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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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einer Gefahr für den Staat zu werden,
sofern man überhaupt von einem Staat reden konnte. Natürlich würde er,
wenn er das Land mit neuen Waffen unter seine Kontrolle gebracht hätte,
die laufenden Zahlungen für den Molybdänabbau neu aushandeln. Es war
ein schlauer Plan, dachte Clark, aber er war durchsichtig, denn er selbst
hatte ihn sich ausgedacht, um den Kerl aus seinem Versteck zu locken. »Nun ja, wir sind schon daran interessiert, daß die Region politisch
stabil bleibt«, räumte John mit einem listigen Lächeln ein, um zu
verdeutlichen, daß er Bescheid wußte. Es war ja bekannt, jedenfalls nach Ansicht von Corp und anderen, daß die Amerikaner überall in der Welt
mitmischten.
Chavez machte sich an dem GPS-Gerät zu schaffen und beobachtete die
LCD-Anzeige. In der rechten oberen Ecke verdunkelte sich ein leuchtender
Block. Ding hustete von dem umherfliegenden Staub und kratzte sich
angelegentlich an der Nase.
»Okay«, sagte Clark. »Sie sind ein seriöser Mann, und wir haben
Verständnis dafür. Die fünfzig Millionen können auf einen Schlag im
voraus gezahlt werden. Auf ein Schweizer Konto?«
»Das hört sich schon besser an«, räumte Corp nach einiger Überlegung
ein. Er ging zur Rückseite des Rover und deutete auf den geöffneten
Laderaum. »Sind das Ihre Gesteinsproben?«
»Jawohl, Sir«, erwiderte Clark mit einem Kopfnicken. Er überreichte
ihm einen dreipfündigen Stein mit sehr hohem Molybdängehalt, der
allerdings nicht aus Afrika, sondern aus Colorado stammte. »Möchten Sie
ihn Ihren Leuten zeigen?«
»Was ist das?« Corp deutete auf zwei Gegenstände im Rover. »Unsere Lampen, Sir.« Clark holte lächelnd eine heraus. Ding ebenfalls. »Sie haben ja eine Waffe dabei«, sagte Corp und deutete schmunzelnd
auf ein Bolzengewehr. Zwei seiner Leibwächter kamen herbei. »Wir sind schließlich in Afrika, Sir. Ich dachte dabei an ...« »Löwen?« Corp glaubte, einen besonders guten Witz gemacht zu haben.
Er sprach zu seinen Polizisten, die in ein gutmütiges Gelächter über die
dummen Amerikaner ausbrachen. »Wir töten die Löwen«, erklärte Corp, als
sich das Gelächter gelegt hatte. »Hier draußen rührt sich nichts mehr.« Clark, dachte der General, nimmt es wie ein Mann, so wie er mit seiner
Lampe dastand. Es schien eine sehr große Lampe zu sein. »Wozu brauchen
Sie sie?«
»Ach, ich mag die Dunkelheit nicht besonders, und wenn wir draußen
kampieren, mache ich gern Fotos bei Nacht.«
»Ja«, bestätigte Ding, »diese Dinger sind wirklich großartig.« Er wandte
sich um und prüfte, wo sich die Leibwächter des Generals befanden. Es
waren zwei Gruppen, einmal vier Männer und einmal sechs, dazu kamen
die zwei neben ihnen und Corp selbst.
»Soll ich ein Bild von Ihren Männern machen?« fragte Clark, ohne nach
seiner Kamera zu greifen.
Das war für Chavez das Stichwort, um seine Lampe anzumachen und sie
auf die größere der beiden Gruppen zu richten. Clark befaßte sich mit den
drei Männern neben dem Rover. Die »Lampen« wirkten wie ein Zauber.
Nach nur drei Sekunden konnten die CIA-Agenten sie abschalten, um den
Männern die Hände zu fesseln.
»Haben Sie geglaubt, wir hätten das vergessen?« fragte der CIA-Agent
Corp fünfzehn Minuten später, als das Gebrumm von Hubschraubern zu
vernehmen war. Die zwölf Leibwächter von Corp lagen inzwischen auf dem
Boden, das Gesicht im Staub, die Hände auf dem Rücken mit jenen
Plastikschnüren gefesselt, die Polizisten verwenden, wenn ihnen die
Handschellen ausgehen. Der General konnte bloß stöhnen und sich vor
Schmerzen am Boden winden. Ding entzündete ein paar bengalische Lichter
Schmerzen am Boden winden. Ding entzündete ein paar bengalische Lichter

Blackhawk kreiste vorsichtig und leuchtete den Boden mit Scheinwerfern
ab.
    » BIRD Doc ONE , hier ist BAG MAN .«
»Guten Abend, BAG MAN , BIRD Doc ONE hat die Situation unter
Kontrolle«, rief Clark vergnügt ins Funkgerät. »Kommt runter!« Der erste Hubschrauber landete weit außerhalb des beleuchteten
Bereichs. Die Ranger tauchten wie Gespenster aus dem Dunkel auf, mit
fünf Meter Abstand, die Waffen schußbereit im Anschlag.
»Clark?« rief jemand sehr laut und sehr nervös.
»Hier!« antwortete John und winkte. »Wir haben ihn.«
Ein Ranger-Hauptmann kam herbei. Es war ein junger Latino im
Kampfanzug, das Gesicht mit Tarnfarbe beschmiert. Als er das letzte Mal
auf afrikanischem Boden stand, war er noch Leutnant gewesen, und er
erinnerte sich an den Gedenkgottesdienst für die

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