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0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls

Titel: 0798 - Im Bann des schwarzen Kristalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann."
    „Richtig", stimmte ich spöttisch zu.
    „Wir haben jedoch nicht den Auftrag, uns den zukünftigen Herrscher der Choolks anzusehen und uns mit seinem schwarzen Kristall zu befassen." Ihre Gestalt straffte sich. „Sie wollen sich auf ein gefährliches Abenteuer einlassen, mit dem Sie unter Umständen alles aufs Spiel setzen. Vielleicht riskieren Sie sogar die SOL!"
    „Zu Fuß kommen wir nicht hin", stellte ich fest und tat, als habe ich nicht gehört, welche Beschuldigungen sie gegen mich erhoben hatte. „Auf meinen Antigrav will ich mich hier im Zentrum des Tals des Lebens nicht verlassen. Also bleibt nur noch eine Möglichkeit."
    Neben uns stauten sich fünf Gleiter. Sie verharrten praktisch auf der Stelle. Ich stemmte mich hoch und setzte mich vorsichtig auf die Ladefläche, wobei ich sorgfältig darauf achtete, daß ich keines der Choolkeier berührte. Joan blickte mich in ohnmächtigem Zorn an. Sie erkannte, daß sie nur die Alternative hatte, mir augenblicklich zu folgen oder allein zurückzubleiben.
    Sie sprang hoch und setzte sich neben mich. Ich legte ihr den Arm um die knochigen Schultern.
    „Damit Sie nicht herunterfallen", sagte ich grinsend.
    Sie stieß mich wütend von sich.
    „Wenn Sie das noch einmal wagen, schieße ich Ihnen ein Loch in den Bauch", sagte sie drohend. Ich hob die Schwurhand.
    „Bei dem Enkel des Vaters meiner Mutter", erklärte ich feierlich.
    „Ich schwöre, Ihnen nie wieder zu nahe zu treten."
    Sie musterte mich unsicher und krauste die Stirn. Ich sah ihr an, daß sie angestrengt überlegte, wen ich eigentlich gemeint hatte.
     
    6.
     
    Als wir in die Kuppeln einflogen, aus der das schwarze Leuchten aufgestiegen war, wischte uns etwas Unsichtbares vom Gleiter herunter. Wir stürzten zu Boden, während die Maschine weiterflog, als sei nichts geschehen. Hastig zog ich die Kosmopsychologin zur Seite, damit der nachfolgende Gleiter nicht gegen sie prallte.
    Sie verstand mich mal wieder falsch und ließ sich einfach fallen.
    Auf diese Weise entglitt sie meinen Händen. Als der Gleiter jedoch über sie hinwegflog, begriff sie, daß ich ausschließlich lautere Absichten verfolgt hatte.
    Sie erhob sich und blieb mit baumelnden Armen vor mir stehen.
    „Ich mache alles falsch", stellte sie zutiefst deprimiert fest.
    „Dann handeln Sie wenigstens konsequent", erwiderte ich bissig.
    Wir befanden uns in einer Tunnelröhre, die bereits nach etwa zwanzig Metern endete und in einen großen Saal einmündete.
    Aus diesem ertönte ein eigenartiges Zirpen und Knarren, und eine unerträgliche Hitze schlug uns entgegen. Ich eilte weiter, ohne von unsichtbaren Energiefeldern aufgehalten zu werden.
    Als ich in den Saal sehen konnte, entdeckte ich Hunderte von Choolkeiern. Einige waren zerbrochen.
    Hoch über mir befanden sich Energietrichter, durch die heiße Luft in den Raum schlug.
    Genau in der Mitte des Saales erhob sich ein relativ kleines Haus. Es hatte einen halbmondförmigen Grundriß und ein auffallend stark gekrümmtes Dach. Auf diesem bewegten sich drei schimmernde Energietrichter hin und her. Ich glaube, erkennen zu können, daß heiße Luftströme durch sie hindurch und in das Haus geleitet wurden.
    Meine Hand legte sich um den Kristall auf meiner Brust. Ich glaubte, eine fast schmerzhafte Strahlung fühlen zu können, die von dem Haus ausging.
    Hinter mir stöhnte Joan Connerford auf. Als ich mich nach ihr umwandte, sah ich, daß sie die Hände vor das Gesicht preßte.
    „Müssen wir hier bleiben?" fragte sie mit stockender Stimme.
    „Bitte, lassen Sie uns zur SOL zurückkehren. Wir wissen doch, was wir wissen wollten."
    „Nichts wissen wir", erwiderte ich ablehnend. „Also, weiter ..."
    Die Choolkeier lagen in flachen Mulden. Zahlreiche Choolks waren bereits ausgeschlüpft. Sie krochen ziellos auf dem Boden hin und her. Gerieten sie dabei in die Nähe eines eiförmigen Roboters, der etwa fünf Meter hoch emporragte, streckte dieser einen seiner sieben Arme aus und hängte dem Choolk einen strahlenden Kristall um. Danach änderte sich das Verhalten der Choolkjungen.
    Sie strebten einem runden Tor im Hintergrund zu. Doch auch unter dem Einfluß des Kristalls hatten sie sich nicht entscheidend besser als vorher unter Kontrolle. Ihre Bewegungen waren ungelenkt. Sie schwankten hin und her, und immer wieder knickten die dünnen Beine unter ihnen ein.
    Es war schwer zu unterscheiden, ob sie noch zu jung waren, oder ob sie bereits unter dem Einfluß des schwarzen Kristalls

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