Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

Titel: 0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
an, dass Sie es nicht gewohnt sind, in diesen Restaurants zu essen. Ich will nicht von einer Verunsicherung sprechen, aber dieses ständige Beobachten der Umgebung, das ist entweder nur Neulingen zu Eigen oder Menschen, die beruflich damit zu tun haben.«
    »Sehr gut.«
    Linda Green beugte ihren Oberkörper Suko entgegen. »Also liege ich richtig?«
    »Ich streite es nicht mehr ab.«
    »Ouh«, sagte sie und stieß die Luft aus. »Da kann ich mir selbst auf die Schulter klopfen. Ich finde es toll, ins Schwarze getroffen zu haben. Es macht mir Mut.«
    »Wobei?«
    »Nur allgemein.«
    Zu ihrem Menü gehörte noch ein Dessert. Es wurde serviert, und der Ober stellte einen hellen Teller vor sie hin. Auf ihm verteilten sich kleine Sorbet-Bällchen auf frischem Obst. Alles war sehr sorgfältig arrangiert, sodass dieses Essen schon einer Komposition glich.
    »Eigentlich zu schade, um das Bild zu zerstören«, sagte Suko.
    Linda griff nach ihrem Besteck. »Das denke ich auch, Suko. Aber der Magen wartet.«
    »Dann hoffe ich, dass es Ihnen schmeckt.«
    »Danke sehr.«
    Suko ließ die Frau in Ruhe essen. Er fühlte sich satt, aber nicht voll. Gelassen streckte er die Beine aus und entspannte sich. Dazu trug auch die Atmosphäre bei. Nichts war von Hektik zu spüren.
    Alles lief seinen normalen Gang, es war…
    Nein, es war nicht gut.
    Suko spürte, dass sich etwas verändert hatte, und das war sehr plötzlich gekommen.
    Es war kälter geworden!
    Niemand hatte ein Fenster geöffnet. Auch eine Außentür stand nicht offen, und trotzdem war diese Kälte wie ein eisiger Hauch erschienen, der über Sukos Kopf schwebte, aber nicht zu sehen war, weil er sich wahrscheinlich nahe der Decke befand.
    Er verdrehte die Augen, wollte Ruhe bewahren und nicht auf Linda Green aufmerksam machen. Hier war etwas eingetreten, das ihm überhaupt nicht gefiel. Die Kälte hatte keinen natürlichen Ursprung, etwas anderes, etwas Böses war aus einer fremden Welt gekommen und hatte von diesem Restaurant – zumindest teilweise – Besitz ergriffen.
    Suko fühlte sich unwohl.
    Er dachte sofort an den geheimnisvollen Killer, der es schaffte, Grenzen zu überwinden.
    Ein Gesicht, eine Hand, ein Messer.
    Es war nicht gerade das, was Suko sich wünschte, und noch hielt er sich auch zurück.
    Der Inspektor veränderte seine Haltung, damit er einen besseren Überblick hatte. Er wollte auch den Bereich überblicken können, der nahe des Eingangs lag.
    Dort standen die beiden leeren Tische.
    Zwei Ober unterhielten sich leise, während sie ihre Blicke durch den Raum schweifen ließen, als hätten sie ebenfalls diese andere Macht gespürt.
    Natürlich wussten auch sie über die Morde Bescheid, und dass bisher nur wenige Menschen verschont worden waren. Zwei standen noch auf der Liste. Eine davon saß hier.
    Und der Mörder war da!
    Suko wusste es, er konnte ihn nur nicht entdecken. Sollte er sich darüber freuen und Linda Green einweihen?
    Noch war nichts geschehen, es gab auch keine weiteren Hinweise, und er wollte sich nicht lächerlich machen.
    Die Kälte blieb. Die Frau am Nebentisch hatte sie noch nicht bemerkt, jedenfalls zeigte sie keine Reaktion, die darauf hingedeutet hätte. Linda Green beschäftigte sich mit ihrem Nachtisch, sie lächelte beim Essen, sodass sich Suko fragte, wem das Lächeln wohl galt, der Speise oder vielleicht ihrem Gesprächspartner.
    Der Killer lauerte.
    Er verschwand nicht.
    Noch hatte er nur seinen Vorboten geschickt. Ein Hauch von Kälte, den auch ein am Tisch vorbeihuschender Ober wahrnahm. Er blieb für einen Moment stehen, wunderte sich, schaute gegen die Decke, hob die Schultern und eilte davon.
    Hinter Suko befand sich die Wand. In einem sanften Gelbton, der auch ins Rötliche hineinschimmerte, war sie gestrichen worden.
    Eine Farbe, die beruhigte und nicht nervös machte. Sie passte sich dem gesamten Mobiliar an, trat wirklich in den Hintergrund.
    Suko schaute nach rechts. Er wollte nicht Linda beobachten, sein Blick glitt hinter ihr an der Wand entlang vorbei, und er sah auch den Umriss einer Tür. Von seinem Platz aus war nicht genau zu erkennen, ob sie geschlossen war oder nicht, aber die Bewegung in ihrer Nähe entging ihm nicht.
    Da war etwas.
    Ein Kopf!
    Ein mit blutigen Kratzern verschmiertes Gesicht. Sie ergaben ein Muster aus zitternden, roten Fäden, das an der Stirn begann und bis hinab zum Kinn und zum Hals rann.
    Dunkle Haare, ein schmaler Oberlippenbart und ein Mund, der sehr in die Breite gezogen war, was auch

Weitere Kostenlose Bücher