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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überlegter und klüger gehandelt hatte als ich. Wer läßt sich schon gern vor Augen führen, daß er Fehler gemacht hat?
    „Also schön", sagte ich mürrisch. „Gehen wir weiter."
    „Sie protestieren gar nicht dagegen, daß ich hier bin?"
    Ich schüttelte nur den Kopf und marschierte los. Dabei legte ich bewußt ein hohes Tempo vor. Joan Connerford streckte ihre langen Beine und hatte keine Mühe, mir zu folgen.
    Wir erreichten die erste Kuppel ungehindert. Einige Male knisterte der Boden unter unseren Füßen, so daß ich bereits fürchtete, er werde zusammenbrechen, aber nichts hielt uns auf.
    „Und was nun?" fragte Joan. „Ich sehe keine Tür oder so etwas.
    Brechen wir mit Gewalt durch?"
    Sie schlug gegen den Strahler, der an ihrer Hüfte hing. Ich verneinte und ging an der Kuppelwand entlang.
    „Vielleicht finden wir irgendwo einen Eingang", sagte ich.
    Als wir etwa hundert Meter weit vorgedrungen waren, tippte mich Joan an.
    „Da. Sehen Sie", rief sie und deutete mit ausgestrecktem Arm auf die Ebene hinaus. Eine Kolonne von etwa hundert Gleitern näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Es waren offene Maschinen, die offenbar vollrobotisch gesteuert wurden. Choolks saßen nicht darin. Deutlich war zu erkennen, daß sie einem Teil des Gebäudekomplexes zustrebten, der ungefähr zweihundert Meter von uns entfernt war. Ich konnte nicht sehen, was dort war, weil sich zwei nur fünf Meter hohe Kuppeln zwischen uns und dem Ziel der Kolonne befanden.
    „Schnell, kommen Sie", befahl ich und rannte los. Ich hatte keinerlei Bedenken, mich offen zu zeigen. Tatsächlich reagierte auch keine der schwebenden Maschinen. Unbeirrt verfolgten sie ihren Kurs weiter. Sie verschwanden hinter den kleinen Kuppeln.
    Als ich diese erreichte, konnte ich sehen, daß die Gleiter in einer runden Öffnung verschwanden, die sich in einer Höhe von etwa fünfzig Metern befand.
    „Sehen Sie doch", sagte Joan erregt. „Auf der Ladefläche der Gleiter liegen Eier!"
    Sie atmete so ruhig, als habe sie ihren Antigrav benutzt.
    Ich dagegen rang keuchend nach Atem, und mein Herz führte einen wahren Trommelwirbel in meiner Brust aus.
    Joan hatte recht. Die Gleiter brachten tatsächlich' Eier. In der Richtung, aus der sie gekommen waren, lag Kalwuug, der wichtigste Raumhafen, wo auch die SOL stand.
    „Die Eier sollen hier ausgebrütet werden", bemerkte die Kosmopsychologin. „Es sind mit Sicherheit sorgfältig ausgewählte Eier. Kommen Sie. Wir müssen da hinein."
    Sie zeigte zu der Öffnung hinauf, in der die Gleiter verschwanden. Auch ich wollte dorthin, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn ich diesen Beschluß verkündet hätte. Ich verzichtete jedoch auf einen Verweis, schaltete mein Antigravgerät ein und stieg wortlos auf.
    Ich erreichte die Öffnung vor Joan, da diese Scim-Geierkopf mitschleppte. Jaoul bildete eine Reihe von Pseudofüßen, die er mit Saugnäpfen versah, und rannte mühelos an der fast senkrechten Wand hoch.
    Niemand trat uns entgegen, als wir uns neben den einfliegenden Gleitern durch die Öffnung schoben. Wir gerieten in einen endlos erscheinenden Gang, dessen Wände aus einem leuchtenden, transparenten Material waren. Dahinter erkannte ich riesige Maschinen.
    „Das sieht nach Energieerzeugung aus", sagte Joan Connerford.
    „Vermutlich haben Sie recht", erwiderte ich ohne großes Interesse. Ich wendete mich hin und her und beobachtete dabei den Kristall auf meiner Brust. Hielt ich ihn in die Richtung, in der auch die Röhre verlief, leuchtete er am hellsten. Wendete ich mich zur entgegengesetzten Seite, wurde er matt.
    „Wir können auf einen Gleiter aufspringen", schlug Joan vor.
    Ich schüttelte ablehnend den Kopf.
    „Das wäre zwar bequem, aber auch riskant", erwiderte ich.
    Dabei sah ich ihr an, daß sie mit meiner Entscheidung nicht einverstanden war, aber sie fügte sich. Schon bald sollte sich zeigen, daß ich recht hatte.
    Wir waren etwa zwei Kilometer weit neben den Gleitern hergelaufen, als wir merkten, daß wir uns dem Ende des Ganges näherten. Die Gleiter stauten sich vor einer Art Schleuse.
    Plötzlich entstand dicht vor uns in der Wand ein großes Loch, und fünf Kampfroboter stürzten daraus hervor. Sie waren in ihrem äußeren Erscheinungsbild choolkodoid, verfügten jedoch über zwei zusätzliche Arme, die mit Energiestrahlern bestückt waren.
    Die Kampfmaschinen stürmten auf uns zu. Wir wichen unwillkürlich zurück, bis ich merkte, daß ihr Angriff nicht mir oder Joan galt, sondern

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