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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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erleichtert, daß ihm und seiner Frau
keine unmittelbare Gefahr zu drohen schien.
»Diese Insel gehört jetzt meinem Land«, erklärte Oberst Sasaki. Das
konnte doch wohl nicht so schlimm sein. Der Gouverneur war über sechzig
und erinnerte sich an die Zeit, als es schon einmal so gewesen war. »Die läßt aber verdammt lange auf sich warten«, bemerkte Commander
Kennedy bei Empfang der Nachricht. Es hatte Kontakt mit einem
Überwasserschiff gegeben, das sich als die Muroto entpuppte, ein Kutter der
japanischen Küstenwache, der bisweilen Operationen der Flotte
unterstützte, zumeist als Übungsziel. Es war ein recht stattliches Schiff, aber
mit dem niedrigen Freibord, der bei japanischen Marinefahrzeugen üblich
war, und achtern hatte sie einen Kran für die Bergung von Übungstorpedos
installiert. Allem Anschein nach hatte die Kurushio mit der Gelegenheit
gerechnet, bei DATELINE PARTNERS ein paar Schüsse loszuwerden. War die
Asheville nicht davon unterrichtet worden?
»Ist mir neu, Käpt'n«, sagte der Navigationsoffizier, der den
ausführlichen Einsatzbefehl für die Übung durchblätterte.
»Wäre nicht das erste Mal, daß die Schreiberlinge was verbockt haben.«
Kennedy gestattete sich ein Lächeln. »Okay, wir haben sie oft genug
versenkt.« Er schaltete wieder sein Mikrofon ein. »Na gut, Kapitän, wir
spielen das letzte Szenario noch mal durch. Beginn in zwanzig Minuten.« »Danke, Kapitän«, kam die Antwort über UKW. »Ende.«
Kennedy legte das Mikrofon zurück. »Ruder zehn Grad links, voraus,
ein Drittel. Tauchtiefe dreihundert Fuß.«
Die Besatzung der Gefechtszentrale bestätigte und führte die Befehle
aus, wonach die Asheville fünf Meilen nach Osten lief. Fünfzig Meilen
westlich machte USS Charlotte exakt zur gleichen Zeit genau dasselbe.
    Am schwierigsten gestaltete sich die Operation KABUL auf Guam. Als größte Insel der Marianen war Guam seit fast hundert Jahren im Besitz der Vereinigten Staaten, besaß einen Hafen und ernstzunehmende militärische Einrichtungen. Noch vor zehn Jahren wäre es unmöglich gewesen. Das mittlerweile aufgelöste Strategie Air Command hatte hier vor nicht allzu langer Zeit noch Atombomber stationiert. Die U.S. Navy hatte hier eine Basis für Raketen-Unterseeboote unterhalten, und die Sicherheitsvorkehrungen, die diesen beiden Einrichtungen galten, hätten diese Mission zu einer Wahnsinnstat gemacht. Doch die Atomwaffen waren alle abgezogen worden und damit auch die Raketen. Die Andersen Air Force Base, zwei Meilen nördlich von Yigo, unterschied sich jetzt kaum von einem Zivilflughafen. Sie diente als Zwischenstation für Transpazifikflüge der amerikanischen Air Force. Flugzeuge waren dort nicht mehr stationiert, abgesehen von einem Reisejet, den der Stützpunktkommandant benutzte, der selbst ein Überbleibsel aus der Zeit war, als die 13th Air Force ihr Hauptquartier auf der Insel hatte. Tankflugzeuge, früher permanent auf Guam stationiert, kamen jetzt dann und wann, je nach Bedarf, als Reserveformation. Stützpunktkommandant war ein Oberst, der in Kürze in den Ruhestand treten würde, und er hatte nur fünfhundert Männer und Frauen unter sich, überwiegend Techniker. Es gab nur fünfzig Mann bewaffnete Sicherheitspolizei der USAF. Nicht viel anders sah es bei der Marinebasis aus, deren Flugfeld mit dem der Air Force zusammengelegt worden war. Die Marines, die dort früher wegen des Atomwaffendepots für Sicherheit gesorgt hatten, waren durch zivile Wachmannschaften ersetzt worden, und im Hafen waren die grauen Pötte verschwunden. Dennoch war dies der heikelste Teil der Mission. Die Start- und Landebahnen von Andersen sollten für die gesamte Operation von entscheidender Bedeutung sein.
    »Hübsche Schiffe«, dachte Sanchez laut, der von seinem Stuhl im Bereithalteraum aus die Japaner durchs Fernglas begutachtete. »Und der Abstand zu der Formation ist ziemlich eng.« Die vier Kongos, etwa acht Meilen von ihnen entfernt, liefen ihnen direkt entgegen, wie der CAG feststellte.
    »Sind die an der Reling angetreten?« fragte der Air Boss. An den Seiten aller vier auf sie zufahrenden Zerstörer schienen die Mannschaften in weißen Reihen angetreten zu sein.
    »Ja, die erweisen uns die Ehre, nett von ihnen.« Sanchez hob ab und drückte den Knopf für die Navigationsbrücke. »Skipper? Hier CAG. Sieht so aus, als kämen unsere Freunde uns förmlich.«
»Danke, Bud.« Der Commanding Officer der Johnnie Reb rief beim Befehlshaber des Kampfverbandes auf der Enterprise

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