte er sich nicht mehr auf. Klar, es musste ihm unwahrscheinlich gegen den Strich gehen, dass es der Teufel oder einer seiner Helfer geschafft hatten, das Mädchen zu entführen. Es war nun nicht mal zu ändern, und das erklärte ich ihm noch einmal.
    »Was willst du eigentlich, John Sinclair?«
    »Ganz einfach. Ich weiß, wo Pamela steckt. Ich

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