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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Vielleicht war es das. Vielleicht war es die offensichtliche Schwäche seines Landes, die ihm dieses Gefühl der Hoffnungslosigkeit gab. Niemand setzte sich zur Wehr. Sagen Sie uns doch, daß die Regierung etwas tut, wollte er zu dem Admiral am anderen Ende der Satellitenleitung sagen ...
»Ach, zum Teufel.« Oreza ging ins Wohnzimmer, steckte die Akkus wieder ins Telefon und steckte die Antenne in die Schüssel. Dann wählte er die Nummer.
»Admiral Jackson«, hörte er eine Stimme.
»Hier ist Oreza.«
»Gibt's was Neues zu berichten?«
»Ja, Admiral. Wie die Wahlen ablaufen werden.«
»Ich verstehe Sie nicht, Master Chief.«
»Ich sehe, wie CNN uns erzählt, daß wir zwei lahme Flugzeugträger haben und die Leute sagen, daß wir einen Scheißdreck unternehmen können, Sir. Großer Gott, Admiral, selbst als die Argentinier die gottverdammten Falklands übernommen haben, sagten die Briten noch, sie würden zurückkommen. Davon höre ich aber nichts. Was zum Teufel sollen wir wohl denken?«
Jackson erwog seine Antwort ein paar Sekunden lang. »Ich muß Ihnen doch nichts über die Geheimhaltung von Operationen erzählen. Es ist Ihr Job, mir Informationen zu beschaffen, wissen Sie noch?«
»Alles, was wir hier hören, ist, daß sie Wahlen abhalten werden, okay? Der Raketenstützpunkt östlich von uns ist jetzt getarnt ...«
»Das weiß ich. Und das Suchradar oben auf dem Takpochao ist in Betrieb, und am Flughafen und in Kobler stehen etwa vierzig Kampfflugzeuge. In Andersen auf Guam stehen noch mal sechzig, östlich von Ihnen kreuzen acht Blecheimer, und eine Gruppe von Öltankern ist auf dem Weg dahin, um sie aufzutanken. Wollen Sie sonst noch etwas wissen?« Selbst wenn Oreza »unter Schutz« stand, eine höfliche Bezeichnung für unter Arrest, was Jackson bezweifelte, diese Informationen konnte er ihm geben; sie waren nicht geheim. Jeder wußte, daß Amerika Aufklärungssatelliten hatte. Auf der anderen Seite mußte Oreza merken, daß Jackson auf dem neuesten Stand und, das war noch wichtiger, interessiert war. Er schämte sich ein bißchen für das, was er als nächstes sagen mußte. »Master Chief, von einem Mann wie Ihnen hätte ich etwas anderes erwartet.« Als er die Antwort hörte, fühlte er sich jedoch schon wieder besser.
»Das war es, was ich hören wollte, Admiral.«
»Wenn es etwas Neues gibt, sagen Sie uns sofort Bescheid.«
»Aye aye, Sir.«
Jackson unterbrach die Verbindung und nahm sich den gerade eingetroffenen Bericht über die Johnnie Reb vor.
»Bald, Master Chief«, flüsterte er. Dann war es an der Zeit, sich mit den Leuten vom Luftwaffenstützpunkt MacDill zu treffen, die ironischerweise alle in der grünen Farbe des Heeres gekleidet waren. Er wußte nicht, daß sie ihn an etwas erinnern würden, was er ein paar Monate früher gesehen hatte.
    Die Männer mußten alle Spanisch beherrschen und südländisch aussehen. Zum Glück war das nicht schwierig. Ein Dokumentenexperte flog mit den benötigten Utensilien, darunter zehn Blankopässen, von Langley nach Fort Stewart, Georgia. Der Einfachheit halber verwendeten sie ihre eigenen Namen. First Sergeant Vega setzte sich in seinem besten Anzug vor die Kamera.
    »Nicht lächeln«, sagte der CIA-Techniker. »Europäer lächeln nicht auf ihren Paßbildern.«
»Ja, Sir.« Sein Spitzname in der Armee war Oso, »Bär«, aber nur Gleichrangige riefen ihn so. Für den Rest der Rangers der Foxtrot Company, Zweites Bataillon, 175. Ranger Regiment, hieß er nur »First Sergeant«, und sie kannten ihn als erfahrenen Unteroffizier, der seinen Captain bei dem Auftrag unterstützen würde, für den dieser sich gerade freiwillig gemeldet hatte.
»Sie brauchen auch bessere Kleidung.«
»Und wer bezahlt die?« fragte Vega, jetzt wieder grinsend. Auf dem Bild würde man das strenge Gesicht sehen, daß er normalerweise für Soldaten reservierte, die sich danebenbenommen hatten. Das würde in diesem Fall aber nicht nötig werden. Acht Männer, alle sprungerfahren (wie alle Ranger), alles Leute, die schon an diesem oder jenem Ort Kampferfahrung gesammelt hatten, und das war ungewöhnlich für Angehörige des 175sten - alles Männer, die sich die Haare nicht zu einem Stoppelschnitt rasiert hatten. Vega erinnerte sich an eine andere Truppe wie diese hier, und sein Lächeln erstarb. Nicht alle waren lebend aus Kolumbien herausgekommen.
Spanisch, dachte er, als er den Raum verließ. Spanisch wäre vermutlich die Sprache, die auf den Marianen gesprochen wurde. Wie die meisten

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