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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seifenblase über Seifenblase türmte. Auch hier erhob sich ein Kuppelbau scheinbar ohne jedes System über dem anderen.
    Von dem Sandsturm waren keine Spuren übriggeblieben. Es war, als seien die Sandmassen an einem unsichtbaren Hindernis abgeprallt, das den Baukomplex in einer Entfernung von ungefähr einem Kilometer umgab. Hier hatte sich jedoch kein Sandwall gebildet, sondern der Sand lief flach aus und ging in einen kristallinen Untergrund über. Ich schritt über wabenähnliche Gebilde, die sich nahtlos aneinanderfügten. Unter meinen Füßen entstand ein eigenartiges Geräusch.
    Etwa fünfhundert Meter vor dem ersten Kuppelteil blieb ich stehen und blickte auf meine Füße. Jaoul schloß zu mir auf. Ich sah deutlich, daß er zitterte. So etwas hatte ich bei ihm noch nie beobachtet.
    „Was ist los mit dir?" fragte ich. „Fürchtest du dich?"
    „Nein", antwortete er mit quäkender Stimme. „Ich weiß auch nicht, warum alles an mir wackelt. Ich fühle mich nicht wohl."
    Das war eine lange Rede für den sonst so schweigsamen Jaoul. Ich bückte mich und ließ meine Fingerspitzen über den Boden streichen. Die Kristallwaben fühlten sich so glatt an, als sei ihre Oberfläche geschliffen. In ihnen schien etwas zu sein. Da ich es nicht erkennen konnte, legte ich mich auf den Bauch, um meine Augen näher an die Waben heranzubringen. In diesem Moment brach der Boden unter mir auf. Jaoul und ich stürzten in die Tiefe.
    Instinktiv griff ich nach meinem Videohelm, damit ich ihn nicht verlor. Erst dann versuchte ich, mich abzufangen.
    Ich fiel fünf Meter tief und prallte auf den Matten-Willy, der blitzschnell reagiert und ein Polster für mich gebildet hatte. Das war mein Glück, denn auf dem harten Untergrund hätte ich mir sonst sicherlich die Beine gebrochen.
    Ich rutschte von Jaoul herunter und richtete mich auf. Über mir war ein breiter Spalt in der Wabendecke geblieben. Er war viel zu hoch für mich. Ich konnte ihn nicht erreichen. Deshalb sah ich mich in dem engen Raum um, in dem ich mich befand.
    Er war etwa vier Quadratmeter groß und wurde auf allen fünf Seiten von dem gleichen Wabenmaterial begrenzt, durch das ich eingebrochen war. Ich trat mit dem Fuß dagegen, konnte es jedoch nicht zerstören. Ratlos blieb ich stehen. Ich wußte nicht, wie ich aus diesem Gefängnis herauskommen sollte.
    „Was nun?" fragte ich Jaoul.
    Der Matten-Willy wußte Rat.
    „Ich wippe dich hoch", sagte er und wölbte sein Mittelteil zu einem Buckel auf. Ich begriff, was er meinte, und stieg auf ihn. Er verformte sich, bis er ein etwa einen halben Meter dickes, elastisches Kissen bildete. Ich sprang hoch und ließ mich wieder fallen. Jaoul wirkte wie ein Trampolin. Er schleuderte mich förmlich in die Höhe. Doch das reichte noch nicht. Ich stieg nur drei Meter auf.
    Beim nächsten Sprung erreichte ich jedoch schon fast die Öffnung.
    „Ich brauche noch mehr Schwung, Jaoul", rief ich.
    Der Matten-Willy strengte sich noch etwas mehr an als zuvor.
    Ich flog förmlich nach oben durch den Spalt. Eine Hand griff nach mir und zog mich blitzschnell zur Seite. Ich landete auf dem harten Boden und blickte Joan Connerford wie eine Geistererscheinung an.
    „Was, zum Teufel, machen Sie denn hier?" fragte ich.
    Ich wollte Sie gerade retten", erwiderte sie, „aber Sie haben es ja auch so geschafft."
    Der Matten-Willy kroch mühelos aus dem Loch heraus.
    „Hat er sich auch nicht verletzt?" fragte Scim-Geierkopf hinter mir.
    „Er ist in Ordnung", behauptete Jaoul.
    „Die unsichtbare Barriere ist also verschwunden", stellte ich fest, „sonst hätten Sie nicht hier sein können. Und Scim auch nicht. Wo ist Sue?"
    „Sie ist zur Jet zurückgekehrt", antwortete Joan. „Sie. will ihre Antennen reparieren."
    Ich sah ein, daß es keinen Sinn hatte, die Kosmopsychologin wegzuschicken. Früher oder später hätte ich sie doch wieder auf dem Hals gehabt.
    „Übrigens verschwand die Barriere, als ich mir diesen Kristall umhängte", sagte Joan und holte einen matt strahlenden Kristall aus den Falten ihres Schutzanzugs hervor. „Ich habe ihn einem Choolk abgenommen, der halbwegs bewußtlos im Sand lag. Er hat sich nicht dagegen gewehrt."
    Nun begriff ich endlich.
    „Gar nicht so dumm", sagte ich lobend. „Hat Scim auch einen?"
    „Nein", erwiderte die Kosmopsychologin lächelnd. „Das war nicht nötig. Ich habe mich von Scim tragen lassen, und so haben wir beide die Barriere überwunden."
    Es gefiel mir ganz und gar nicht, daß sie

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