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0796 - Larissas blutiger Weg

0796 - Larissas blutiger Weg

Titel: 0796 - Larissas blutiger Weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgesehen haben, als man sie fand?«
    »Nein.«
    »Die waren schrecklich zugerichtet. Wie zerbissen oder so ähnlich. Da muss ein irrer Killer unterwegs sein, und er hat es auf unsere Gäste abgesehen. Wenn sich das herumspricht und die Zeitungen darüber herfallen, können wir den Laden dicht machen.«
    »Ist mir egal.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    Larissa rutschte vom Hocker. Sie ging auf einen runden Tisch an der Säule zu.
    Es war ihr Stammplatz, und keiner sah das Lächeln auf ihrem Mund. Diese drei Männer waren Schweine gewesen, sie wusste es besser als alle anderen, und sie hatten den Tod verdient gehabt.
    Valentin schaute ihr nach. Allein ihr Gang regte ihn schon auf, nicht an. Er war so verdammt sicher, er spiegelte das wieder, was sie auch empfand. Eine Sicherheit, die ihm überhaupt nicht gefiel, und er hoffte nur, dass nicht auch die anderen Mädchen angesteckt wurden.
    So eine wie Larissa hatten sie noch nie hier erlebt. Er kam mit ihrer Verwandlung nicht zurecht. Schon sehr früh hatte sie sich von allen anderen abgesondert und war ihren eigenen Weg gegangen. Die Kerle waren auf sie geflogen wie die Bienen auf den Nektar. Dabei gab es genug andere Mädchen, die auch Klasse hatten. Aber eben nicht so wie sie. Larissa musste etwas ausstrahlen, und Valentin – er bezeichnete sich selbst als Kenner der Frauen – war noch nicht dahinter gekommen, aus welchen Gründen dies hatte geschehen können.
    Jedenfalls hatte er sie nach der ersten »Behandlung« nicht mehr angerührt. Er dachte auch nicht daran, es zu tun, denn diese Person flößte sogar ihm einen gewissen Respekt ein.
    Er beobachtete sie von der Bartheke aus. Verdammt, wie sie da saß, so locker, gleichzeitig aussehend wie die Unschuld vom Lande, die kein Wässerchen trüben konnte. Doch seiner Ansicht nach hatte sie es faustdick hinter den Ohren.
    Es würde ihr auch nichts ausmachen, mit den Bullen zu reden, wie er sie einschätzte. Dabei hoffte er nur, dass sie nichts Falsches sagte.
    Wenn das eintrat, würde sie niemand mehr retten können. Da spielte es dann keine Rolle mehr, ob sie die Beste war oder nicht.
    Er sah eine Bewegung an der Tür. Der Türsteher nickte ihm zweimal zu. Ein Zeichen, dass sich die Bullen näherten.
    Sekunden später waren sie da.
    Valentin bekam feuchte Hände.
    Nur Larissa lächelte hintergründig und auch irgendwie wissend…
    ***
    Chiefinspector Tanner stand an der Tür, hatte die Hände in den Taschen seiner grauen Anzughose vergraben, den Hut in den Nacken geschoben und spürte, wie ihn der hoch gestellte Kragen seines Staubmantels im Nacken berührte. Er stand da und schaute sich um.
    Sein Assistent war einen kleinen Schritt zurückgeblieben, denn er wusste genau, wer hier das Sagen hatte.
    Tanner sah alles, er nickte, und er spürte die Feindschaft, die ihm hier entgegenströmte, ebenso von den vier Gästen, die an einem Tisch hockten und ihre Unterhaltung bei seinem Auftauchen unterbrochen hatten. Sie starrten ihn an, sahen das knappe Grinsen auf seinem Gesicht, denn Tanner war es gewohnt, dass man ihn nicht mochte, doch das störte den alten Praktiker und Fuchs schon seit Jahren nicht mehr.
    »Setzen Sie sich mal an die Bar«, sagte er zu seinem Assistenten, »und halten Sie die Augen offen.«
    »Geht in Ordnung, Chef.«
    Im selben Augenblick löste sich von der Bar ein Mann, der einen weißen Anzug trug und ein schwarzes Hemd dazu. Für Tanner sah er wie verkleidet aus, aber in einer Umgebung wie dieser fiel er nicht auf. Eher schon die junge Frau in ihrem hoch geschlossenen Kleid, die an einem runden Tisch direkt neben einer Säule saß und ihn anschaute.
    Der Mann blieb vor Tanner stehen. »Sie sind sicher…«
    »Ja, ich bin Chiefinspector Tanner. Ich kenne Ihre Stimme vom Telefon her. Danach müssen Sie Valentin Smirnow sein.«
    »Der bin ich. Möchten Sie meine Papiere sehen?«
    »Nein, darauf kann ich verzichten.«
    »Gut, danke.«
    »Sie wissen, mit wem ich sprechen will?«
    »Selbstverständlich. Die Dame ist bereit.«
    Tanner hob nur die Augenbrauen und folgte Valentin zu dem kleinen Tisch an der Säule, wo Larissa bereits wartete. Beide stellten sich vor, und Tanner nahm Platz. Er wedelte dem Russen mit seiner rechten Hand zu. »Ich denke, dass Sie gehen können, Meister. Wenn ich Sie brauche, sage ich Ihnen Bescheid.«
    »Natürlich, Sir.«
    Tanner wartete, bis sich Valentin an einem Ende der Bar niedergelassen hatte, und er nickte Larissa über den Tisch her zu. »Gefällt es Ihnen

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