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08-Die Abschussliste

08-Die Abschussliste

Titel: 08-Die Abschussliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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über.«
    Wir ließen den Chevy hinter der Salonbar und überquerten die Straße. Weckten den hageren Burschen am Empfang und verlangten ein Zimmer.
    »Ein Zimmer?«, wollte er wissen.
    Ich nickte. Summer erhob keine Einwände. Ihr war klar, dass wir uns keine zwei Zimmer leisten konnten. Und außerdem, was gemeinsame Nächte betraf, war Paris für uns in Ordnung gewesen.
    »Fünfzehn Bucks«, sagte der Hagere.
    Ich gab ihm das Geld. Er grinste und überreichte mir den Schlüssel des Zimmers, in dem Kramer gestorben war. Ich vermutete, das sei seine Auffassung von Humor. Aber mir war das egal.
    Wir gingen die Reihe entlang, schlossen die Tür auf und traten ein. Das Zimmer sah so erbärmlich wie bei meinem ersten Besuch aus.
    »Nicht gerade das George V.«, meinte Summer.
    »Das stimmt«, pflichtete ich ihr bei.
    Wir stellten unsere Reisetaschen ab, und ich legte den Papierkram meiner Sergeantin aufs Bett. Die Tagesdecke fühlte sich ein wenig klamm an. Ich werkelte an dem Heizkörper unter dem Fenster herum, bis etwas Wärme herauskam.
    »Was nun?«, fragte Summer.
    »Die Telefonaufzeichnungen«, antwortete ich. »Ich suche ein Gespräch mit der Vorwahl neun-eins-neun.«

    »Das wäre ein Ortsgespräch. Fort Bird hat auch neun-eins-neun.«
    »Wunderbar. Hier sind bestimmt eine Million Ortsgespräche verzeichnet.«
    Ich breitete den Ausdruck aus und begann zu suchen. Es waren keine Million Ortsgespräche verzeichnet, aber bestimmt Hunderte. Ich begann mit dem Neujahrstag um Mitternacht und arbeitete mich von dort aus weiter vor. Ich ignorierte alle Nummern, die mehr als einmal von mehr als einem Apparat aus angerufen worden waren. Ich vermutete, dass das Taxiunternehmen, Klubs oder Bars waren. Ich überging die Nummern, die von Fort Bird aus ohne Vorwahl zu erreichen gewesen waren. Das würden hauptsächlich Nummern von Soldatenwohnungen außerhalb des Stützpunkts sein. Soldaten, die um Mitternacht Dienst schoben, hatten wahrscheinlich zu Hause angerufen, um ihren Angehörigen ein gutes neues Jahr zu wünschen. Ich konzentrierte mich auf auffällige Nummern. Auf Nummern in anderen Städten in North Carolina. Vor allem suchte ich eine Nummer, die etwa dreißig bis vierzig Minuten nach Mitternacht ein einziges Mal angerufen worden war. Auf die hatte ich’s abgesehen. Ich ging Zeile für Zeile und Seite für Seite durch. Ich hatte es nicht eilig.
    Ich fand die gesuchte Nummer auf dem neunten Blatt. Sie war um null Uhr zweiunddreißig gewählt worden. Das entsprach genau dem Zeitraum, den ich mir vorgestellt hatte. Das Gespräch dauerte fünfzehn Minuten. Auch das stimmte mit meinen Vorstellungen überein. Ich suchte weiter. Überprüfte die folgenden zwanzig bis dreißig Minuten. In dieser Zeit war nichts mehr zu finden, das auch nur halb so vielversprechend aussah. Ich ging wieder zurück und legte den Zeigefinger unter die Telefonnummer, die mir gefiel. Sie war meine beste Chance. Oder meine einzige Hoffnung.
    »Hast du was zu schreiben da?«, fragte ich.
    Summer gab mir einen Kugelschreiber.
    »Und Kleingeld?«

    Sie zeigte mir fünfzig Cent. Ich notierte die Telefonnummer auf der Gesprächsnotiz mit der Nummer des Hotels Jefferson. Gab ihr den Zettel.
    »Ruf sie an«, sagte ich. »Stell fest, wer sich dort meldet. Aber du musst ins Schnellrestaurant gehen. Das Münztelefon des Motels ist kaputt.«
    Sie blieb ungefähr acht Minuten weg. Während dieser Zeit putzte ich mir die Zähne.
    Ich steckte meine Zahnbürste in das Glas im Bad, als Summer zurückkam. Sie brachte kalte und nebelfeuchte Luft von draußen mit.
    »Es war ein Golfhotel außerhalb von Raleigh«, teilte sie mit.
    »Das genügt mir«, meinte ich.
    »Brubaker«, sagte sie. »Dort war Brubaker. Im Urlaub.«
    »Vermutlich hat er getanzt. Glaubst du nicht auch? Um halb eins am Neujahrsmorgen? Der Portier musste ihn bestimmt aus dem Ballsaal ans Telefon holen. Deshalb hat das Gespräch eine Viertelstunde gedauert. Das war hauptsächlich Wartezeit.«
    »Wer hat ihn angerufen?«
    Der Ausdruck enthielt Codes, die angaben, von welchem Apparat aus telefoniert worden war. Mir sagten sie nichts. Ich sah nur eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben. Aber meine Sergeantin hatte den Schlüssel mitgeliefert. Das letzte Blatt des Ausdrucks enthielt eine Liste der Codes und ihre Auflösung. Sie hatte Recht gehabt. Sie war besser als der Kerl, der tagsüber Dienst tat.
    Ich kontrollierte den Code anhand des Schlüssels.
    »Jemand an einem Münztelefon in der

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