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0796 - Der Kristallträger

Titel: 0796 - Der Kristallträger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiterhin Kontakt zu bekommen", sagte ich.
    „Ich werde an den COMP eine Anfrage richten."
    Ich begab mich zu dem Bildsprechgerät, das eine direkte Verbindung zur COMP-Halle darstellte. Ich drückte die Ruf-Taste.
    Hellmut erschien augenblicklich auf dem Bildschirm.
    „Sind Sie auf dem laufenden, Josc?" erkundigte ich mich.
    „Ich bekomme alle Daten", bestätigte er, „und gebe sie an den COMP weiter. Er zeigt keine Reaktion - und das werte ich als positiv. Ich würde sagen, der COMP ist mit dieser Entwicklung durchaus zufrieden."
    „Wir dagegen sind es nicht", sagte ich schroff. Meiner Meinung nach übertrieb Hellmut seine Begeisterung für den COMP. „Ich richte die dringende Anfrage an den COMP, was das Auftauchen des fremden Raumschiffs zu bedeuten hat. Was für eine Besatzung hat es? Welchem Volk gehört die Besatzung an? In welcher Mission ist es unterwegs? Ich warte auf eine Antwort -COMP!"
    Ich bekam die Antwort - doch sie war unbefriedigend, wie fast immer.
    „Habt Geduld", ertönte die Stimme des COMPs aus dem Lautsprecher. „Alle Fragen werden beantwortet. Der Zeitpunkt der Kontaktaufnahme ist gekommen. Ich werde der Mittler sein."
    Ich blieb beim Bildsprechgerät und blickte zu Gucky und Fellmer Lloyd hinüber. Die beiden Telepathen zeigten Resignation. Es war müßig, sie nach dem Ergebnis.ihrer Bemühungen zu fragen.
    „Es ist zwecklos", gab Gucky seinen Kommentar ab. „Wir können auf dem Schiff einfach keine Gedanken orten, ja, wir kommen nicht einmal durch. Wer immer an Bord ist, er schirmt sich meisterhaft ab."
    Nach unseren bisherigen Erfahrungen mit Mitgliedern aus dem inneren Kreis der Kaiserin von Therm war das weiter nicht verwunderlich. Entweder sie wußten nichts - wie die Forscher vom MODUL, oder sie umgaben sich mit einer Aura von Geheimnissen - wie der COMP. Und nun auch die Besatzung des eigenwilligen Raumschiffs.
    Geoffry Waringer erhob sich von seinem Instrumentenpult.
    Seine Augen leuchteten, er schien einige interessante Neuigkeiten zu haben. Als er auf mich zukam, winkte ich ab.
    Denn in diesem Augenblick kam aus der Funkzentrale die Meldung, daß der Funkkontakt zu dem fremden Raumschiff hergestellt war.
    Das hatte Vorrang, die technische Seite konnte später immer noch erörtert werden.
     
    *
     
    Befehle geisterten durch die Kommandozentrale.
    „Translatoren Zwischenschalten."
    „Verbindung zu SENECA-Shetanmargt?"
    „Steht."
    „COMP?"
    „Verbindung steht!"
    Ich starrte auf den Bildschirm vor mir. Für einen Augenblick war noch das Innere der COMP-Halle zu sehen, dann wurde der Bildschirm dunkel. Aus den Lautsprechern drang ein stakkatoartiges Geräusch. Im ersten Moment dachte ich an Störgeräusche, doch dann erfaßte ich, daß es sich um eine artikulierte Stimme handelte.
    Sie sprach in einem knarrenden Tonfall. Die Translatoren waren aktiviert, sie speicherten die fremden Laute.
    Der Bildschirm erhellte sich. Ein seltsames Gebilde war darauf zu sehen. Ich hielt den Atem an. Das Bild war etwas verschwommen, aber eindeutig war ein Gebilde mit acht Tentakeln zu sehen - ein Körper mit acht steif und gespreizt abstehenden Gebilden. Jetzt bewegten sich die „Tentakel" zur knatternden Stimme, das quallenähnliche Ding zog sich zurück (ich assoziierte das „Wesen" sofort mit der Zeichnung von Antapex), und wie es sich entfernte und kleiner wurde, entpuppte es sich als achtfingrige Hand, die zu einem gelenkigen, biegsamen Arm gehörte.
    Nun wurde das Wesen sichtbar. Ich vermutete, daß das Handauflegen auf die Optik eine Art Begrüßung darstellte. Doch da dies reine Spekulation war, ließ ich mich nicht dazu verleiten, diese Geste nachzuahmen.
    Ich blickte vom Bildschirm des Kommunikationsgeräts zum Panoramabildschirm hoch, weil dort eine Vergrößerung des Wesens zu sehen war, die mehr Einzelheiten zeigte.
    Es war ein fremdartig anzusehendes Wesen, aber das war nicht anders zu erwarten gewesen. Als erstes stach mir der Diamant ins Auge, den es trug. Doch ich ließ mich von seinem Glitzern nicht ablenken und konzentrierte mich auf das Aussehen des Wesens.
    Es besaß einen pfahlförmigen Körper, der gleichförmig verlief, ohne irgendwelche Einschnürungen, Verdickungen oder Auswüchse. Falls es solche gab, wurden sie von der Kleidung jedenfalls verdeckt: eine dunkelbraune, schmucklose Schutzfolie mit einem V-Ausschnitt unterhalb des Kopfes.
    Die Farbe der sichtbaren Haut war von einem zarten Rosa.
    Das Gesicht wurde im oberen Drittel von einem kreuzförmigen Organ

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