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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Ankunft der noch ausstehenden Männer der
1. Luftlandebrigade, die der Operation KABUL zugeteilt waren, überwachen.
Sasaki hatte andere Aufgaben auszuführen.
Drei Flughafenbusse fuhren am Abfertigungsgebäude vor, und Oberst
Sasaki stieg als letzter ein, nachdem er sichergestellt hatte, daß seine
Männer vollzählig waren. Sie fuhren direkt nach Norden, am Dan Dan Golf
Club vorbei, der an den Flughafen angrenzte, dann links ab auf die Cross
Island Road, auf der sie in Sichtweite des Invasion Beach kamen. Saipan ist
keineswegs eine große Insel, und es war dunkel - es gab kaum
Straßenlampen -, aber dennoch hatte Sasaki ein Kältegefühl im Magen.
Wenn er diese Mission nicht pünktlich und planmäßig erfüllte, würde es
eine Katastrophe geben. Der Oberst schaute auf seine Uhr. Jetzt würde das erste Flugzeug auf Guam landen, wo man durchaus mit organisiertem Widerstand rechnen mußte. Nun, das war die Aufgabe der 1. Division. Er hatte seine eigene Aufgabe, und sie mußte vor Morgengrauen erledigt sein.
    Die Sache wurde sehr schnell ruchbar. Rick Bernard rief als ersten den Vorsteher der New Yorker Börse an, um ihm von seinem Problem zu berichten und um Anweisungen zu bitten. Der gab ihm auf die Beteuerung hin, daß dies kein Zufall sei, die naheliegende Empfehlung, und Bernard rief das FBI an, dessen Dienststelle sich in der Nähe der Wall Street im Javits Federal Office Building befand. Der Leiter war ein stellvertretender Direktor, und er schickte gleich drei Beamte zur Hauptniederlassung der DTC in Manhattan.
    »Was ist Ihrer Meinung nach das Problem?« fragte der leitende Beamte. Nach einer eingehenden Erläuterung, die zehn Minuten in Anspruch nahm, rief er direkt den diensthabenden stellvertretenden Direktor an.
    MS Orchid Ace hatte lange genug am Kai gelegen, um hundert Wagen auszuladen. Alle waren Toyota Land Cruiser. Die Einnahme des Wachhäuschens und die Überwältigung des verschlafenen Wachmannes war gleichfalls eine unblutige Angelegenheit, und so konnten die Busse in den eingezäunten Hafenbereich einfahren. Oberst Sasaki hatte genügend Leute in den drei Bussen, um jeden Toyota mit drei Mann zu besetzen. Sie kannten ihre Aufgabe. Nun, da sie über geeignete Fahrzeuge verfügten, waren die Polizeiwachen von Koblerville und auf dem Capitol Hill an der Reihe. Seine Aufgabe erwartete ihn auf dem Capitol Hill, dem Sitz des Gouverneurs.
    Es war wirklich ein Zufall, daß Nomuri die Nacht über in der Stadt geblieben war. Er hatte sich, was selten genug geschah, einen Abend freigenommen, und er dachte, daß er sich von einem Abend in der Stadt am besten im Badehaus erholen würde, was seine Vorfahren schon vor rund tausend Jahren entdeckt hatten. Nachdem er sich gewaschen hatte, nahm er sein Handtuch und begab sich zu dem heißen Zuber, dessen dampfende Atmosphäre ihm schneller als Aspirin zu einem klaren Kopf verhelfen würde. Erfrischt würde er aus dieser zivilisierten Einrichtung hervorgehen, dachte er.
»Kazuo«, bemerkte der CIA-Agent, »wieso sind Sie hier?« »Überstunden«, erwiderte der Mann mit einem müden Lächeln. »Yamata-san muß ein anspruchsvoller Chef sein«, meinte Nomuri,
während er langsam in das heiße Wasser glitt, ohne sich bei der Bemerkung etwas Besonderes zu denken. Die Antwort überraschte ihn.
    »Ich habe noch nie persönlich erlebt, wie Geschichte gemacht wurde«, sagte Taoka, der sich die Augen rieb und ein wenig umherplanschte und dabei deutlich spürte, wie die Spannung aus seinen Muskeln wich, aber nach zehn Stunden im War Room war er zu aufgedreht, um schläfrig zu sein.
    »Ich persönlich hatte letzte Nacht eine Geschichte mit einer sehr hübschen Hosteß«, sagte Nomuri mit einem vielsagenden Blick. Mit einer hübschen Dame von einundzwanzig Jahren zudem, was er jedoch nicht sagte. Einer sehr intelligenten jungen Dame, um deren Aufmerksamkeit sich viele bemüht hatten, doch hatte sie es vorgezogen, sich mit Nomuri zu unterhalten, da er ihr vom Alter her mehr entsprach. Es drehte sich nicht immer nur ums Geld, dachte Chet mit geschlossenen Augen und lächelndem Gesicht.
    »Meine Geschichte war aufregender.«
»Tatsächlich? Ich dachte, Sie hätten gearbeitet. Sagten Sie das nicht?« Nomuri schlug widerstrebend die Augen auf. Kazuo hatte etwas gefunden, das interessanter war als sexuelle Phantasien?
»Ich habe auch gearbeitet.«
Es war eigenartig, wie er das sagte. »Wissen Sie, Kazuo, wenn Sie eine Geschichte anfangen, müssen Sie sie auch zu Ende

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