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0797 - Rasputins Tochter

0797 - Rasputins Tochter

Titel: 0797 - Rasputins Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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es.«
    »Hatte er Kinder?«, Golenkow stellte die Kanne wieder weg.
    »Das weiß niemand genau. Seine Jünger jedenfalls glauben daran, und wir ebenfalls. So wie er gelebt hat, muss er einfach Kinder gezeugt haben, und wir sind davon überzeugt, dass sich unter ihnen zumindest eine besondere Person befindet.«
    »Jetzt wird es spannend.«
    »Das kannst du sagen, Wladimir. Aus sicherer Quelle haben wir erfahren, dass die Jünger Rasputins, die sich in ein altes Kloster hier in der Nähe zurückgezogen haben, auf ein Kind des Finsterlings warten. Sie sind davon überzeugt, dass es zu ihnen kommen wird und erst durch eine Hölle gehen muss, um zu reifen.«
    »Verstehe«, murmelte Wladimir und fragte dann: »Ist das Kind ein Junge oder ein Mädchen?«
    »Willst du raten?«
    »Nein, ich kann es dir sagen.«
    »Bitte.«
    »Ein Mädchen. Jetzt eine Frau, und sie heißt Larissa, wie ich mir denke.«
    »Das ist wahr.«
    Golenko war nicht überrascht. Er saß da und schaute gegen den braunen Tisch. Durch seinen Kopf tobten zahlreiche Gedanken, die er nicht in eine logische Reihenfolge zusammenfügen konnte, denn da stimmten die Zeiten nicht.
    Als er wieder hochschaute, fragte Fjodor ihn: »Es fällt dir schwer, mir zu glauben, nicht wahr?«
    »Ja, sehr schwer.«
    »Du rechnest?«
    »Auch. Wie gesagt, ich habe Larissa nie gesehen, doch von meinen Freunden aus London weiß ich, dass sie kaum älter als fünfundzwanzig Jahre sein kann. So viel ich weiß, starb Rasputin im Jahre 1916. Auch wenn er die Tochter in seinem Sterbejahr gezeugt hätte, würde sie jetzt an die achtzig Jahre heranreichen.«
    »Das ist wahr.«
    »Wie lässt es sich dann logisch erklären, dass sie die Tochter Rasputins sein soll?«
    »Kommst du bei ihm mit Logik weiter, Freund?«
    »Wahrscheinlich nicht, aber ich bin nur ein Mensch und kein höheres Wesen. Irgendwas stimmt da nicht.«
    Fjodor nickte. »Ja, es ist nicht einfach, das nachzuvollziehen, das weiß ich selbst. Vieles können wir nicht erklären, wir müssen uns einfach auf gewisse Dinge verlassen.«
    »Auf Zeichen und Botschaften?«
    »Die kommen hinzu«, sagte Fjodor und trank Tee. »Ich möchte noch einmal auf uns zurückkommen, mein Freund«, er stellte die Tasse vorsichtig ab. »Wir haben nicht geschlafen, wir hielten die Jünger Rasputins immer unter Kontrolle, denn wir sind Feinde. Sie können nicht auf unserer Seite stehen, unsere Orden sind wie Feuer und Wasser zueinander. Wir haben sie beobachtet und erfahren, dass sie auf ein bestimmtes Ereignis warten. Sie fiebern ihm entgegen, und das genau ist die Rückkehr der Tochter Rasputins.«
    »Larissa.«
    Fjodor nickte.
    Wladimir holte tief und hörbar Luft. Dann strich er durch sein Gesicht und schüttelte den Kopf. Für einen Moment starrte er zu Boden, er konnte es nicht fassen. Bisher hatte er gedacht, es mit einer magischen Amokläuferin zu tun gehabt zu haben, da schien er jedoch einem Irrtum unterlegen zu sein. Zwar war sie eine Amokläuferin, die eine Blutspur zurückgelassen hatte, aber es gehörte doch mehr dazu, ein neuer Background, und der war ihm nun präsentiert worden.
    »Es ist schwer für mich, das zu glauben«, sagte er leise.
    Fjodor nickte. »Ich weiß es. Deshalb habe ich auch lange überlegt, ob ich dich einweihen soll, obwohl du derjenige bist, an den ich mich eigentlich nur wenden kann. Ich habe mit meinen Mitbrüdern überlegt und diskutiert. Du bist die einzige Chance für uns, und es muss jetzt schnell gehen, denn was Larissa getan hat, das ist…«
    Fjodor sprach nicht mehr weiter, denn Wladimir hörte ihm nicht zu.
    Der blonde Russe war aufgestanden, schaute zur Tür hin und winkte. Zum ersten Mal zeigte sein Gesicht ein Lächeln, er sah zudem erleichtert aus, denn er hatte genau die beiden gesehen, auf die er lange gewartet hatte.
    John Sinclair und Suko!
    ***
    In einem Reflex umklammerte Larissa den Griff des Messers noch stärker, sodass die Knöchel weiß hervortraten. Sie schloss auch die Augen, sie spürte den Schwindel, und sie fühlte, dass ihr gesamtes Vorleben eigentlich nur eine Farce gewesen war, sollte der Greis Recht haben.
    Er stand vor ihr und schaute zu ihr hoch. Seine Lippen zuckten, die Nase ebenso, er schnüffelte, und erst allmählich erwachte die Frau aus ihrer Trance.
    Das Reden war ihr eigentlich nie schwer gefallen, jetzt aber hatte sie Mühe mit dem Sprechen. »Was hast du gesagt? Er… er ist mein Vater? Und das stimmt?«
    Der Greis deutete ein Nicken an, dabei lächelte er, was die Wut

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