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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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mit nur einer Hand fertig geworden, aber er lebte nicht direkt in einer gerechten Welt.
»Kampfflugzeuge von oben«, warnte eine weibliche Stimme. Genau so würde es auch in der Realität sein.
»Gehe etwas tiefer«, erwiderte Richter der Computerstimme und tauchte rechts unter die Kammlinie. »Wenn du mich fünfzig Fuß überm Boden noch finden kannst, habe ich verloren, Schätzchen.«
»Ich hoffe, dieser Tarnungsscheiß funktioniert wirklich.« Die ursprünglichen Berichte des Nachrichtendienstes hatten sich besorgt über das Radar der japanischen F-15 geäußert. Irgendwie hatte es eine B-1 heruntergeholt und eine andere schwer beschädigt, und niemand wußte eigentlich, wie es genau passiert war.
»Das werden wir bestimmt merken.« Was konnte der Pilot sonst sagen? In seinem Fall entschied der Computer, daß der Tarnungsscheiß tatsächlich funktionierte. Die letzte Stunde des simulierten Fluges verging mit routinemäßiger Erkundung des Geländes, war aber anstrengend genug, daß Richter nach dem Landen seiner Comanche eine Dusche brauchte. Dort, wo sie hingingen, würde es sicher keine geben. Aber vielleicht wären ein paar Ski ganz nützlich.
»Und was ist, wenn die anderen ...«
»Dann werden wir uns wohl an Reis gewöhnen müssen.« Man konnte sich nicht um alles Sorgen machen. Das Licht ging an, die Helme wurden abgesetzt, und Richter fand sich in einem mittelgroßen Raum wieder.
»Eindringen gelungen«, entschied der Major, der die Übung bewertete. »Bereit für einen kleinen Ausflug?«
Richter nahm ein Glas Eiswasser vom Tisch im hinteren Teil des Raumes. »Ich hätte wirklich nicht gedacht, daß ich mit der Kiste noch so weit herumkommen würde.«
»Was ist mit dem restlichen Zeug?« wollte der Waffenoffizier wissen.
»Ist alles schon aufgeladen, wenn Sie ankommen.«
»Und wie kommen wir raus?« fragte Richter. Es wäre besser gewesen, wenn sie ihn darüber kurz informiert hätten.
»Sie haben zwei Möglichkeiten. Vielleicht drei. Das ist noch nicht entschieden. Wir kümmern uns drum«, versicherte der SOCOM-Offizier.
    Die gute Neuigkeit war, daß sie offensichtlich alle Apartments in einem Penthouse hatten. Das war zu erwarten gewesen, dachte Chavez. Reiche Pinkel wie die würden immer die oberste Etage kriegen, egal we lches Haus sie sich aussuchten. Die Leute meinten, sie wären etwas Besseres, vermutete er, wenn sie auf alle anderen herabsehen konnten; so wie die Leute in den Hochhäusern von L. A., die auf das spanische Viertel herabgesehen hatten, in dem er aufgewachsen war. Allerdings war keiner von ihnen jemals Soldat gewesen. Sonst hätten sie bestimmt nicht so auf dem Präsentierteller sitzen wollen. Es war besser, mit Mäusen und Soldaten unten im Gras zu bleiben. Aber jeder hatte seine Grenzen, sagte sich Ding.
    Es war darum gegangen, ein hochgelegenes Plätzchen zu finden. Der friedliche Charakter der Stadt kam ihnen entgegen. Sie suchten sich einfach das geeignete Gebäude aus, gingen hinein, nahmen den Aufzug zum obersten Stock und stiegen von dort aufs Dach. Chavez setzte seine Kamera auf ein dreibeiniges Stativ, wählte das Objektiv mit der größten Brennweite und begann, Bilder zu machen. Laut Anweisungen konnten sie die Bilder ruhig bei Tageslicht machen; der Wettergott war ihnen günstig gesonnen und schenkte ihnen einen bedeckten, grauen Himmel. Er knipste von jedem Gebäude einen ganzen Film, spulte zurück, nahm die Kassetten heraus und verstaute sie in ihren Kartons, um sie zu beschriften. Die ganze Angelegenheit dauerte eine halbe Stunde.
»Trauen Sie dem Kerl so langsam?« fragte Chavez, nachdem sie die
    Filme weitergegeben hatten.
»Ding, ich habe gerade erst angefangen, dir zu trauen«, erwiderte Clark
ruhig, und die Stimmung entspannte sich wieder.

38 / Der Rubikon
»Also?«
    Ryan nahm sich Zeit, um seine Antwort gründlich zu überlegen. Adler verdiente es, ein paar Informationen zu bekommen. Verhandlungen sollten respektvoll ablaufen. Man sagte nie die ganze Wahrheit, aber man sollte eigentlich auch nicht lügen.
    »Also weitermachen wie bisher«, sagte der Nationale Sicherheitsberater. »Wir unternehmen etwas.« Das war eine Feststellung.
»Wir sehen nicht tatenlos zu, Scott. Sie werden nicht nachgeben, oder?« Adler schüttelte den Kopf. »Vermutlich nicht.«
»Ermutigen Sie sie, ihre Position zu überdenken«, schlug Jack vor. Das war nicht besonders hilfreich, aber etwas, was er gefahrlos sagen konnte.
    »Cook glaubt, drüben sind politische Kräfte am Werk, die die

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