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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Treibstofftank für ihren Hilfsdieselmotor. »Weshalb, Sir?«
»Irgendein JP-5.« Mancuso öffnete seine Aktenmappe und holte die
    Einsatzbefehle heraus. Die Tinte war kaum trocken. »Sie werden mit einem Spezialauftrag unterwegs sein.« Claggett wollte automatisch »Warum ich?« fragen, hielt sich dann aber zurück. Statt dessen öffnete er die Mappe mit den Anweisungen und prüfte seine vorgesehene Position.
»Da könnte ein bißchen Arbeit auf mich zukommen, Sir«, bemerkte der
    Captain.
»Sie sollen eigentlich in Deckung bleiben, aber es gilt die übliche
Regel.« Das bedeutete, daß Claggett immer einen Ermessensspielraum
hatte.
»Achtung, Achtung«, verkündete die Bordsprechanlage. »Die
Rauchmelder sind auf dem gesamten Schiff ausgeschaltet. Die Rauchmelder
sind auf dem gesamten Schiff ausgeschaltet.«
»Sie lassen Ihre Leute an Bord rauchen?« fragte der ComSubPac.
Etliche seiner Skipper taten das nicht.
»Ermessensspielraum, erinnern Sie sich?«
In zehn Meter Entfernung, im Sonarraum, zog Ron Jones eine Diskette
aus der Tasche.
»Wir haben das Upgrade schon«, teilte der Chief ihm mit. »Das hier ist brandneu.« Er schob sie in das Laufwerk des BackupComputers. »Ich habe Sie geortet in der ersten Nacht, als Sie das OregonGeräuschüberwachungssystem passiert haben. Irgend etwas lose achtern?« »Ein Werkzeugkasten. Jetzt ist er weg. Wir haben später noch zwei
passiert«, betonte der Chief.
»Wie schnell?« fragte Jones.
»Der zweite war schräg unter uns. Über den sind wir sozusagen
drübergestolpert.«
»Ich habe nur ein Zucken gesehen, nichts weiter, und das Ding hatte die
gleiche Software, die ich ihnen jetzt überspielt habe. Sie haben hier ein
wirklich leises Boot, Chief. Kontrollgang?«
»Mhm. Der Captain hat ein paar lose Strippen abgerissen, aber
mittlerweile gibt es rein gar nichts mehr an Bord, was lose ist.« Er
überlegte. »Es sei denn, Sie zählen das Ende vom Toilettenpapier mit.« Jones ließ sich in einen der Stühle fallen und sah sich an dem überfüllten
Arbeitsplatz um. Das war es. Er hatte nur den Anflug einer Ahnung, mit
welchem Auftrag das Schiff unterwegs sein würde - Mancuso hatte seine
Meinung zu den Wasserbedingungen eingeholt und sich darüber Gedanken
gemacht, ob die Japaner auf Honshu eine intakte SOSUS-Station, das
Geräuschüberwachungssystem der U.S. Navy, übernommen hatten. Und das
hatte ihm schon gereicht. Sie würden sie ganz sicher in die Gefahrenzone
schicken, vielleicht als erstes U-Boot der Pazifikflotte. Oh Gott, auch noch
ein strategisches Atom-U-Boot, dachte er. Groß und langsam. Eine Hand
wurde ausgestreckt und berührte das Gehäuse der Festplatte.
»Ich weiß, wer Sie sind, Dr. Jones«, sagte der Chief, der die Gedanken
des Mannes las. »Ich verstehe auch was von meinem Job, okay?« »Die Boote der anderen, wenn sie abtauchen ...« »Die Kilo-Hertz-Linie.
Wir haben den akustischen Abfang-Receiver und alle Upgrades. Auch
Ihres, denke ich.« Der Chief griff nach seinem Kaffee, und nach kurzer
Überlegung goß er dem Besucher auch eine Tasse ein. »Danke.« »Die Asheville und die Charlotte?« Jones nickte kurz. »Kennen Sie
Frenchy Laval?« »Er war einer meiner Ausbilder im
Fortgeschrittenenkurs.« »Frenchy war mein Chief auf der Dallas, wir
arbeiteten für Admiral Mancuso. Sein Sohn war an Bord der Asheville. Ich
habe ihn gekannt. Ich nehme das persönlich.«
»Kapiert.« Mehr brauchte der Chief nicht zu sagen.
    »Die Vereinigten Staaten von Amerika akzeptieren die gegenwärtige Situation nicht, Herr Botschafter. Ich dachte, ich hätte das bereits klargestellt«, sagte Adler, nachdem die Verhandlungen schon zwei Stunden im Gange waren. Tatsächlich hatte er es, seit die Verhandlungen liefen, täglich mindestens achtmal wiederholt.
»Mr. Adler wenn Ihr Land diesen Krieg nicht weiterführen will, wovon
    niemand profitieren würde, müssen Sie sich doch lediglich dem Ergebnis der Wahlen beugen, die wir durchführen wollen ganz unter internationaler Aufsicht.«
    Irgendwo in Kalifornien, erinnerte sich Adler, gab es einen Radiosender, der wochenlang jede auf Platte gepreßte Version von »Louie Louie« gespielt hatte. Vielleicht sollte das Außenministerium damit das Gebäude beschallen statt mit Muzak. Das wäre ein ausgezeichnetes Training für diese Verhandlung hier gewesen. Der japanische Botschafter erwartete nun eine amerikanische Antwort auf das großzügige Angebot seines Landes, Guam zurückzugeben - als ob es nicht zuerst mit Gewalt erobert worden

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