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0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel

Titel: 0799 - Zum Nachtisch kam der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sicher genug, wie er einsehen musste, denn die Hand wurde verdammt schnell. Sie huschte plötzlich weg, driftete innerhalb eines Sekundenbruchteils zur Seite, und der gezielt geführte Schlag landete im Nichts.
    Kein Treffer.
    Nur über den Teppich schleiften die drei Enden der Riemen und hinterließen dort hellere Streifen.
    Hand und Messer tanzten.
    Wie ein Blitz bewegte sich die Klinge. Sie hinterließ einen Zickzack-Weg zu ihrem neuen Ziel hin – das war Suko.
    Schräg von unten nach oben jagte sie auf den Hals des Inspektors zu. Suko tauchte ab.
    Das Messer erwischte ihn nicht, aber es gab auch nicht auf. Es stand wahrscheinlich unter dem direkten Einfluss der Hölle und würde erst aufhören, wenn die Macht des Teufels gebrochen war.
    Diesmal jagte es von oben auf Suko zu.
    Ein regelrechter Rammstoß, und Suko, der sich gedreht hatte und auf dem Rücken lag, hatte auch mit einer blitzschnellen Bewegung die Beretta gezogen.
    Wenn er treffen wollte, musste er Glück haben. Er drückte ab, sah nicht, wie die Kugel flog, aber sie streifte die Messerhand an ihrem Ende. Sonst wäre sie nicht so hart und ruckartig in die Höhe gezuckt, als wollte sie an der Decke ihre Spuren hinterlassen.
    Suko feuerte noch einmal.
    Die beiden Schüsse waren von Schreien der Restaurantgäste begleitet worden, aber die zweite Kugel schlug fehl. Sie jagte in die Decke und hinterließ dort einen Abdruck.
    Suko suchte abermals das Ziel. Er sah es nicht. Die Hand mit dem Messer war einfach zu schnell. Sie huschte ihm davon, und als er sich drehte, sah er, wie sie den Weg durch die Tür fand. In deren Spalt zeichnete sich für einen Moment das Gesicht des Killers ab, doch wirklich nur so kurz, dass er keine Chance hatte, einen Schuss abzugeben, denn plötzlich war der Kopf wieder verschwunden.
    Suko rannte ihm nach.
    Er gelangte in einen Gang, der durch die an der rechten Wand stehenden Sideboards und die mit Flaschen bestückten Servierwagen schmal geworden war. Ein Koch mit weißer Mütze lief ihm über den Weg. Der Mann wusste nicht, was geschehen war. Bevor er eine Frage stellen konnte, hatte ihn Suko schon zur Seite gestoßen. Er lief durch eine andere Öffnung in die Küche hinein, doch auch dort bekam er nichts zu Gesicht. Hand und Kopf waren verschwunden.
    Nur die Küchenbrigade schaute ihn entgeistert an. Suko grinste und winkte ihnen kurz zu, bevor er sich wieder zurückzog. Tief atmete er aus, als er das Lokal betrat und wieder zurück zu seinem Platz ging, wo Linda Green bereits dabei war, den Tisch wieder normal hinzustellen.
    Als sie Suko sah, schaute sie ihn nur an. Der Inspektor lächelte und hob die Schultern.
    Die anderen Gäste hatten sich kaum beruhigt. Der Geschäftsführer stürmte auf Suko zu. Er war leichenblass und äußerst nervös. Seine Unterlippe zitterte, als er Suko ansprach, nach einer Erklärung verlangte, die ihm der Inspektor natürlich nicht geben konnte, ihm dafür aber zeigte, zu welcher Firma er gehörte. Der Geschäftsführer musste den Ausweis mit beiden Händen festhalten, so stark zitterte er. Der Mann las Sukos Namen mehrmals laut vor, gab ihm den Ausweis dann zurück und bewies, dass er im Prinzip einiges begriffen hatte.
    »Das war dieser Mörder, nicht?«, vergewisserte er sich.
    »Ja, er war es.«
    Der Mann bekam einen roten Kopf, ging schwankend zurück und verließ das Restaurant.
    Suko sprach zu den anderen Gästen. Er beruhigte sie und erklärte, dass die Gefahr vorüber wäre, was die andere Seite aber nicht so recht glauben wollte.
    Dies zu Recht, doch das sagte Suko ihnen nicht. Er wollte nicht noch mehr die Angst schüren, deshalb bat er die Gäste, sich wieder zu setzen. Dass sie nichts mehr essen konnten, lag auf der Hand.
    Nach der Aufregung würde mancher Magen streiken, aber es gab einen Mann, der mit lauter und kratziger Stimme Champagner bestellte, weil er sein neues Leben sofort feiern wollte.
    Es war Suko egal, was sie taten. Er hatte es geschafft, den Killer zu vertreiben, eine achte Leiche hatte es nicht gegeben, und er ging dorthin zurück, wo er gesessen hatte.
    Linda Green schaute ihn aus großen Augen an. Sie bewegte ihren Mund, ohne etwas zu sagen. Ihre Augen waren groß und feucht. Sie saß wie ein Schulmädchen auf dem Stuhl, hatte die Ellenbogen auf die Tischplatte gestützt und schüttelte den Kopf.
    »Ich… ich glaube es nicht«, flüsterte sie. »Nein, ich kann es nicht glauben.«
    Suko hob die Schultern und zog sich einen Stuhl heran. Er nahm Linda gegenüber

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