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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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die verhängte Funkstille zu ertragen. Einige seiner Leute mußten erst einmal großartig von ihren Bravourstückchen berichten, von sich eingenommen, wie Jagdflieger nun einmal waren, wenn sie ihre Arbeit getan hatten, davon berichten und alles bis ins Detail noch einmal durchgehen. Das würde sich bald ändern, dachte er. Die verhängte Funkstille zwang ihn dazu, über seinen ersten Abschuß eines Flugzeuges nachzudenken. Dreißig Leute an Bord. Verdammt, er sollte sich über einen Abschuß doch freuen, oder? Warum tat er es dann nicht?
    Gerade war etwas Interessantes passiert, dachte Dutch Claggett. Sie fingen immer noch Bruchstücke und Echos des SSK in ihrem Gebiet ein, aber wer es auch war, er hatte nach Norden abgedreht und entfernte sich von ihnen, so daß die Tennessee auf ihrer Position bleiben konnte. Wie bei U-Booten auf Patrouillenfahrt üblich, war er weit genug nach oben gekommen, um die ESM-Antenne auszufahren und das japanische Aufklärungsflugzeug einen Tag lang zu verfolgen; so konnte er möglichst viele Informationen sammeln, die den anderen von Nutzen sein konnten. Elektronische Nachrichtensammlung war bis zu seiner Aufnahme in Annapolis noch eine Aufgabe der U-Boote gewesen, und zu seiner Crew gehörten zwei Elektroniker, die dafür eine echte Begabung hatten. Sie hatten zwei auf den Schirmen gehabt, die sich einfach in Luft aufgelöst hatten; dann hatten sie Funkverkehr eingefangen, bei dem es sich dem Ton nach um etwas Aufregendes handelte, und eine nach der anderen waren die Stimmen verschwunden, irgendwo nördlich von ihm.
    »Was meinen Sie, Captain, sind wir gerade auf der Anzeigentafel einen Platz raufgerückt?« Lieutenant Shaw erwartete, daß der Captain Bescheid wußte, denn ein Captain hatte immer Bescheid zu wissen, selbst wenn er keine Ahnung hatte, worum es ging.
    »Sieht so aus.«
»Captain, Sonar.«
»Sonar, aye.«
»Unser Freund taucht wieder ab, Peilung null-null-neun, möglicherweise
    CZ-Kontakt«, sagte der Sonar-Chief.
»Ich häng' mich dran«, meinte Shaw und eilte nach achtern zu einem der
Plottische.
    »Und, was ist passiert?«
»Wir haben drei ihrer Aufklärungsflugzeuge abgeschossen und der
Angriffsverband hat ihre Jagdpatrouille ausgeschaltet.« Es war jedoch nicht
der richtige Zeitpunkt für Selbstzufriedenheit.
»Ist das der kniffligste Teil?«
Ryan nickte. »Ja, Sir. Wir müssen sie noch ein bißchen mehr verwirren,
aber jetzt wissen sie schon, daß etwas passiert. Sie wissen-«
»Sie wissen, daß es schließlich doch ein richtiger Krieg werden könnte.
Etwas Neues von Koga?«
»Noch nicht.«
    Es war vier Uhr morgens, und das merkte man allen drei Männern an. Koga hatte für den Augenblick die Streßphase überstanden und versuchte, wieder seinen Verstand zu gebrauchen, während seine Gastgeber - so nannte er sie zu seiner eigenen Überraschung in Gedanken - ihn herumfuhren und sich fragten, ob es nun schlau gewesen war, den Wachposten vor Yamatas Wohnung am Leben zu lassen. Ob er schon wieder auf den Beinen war und etwas unternahm? Würde er die Polizei rufen? Oder jemand anderen? Welche Konsequenzen würde ihr nächtliches Abenteuer haben?
    »Woher soll ich wissen, daß ich Ihnen trauen kann?« fragte Koga nach einer langen Pause.
Clarks Finger gruben sich tief genug in den Kunststoff des Lenkrades, um Fingerabdrücke zu hinterlassen. Verdammt noch mal, was mußte man eigentlich noch tun?
»Sir, wir haben gerade unser Leben für Sie riskiert, aber bitte, dann trauen Sie uns eben nicht. Ich bin nicht so dumm, daß ich Ihnen sage, was Sie tun sollen. Dazu kenne ich Ihre politischen Verhältnisse nicht gut genug. Was ich Ihnen sage, ist ganz einfach. Wir werden etwas unternehmen - was das genau ist, weiß ich selbst nicht, also kann ich es Ihnen auch nicht sagen. Wir möchten, daß dieser Krieg mit einem Minimum an Gewalt beendet wird, aber es wird zweifellos nicht ohne gehen. Sie wollen doch auch, daß dieser Krieg beendet wird, oder?«
»Natürlich will ich das«, sagte Koga, dessen Manieren etwas unter seiner Müdigkeit litten.
»Gut, Sir. Sie tun, was immer Sie für das Beste halten, okay? Denn schauen Sie, Mr. Koga, Sie brauchen uns nicht zu trauen, aber wir müssen ganz sicher Ihnen trauen können, daß Sie das Beste für Ihr Land und für unseres tun.« So verärgert Clark dies auch vorbrachte, er hätte es nicht treffender formulieren können.
»Oh.« Der Politiker dachte nach. »Ja, da haben Sie eigentlich recht.«
»Wo sollen wir Sie hinbringen?«
»Zu

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