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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Scim-Geierkopf. Da Joan und ich in der Schußlinie standen, versuchten die Roboter seitlich auszuweichen, um freies Schußfeld zu bekommen.
    „Aufpassen, Joan", rief ich. „Sie haben es auf Scim angesehen."
    Die Kosmopsychologin begriff überraschend schnell. Sie schirmte den Posbi ebenfalls mit ihrem Körper ab. Die Kampfroboter verharrten unsicher vor uns. Sie konnten nun weder nach links noch nach rechts ausweichen, weil auf der einen Seite die Wand war und auf der anderen Seite die Gleiter vorbeiflogen.
    Ich setzte auf Robotpsychologie, wobei ich mir dessen bewußt war, daß eine Verständigung mit den Kampfmaschinen trotz des positronischen Translators schwierig war.
    „Der mechanisch Denkende mit dem Bioteil ist zu meinem Lebenssystem unabdingbar notwendig. Er stellt keinerlei Gefahr für euch dar", sagte ich.
    „Nicht dumm", lobte Joan leise, „aber wahrscheinlich ist für diese Roboter gar nicht wichtig, ob Sie überleben oder nicht. Sie greifen uns nicht an, das bedeutet aber noch lange nicht, daß sie uns im Notfall auch retten würden."
    Sie hatte recht. Die Roboter reagierten überhaupt nicht auf die Worte. Entweder hatten sie überhaupt keine Systeme für akustische Reize, oder mein Argument war unwichtig für sie.
    „Scim, verschwinde", rief ich über die Schulter zurück. „Beeile dich."
    Der Posbi erkannte die Gefahr, in der er schwebte, und er wußte, daß ich es ernst meinte. Er fuhr herum und flüchtete.
    „Hinterher, Jaoul", befahl ich. „Sonst schafft er den Abstieg nicht. Du mußt ihm helfen."
    Der Matten-Willy zögerte ebenfalls nicht. Er folgte Scim-Geierkopf, während die Kampfroboter vergeblich versuchten, an mir und Joan vorbeizukommen. Sie waren wesentlich kleiner als wir und entwickelten keine großen Kräfte, so daß wir sie zurückdrängen konnten.
    Es dauerte nicht lange, bis die Maschinen begriffen, daß sie uns nicht überwältigen konnten, ohne uns zu verletzen, und daß sie nicht an uns vorbeikommen konnten. Sie wandten sich um und eilten zu der Öffnung zurück, durch die sie auf den Gang hinausgestürmt waren. Wenig später sahen Joan und ich sie jenseits der transparenten Wand vorbeilaufen. Sie bewegten sich mit großer Geschwindigkeit voran, dennoch glaubte ich nicht, daß sie Scim noch .einholen konnten.
    „Beeile dich, Scim", rief ich dem Posbi über Video zu. „Kehre bis zur Jet zurück und warte dort auf uns."
    Scim-Geierkopf bestätigte meinen Befehl nicht, so daß ich nicht sicher sein konnte, daß er ihn aufgefangen hatte. Ich griff nach dem Arm des Mädchens.
    „Wir wollen weitergehen", sagte ich. „Die Roboter sind weg.
    Das ist eine gute Chance für uns."
    Wir rannten weiter bis zur Schleuse. Als wir diese durchschritten hatten, sah ich, daß wir vom eigentlichen Zentrum des Tal des Lebens noch weit entfernt waren.
    Wir befanden uns lediglich in einem äußeren Ring, der offenbar dazu diente, das Zentrum abzusichern und zu versorgen.
    Jenseits der Schleuse lagen flache Kuppelbauten, die alle ineinander übergingen.
    Auch das Zentrum sah aus wie ein Schaumberg. Zahllose Kuppeln unterschiedlicher Größe türmten sich übereinander.
    Insgesamt erreichten diese Kuppeln eine Höhe von etwa zweihundert Metern bei einer Grundfläche, die ich auf nicht mehr als drei Kilometer schätzte. Der Zentrumsbau hatte also relativ bescheidene Ausmaße.
    Die Gleiterkolonne teilte sich auf dem Flugzum Zentrum auf.
    Die einzelnen Maschinen steuerten verschiedene Eingänge an.
    „Sehen Sie doch", rief Joan und zeigte zum Zentrum des Tales hinüber. „Dort über den Kuppeln ist so ein dunkles Wabern."
    Ich entdeckte dieses dunkle Etwas fast gleichzeitig mit ihr, und ich zweifelte keine Sekunde daran, daß es von dem schwarzen Kristall stammte, mit dem angeblich der in diesen Tagen ausgeschlüpfte neue Herrscher der Choolks versehen werden sollte.
    Es mußte die Ausstrahlung dieses Kristalls sein, die die Choolks in ihren desolaten Zustand versetzt hatte.
    Da ich nichts auf die Worte der Kosmopsychologin antwortete, fragte sie mich: „Was haben Sie eigentlich vor, Galto?"
    „Ich will dorthin. Ich will den schwarzen Kristall sehen."
    Sie schüttelte den Kopf und strich sich fahrig mit der Hand über die Stirn, als habe sie Kopfschmerzen.
    „Sie scheinen völlig vergessen zu haben, was unser Auftrag ist", sagte sie. „Wir sollten Informationen beschaffen und versuchen, irgend etwas über die Kaiserin von Therrn herauszufinden, was uns auf lange Sicht zur Erde führen

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