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08-Die Abschussliste

08-Die Abschussliste

Titel: 08-Die Abschussliste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Columbia bezeichnete.
    »Brubaker«, sagte sie. »Eine eindeutige Sequenz.«
    »Eindeutig eine Vermutung«, meinte ich.
    Sie gab keine Antwort.
    »Wissen wir, dass Brubaker mit dem Auto nach Columbia gefahren ist?«, fragte ich.
    »Davon können wir ausgehen.«
    »Wir sollten bei Sanchez nachfragen«, sagte ich. »Ob sein Wagen irgendwo aufgefunden wurde und seine Frau bestätigen kann, dass er damit weggefahren ist.«
    »Okay«, sagte Summer und ging zu meiner Sergeantin hinaus, um zu telefonieren. Ließ mich mit der endlosen Personalliste zurück. Zehn Minuten später tauchte sie wieder auf.
    »Er ist mit dem Wagen gefahren«, sagte sie. »Seine Frau hat Sanchez mitgeteilt, dass sie mit zwei Autos in Raleigh waren. Mit ihrem und seinem. So haben sie’s immer gehalten, weil er oft dringend wegmusste und sie nicht irgendwo festsitzen wollte.«
    »Was für ein Wagen?«, erkundigte ich mich. Ich ging davon aus, dass sie danach gefragt hatte.
    »Chevy Impala SS.«
    »Netter Wagen.«
    »Er ist nach dem Abendessen weggefahren, und seine Frau hat angenommen, er fahre nach Bird zurück. Das wäre normal gewesen. Aber sein Auto ist bisher nicht wieder aufgetaucht. Zumindest wissen Columbia PD und FBI nichts über seinen Verbleib.«
    »Okay«, sagte ich.
    »Sanchez vermutet, dass sie ihm etwas vorenthalten, als wüssten sie mehr als wir.«

    »Auch das wäre normal.«
    »Er bohrt nach. Aber das ist schwierig.«
    »Das ist es immer.«
    »Er ruft wieder an«, sagte sie. »Sobald er irgendwas erfährt.«
     
    Eine halbe Stunde später kam ein Anruf. Aber nicht von Sanchez. Nicht wegen Brubaker oder Carbone. Der Anrufer war Detective Clark in Green Valley, Virginia. Es ging um den Mord an Mrs. Kramer.
    »Hab was«, sagte er.
    Er schien sehr mit sich zufrieden zu sein und berichtete in allen Einzelheiten, wie er zu Werke gegangen war. Seine Vorgehensweise klang leidlich intelligent. Er hatte eine Landkarte zu Rate gezogen, um alle in Frage kommenden Zufahrtsrouten nach Green Valley im Umkreis von dreihundert Meilen zu bestimmen. Dann hatte er aus Telefonbüchern eine Liste von Eisenwarengeschäften entlang dieser Routen erstellt und seine Männer angewiesen, sie vom Mittelpunkt dieses Spinnennetzes ausgehend nacheinander anzurufen. Er hatte sich überlegt, dass im Winter nur wenige Brecheisen verkauft würden, weil größere Umbauten erst wieder im Frühjahr vorgenommen werden. Daher hatte er mit nur sehr wenigen positiven Rückmeldungen gerechnet. Nach drei Stunden war noch keine einzige eingegangen. In der Zeit nach Weihnachten hatten die Leute vor allem Bohrmaschinen und Elektroschrauber gekauft, manche auch Kettensägen, damit ihre Holzöfen nicht ausgingen. Leute mit Pionierphantasien hatten sich Äxte angeschafft, aber niemand hatte sich für langweilige Artikel wie Brecheisen interessiert.
    Also hatte er einen unorthodoxen Schritt gewagt und sich an den Computer gesetzt, um Straftaten abzufragen. Er hielt nach Verbrechen Ausschau, bei denen Türen und Brecheisen eine Rolle spielten. Aber er fand nichts, was seinen Kriterien entsprach. Stattdessen entdeckte er, an seinem NIC-Computer sitzend, eine Meldung über einen Einbruch in einem kleinen Eisenwarengeschäft in Sperryville, Virginia. Das Geschäft lag am
Ende einer nur wenig befahrenen Sackgasse. Wie der Besitzer gemeldet hatte, war die Schaufensterscheibe irgendwann in den ersten Stunden des Neujahrstages zu Bruch gegangen. Da sich wegen der Feiertage kein Geld in der Registrierkasse befand, war außer einem einzelnen Brecheisen nichts gestohlen worden.
     
    Summer trat wieder an die Wandkarte und steckte eine Nadel durch Sperryville, Virginia. Das Nest war so klein, dass der Stecknadelkopf es völlig verdeckte. Dann stach sie eine weitere Nadel durch Green Valley. Die beiden Stecknadeln waren nur wenige Millimeter voneinander entfernt. Sie berührten sich fast und bezeichneten eine Entfernung von schätzungsweise zehn Meilen.
    »Sehen Sie sich das an«, sagte Summer.
    Ich stand auf und trat neben sie. Warf einen Blick auf die Karte. Sperryville lag in einer Biegung der Straße, die sich südwestlich nach Green Valley zog. In Gegenrichtung führte sie eigentlich nirgends hin, bis sie dann doch in Washington, D. C., endete. Summer steckte eine Nadel in Washington, D. C. Sie legte die Spitze ihres kleinen Fingers darauf, dann den Mittelfinger auf Sperryville und den Zeigefinger auf Green Valley.
    »Vassell und Coomer«, erklärte sie. »Sie sind aus Washington gekommen,

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