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08-Die Abschussliste

08-Die Abschussliste

Titel: 08-Die Abschussliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Dutzend Zeugen im O Club zusammen und haben Fisch und Steak gegessen.«
    »Bei ihrem ersten Besuch hatten sie einen Fahrer. Major Marshall, wissen Sie noch? Aber beim zweiten sind sie selbst gefahren. Das kommt mir etwas geheimnistuerisch vor. Als hätten sie einen Geheimauftrag hier gehabt.«
    »Im O Club in der Bar herumzulungern und anschließend im Speisesaal zu essen, ist keine sehr geheime Sache. Sie waren den ganzen Abend über nicht eine Minute unbeobachtet.«
    »Aber weshalb hatten sie diesmal keinen Fahrer? Warum sind sie allein gekommen? Ich nehme an, dass Marshall mit ihnen auf der Beerdigung war. Aber sie haben sich dafür entschieden, die über dreihundert Meilen selbst zu fahren? Und über dreihundert zurück?«
    »Vielleicht hatte Marshall keine Zeit«, gab ich zu bedenken.
    »Er ist ihr Schützling«, sagte sie. »Er hat immer Zeit, wenn sie ihn brauchen.«
    »Warum sind sie überhaupt hergekommen? Das ist eine ziemlich weite Fahrt für ein ziemlich mittelmäßiges Dinner.«
    »Sie waren wegen des Aktenkoffers hier, Reacher. Norton hat
sich getäuscht. Sie muss sich irren. Jemand hat ihn ihnen gegeben. Sie sind damit weggefahren.«
    »Ich glaube nicht, dass Norton sich geirrt hat. Mich hat sie überzeugt.«
    »Dann wurde er ihnen vielleicht auf dem Parkplatz übergeben. Das hätte Norton nicht mitbekommen. Ich glaube nicht, dass sie rausgegangen ist und ihnen zum Abschied nachgewinkt hat. Aber die beiden sind damit weggefahren, das steht fest. Weshalb wären sie sonst zufrieden nach Deutschland zurückgeflogen?«
    »Vielleicht haben sie einfach aufgegeben. Sie mussten ohnehin wieder nach Deutschland. Schon um dort in den Kampf um Kramers Nachfolge einzugreifen.«
    Summer schwieg.
    »Egal«, sagte ich. »Es gibt keine mögliche Verbindung.«
    »Das gesamte Universum unterliegt dem Zufallsprinzip.«
    Ich nickte. »Daher lassen wir sie auf kleiner Flamme weiterkochen. Carbone ist vorerst wichtiger.«
    »Ziehen wir los, um den Joghurtbecher zu suchen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Der ist im Wagen des Kerls oder in seinem Müll.«
    »Hätte nützlich sein können.«
    »Wir konzentrieren uns jetzt auf das Brecheisen. Es ist fabrikneu. Wahrscheinlich erst am selben Tag gekauft wie der Joghurt.«
    »Das können wir nicht leisten.«
    »Diese Arbeit nimmt Detective Clark in Green Valley uns ab. Vermutlich sucht er bereits nach seinem Brecheisen. Er wird Eisenwarenhandlungen abklappern. Wir bitten ihn, seinen Radius zu vergrößern und mehr Zeit dafür einzuplanen.«
    »Das ist viel zusätzliche Arbeit für ihn.«
    Ich nickte. »Also müssen wir ihm etwas anbieten, ihn zunächst hinhalten. Wir erzählen ihm, dass wir an etwas arbeiten, das letztlich auch ihm nützt.«
    »Zum Beispiel?«

    Ich lächelte. »Wir könnten was erfinden, ihm Andrea Nortons Namen nennen. Das würde ihr beweisen, was für eine große glückliche Familie wir sind.«
     
    Ich rief Detective Clark an. Aber ich nannte ihm nicht Andrea Nortons Namen. Stattdessen erzählte ich ihm ein paar Lügen. Ich sagte, ich hätte mich an die Schäden an Mrs. Kramers Haustür und die Verletzungen an ihrem Kopf erinnert, die vermutlich von einem Brecheisen stammten, und behauptete, wir erlebten auf Stützpunkten entlang der gesamten Ostküste gegenwärtig eine Einbruchserie, bei der anscheinend ebenfalls Brecheisen verwendet wurden, und fragte ihn, ob wir an den Ermittlungen partizipieren könnten, die er zweifellos bereits anstelle, um die in Green Valley verwendete Tatwaffe ausfindig zu machen. Ich erklärte ihm, dass die Versorgungsorganisation der Army gegenwärtig keine Brecheisen auf Lager habe und ich deshalb der Überzeugung sei, unsere Einbrecher hätten sich auf dem Zivilsektor eingedeckt. Dann schwindelte ich ihm vor, wir wollten seine Arbeit nicht noch mal machen, um uns auf eine vielleicht lohnendere Fährte konzentrieren zu können. Danach wartete er ab, welche Gegenleistung ich ihm dafür bieten würde. Ich sicherte ihm zu, sobald wir einen Namen, ein Täterprofil oder eine Personenbeschreibung hätten, werde er umgehend darüber informiert. Das munterte Clark auf. Er war ein verzweifelter Mann, der vor einer Mauer stand. Er fragte, was wir genau wollten. Ich antwortete, er könne uns helfen, indem er seine Ermittlungen auf ein Gebiet mit Dreihundert-Meilen-Radius um Green Valley herum ausdehne und Einkäufe überprüfe, die zwischen dem Silvesternachmittag und, sagen wir mal, dem vierten Januar in Eisenwarenhandlungen getätigt worden

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