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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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drei gaijin. Sie haben ihn außer Gefecht gesetzt, und er weiß noch nicht einmal, wie.«
»Was ist unternommen worden?«
     
»Die Polizei kümmert sich darum«, erzählte Kazuo Taoka seinem Chef.
    »Natürlich habe ich ihnen nichts von Koga erzählt.«
»Er muß gefunden werden, und zwar schnell.« Yamata schaute aus dem Fenster. Das Glück war ihm immer noch treu. Der Anruf hatte ihn schließlich zu Hause erreicht.
»Ich weiß nicht ...«
     
»Aber ich. Danke für die Information.« Yamata unterbrach die Leitung und führte ein weiteres Telefonat.
    Murray eilte durch die Sicherheitskontrollen des Weißen Hauses. Seine Dienstpistole hatte er im Wagen gelassen. Der Monat, der hinter ihm lag, war für ihn nicht besser gewesen als für den Rest der Regierung. Den Fall Linders hatte er mit einem Anfängerfehler verpatzt. Brandy und kalte Umschläge, sagte er sich noch einmal. Er fragte sich, was Ryan und der Präsident ihm dazu wohl zu sagen hatten. Es würde keinen Strafprozeß geben, und seine einzige Genugtuung war, daß er wenigstens keinen unschuldigen Mann vor Gericht und damit seine Behörde noch mehr in Verlegenheit gebracht hatte. Ob Ed Kealty nun schuldig war oder nicht, war für den FBI-Mann nur Nebensache. Wenn er den Geschworenen die Schuld des Angeklagten nicht beweisen konnte, dann galt der als unschuldig. Mehr gab es dazu nicht zu sagen. Und der Mann würde den Staatsdienst demnächst ohnehin verlassen.
    Das war doch schon etwas, tröstete Murray sich. Ein Geheimagent führte ihn nicht in Ryans Amtszimmer, sondern zu dem in der entgegengesetzten Ecke des Westflügels.
»Hi, Dan«, sagte Jack. Er stand, als Murray hereinkam.
    »Mr. President«, sagte Murray zuerst. Den anderen Mann kannte er nicht.
»Hi, ich heiße Scott Adler.«
»Guten Tag, Sir.« Murray schüttelte ihm die Hand. Oh, das war doch der Typ, der die Verhandlungen mit den Japsen führte.
Ein Teil der Arbeit war bereits gemacht. Ryan konnte nicht glauben, daß Adler die undichte Stelle war. Die einzigen, die sonst davon wußten, waren er selbst, der Präsident, Brett Hanson, Ed und Mary Pat, und vielleicht noch ein paar Sekretärinnen. Und Christopher Cook.
»Wie eng lassen wir japanische Diplomaten überwachen?« fragte Ryan.
»Die machen keinen Schritt, ohne daß sie jemand beobachtet«, versicherte Murray. »Geht es um Spionage?«
»Vermutlich. Etwas sehr Wichtiges ist durchgesickert.«
»Das kann nur Cook sein«, sagte Adler. »Sonst kann das niemand sein.«
»Okay, ein paar Dinge sollten Sie wissen«, sagte der Nationale Sicherheitsberater. »Vor weniger als drei Stunden haben wir ein Loch in ihre Luftabwehr gerissen. Wir haben vermutlich zehn oder elf Flugzeuge abgeschossen.« Er hätte fortfahren können, ließ es aber sein. Es war immerhin doch möglich, daß Adler die undichte Stelle war, und der nächste Schritt der Operation ZORRO mußte überraschend kommen.
»Das wird sie nervös machen, und sie haben immer noch die Atomraketen. Das ist keine gute Kombination, Jack«, betonte der stellvertretende Außenminister.
Atomwaffen? dachte Murray. Großer Gott.
    »Gibt es irgendeine Veränderung ihrer Verhandlungsposition?« fragte der Präsident.
Adler schüttelte den Kopf. »Keine, Sir. Sie bieten an, uns Guam zurückzugeben, beanspruchen aber den Rest der Marianen für sich. Davon gehen sie keinen Millimeter ab, und nichts von dem, was ich ihnen gesagt habe, konnte daran rütteln.«
»Okay.« Ryan drehte sich um. »Dan, wir haben Kontakt zu Mogataru Koga aufgenommen ...«
»Das ist der Ex-Ministerpräsident, oder?« fragte Dan, der sicher sein wollte, auf dem aktuellen Informationsstand zu sein. Jack nickte. »Richtig. Wir haben zwei CIA-Agenten in Japan, die als Russen getarnt sind und in dieser Tarnung mit Koga Kontakt aufgenommen haben. Koga wurde allerdings von dem Mann entführt, den wir für den Drahtzieher der ganzen Angelegenheit halten. Er hat Koga erzählt, er wüßte von seinen Kontakten zu den Amerikanern. «
»Das kann nur Cook sein«, wiederholte Adler. »Von der Delegation weiß es sonst niemand, und Cook erledigt den informellen Austausch mit deren Nummer zwei, Seiji Nagumo.« Der Diplomat hielt einen Augenblick inne und fuhr dann ärgerlich fort. »Das paßt doch alles zusammen, oder?«
»Eine Spionageuntersuchung?« fragte Murray. Es war bezeichnend, daß der Präsident Ryan die Antwort überließ.
»Schnell und leise, Dan.«
»Und dann?« wollte Adler wissen.
»Wenn es wirklich Cook ist, drehen wir den Scheißkerl

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