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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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aufgestellt wurde. Passenderweise - dachte der Colonel - auf einem Stützpunkt in Utah, wo er beheimatet war. Der Geschwaderkommandant, ein Brigadier, würde das Führungsflugzeug fliegen, der Erste Offizier der Staffel die Nummer zwei. Als Deputy Commander der Operation würde er Nummer drei übernehmen. Sein Part bei diesem Job war der widerwärtigste, aber auch ein sehr wichtiger, so daß er - nachdem er die Regeln der Kriegsethik zu Rate gezogen hatte - damit übereinstimmte, daß die Parameter des Auftrags innerhalb der Beschränkungen lägen, die Juristen und Philosophen den Kämpfern auferlegt hatten.
Es war bitterkalt in Elmendorf, und Transporter brachten die Flugzeugcrew zu den wartenden Bombern. In dieser Nacht würden sie mit drei Mann Besatzung fliegen. Die B-25 war nur für einen Piloten und Kopiloten ausgelegt, mit einem Zusatzplatz für einen dritten Mann, der Abwehrsysteme bedienen sollte, was - so hatte der Hersteller versprochen ja eigentlich auch der Kopilot machen könnte. Doch echte Kampfeinsätze benötigen immer einen Sicherheitsspielraum, und noch bevor die Spirits Missouri verlassen hatten, waren die zusätzlichen dreihundert Pfund Gerät und die etwa zweihundert Pfund Lebendgewicht des Mannes, der die elektronischen Waffen bedienen sollte, hinzugerechnet worden.
Eine ganze Menge war anders an diesem Flugzeug. Die herkömmlichen Vögel der U.S. Air Force hatten auf der Heckflosse Nummern, doch die B25 hatte kein Heckflosse, und deshalb waren die Nummern auf die Frontladeluke gepinselt. Als Bomber, der die feindlichen Linien durchbrechen sollte, flog er eher in großer Höhe als niedrig - der Plan war jedoch während der Konstruktionsphase geändert worden, um auch Tiefflüge zu erlauben, damit er Treibstoff sparte. Als eines der teuersten Flugzeuge, das jemals gebaut worden war, verband es die Flügelspannweite einer DC-10 mit fast völliger Unsichtbarkeit. Schiefergrau gestrichen, um die Tarnung am Nachthimmel zu ermöglichen, war es jetzt die strahlende Hoffnung auf eine Beendigung des Krieges. Auch wenn es ein Bomber war, hoffte man dennoch, daß seine Mission so friedlich wie möglich verlaufen würde. Zacharias konnte sich allerdings eher eine Bombardierungsaktion vorstellen.
    »Die machen es uns leicht«, dachte Jackson laut. Er befand sich jetzt im Gefechtsleitstand des Flugzeugträgers, unter dem Flugdeck. Sein Gesamtplan der Operation hatte diese Möglichkeit einkalkuliert, doch er hatte sich nicht erlaubt, daran zu glauben. Seine gefährlichsten Gegenspieler waren die vier Aegis-Zerstörer, die von den Japanern abgestellt worden waren, um die Marianen zu bewachen. Die Navy hatte es bis jetzt noch nicht geschafft, eine Kombination von Radar und Rakete zu besiegen, und er erwartete, daß diese Mission ihn Flugzeuge und Mannschaften kosten würde, aber jedenfalls war Amerika jetzt irgendwie am Zug. Die andere Seite war dabei, auf seine möglichen Aktionen zu kontern, und das war immer ein Verlustgeschäft.
    Robby konnte es jetzt spüren. Die John Stennis bewegte sich volle Kraft voraus nordwärts, mit dreißig Knoten oder so. Er schaute auf die Uhr und fragte sich, ob der Rest der Operationen, die er im Pentagon geplant hatte, begonnen hatte.
    Dies war ein bißchen anders. Richter ließ seine Comanche aufjaulen, wie er es letzte Nacht getan hatte, und fragte sich, wie oft er damit noch davonkommen würde, erinnerte sich selbst an die Regel militärischer Kriegsführung, daß die gleiche Sache selten mehr als einmal funktioniert. Schade, daß der Kerl, der sich das ausgedacht hatte, die Fakten nicht gekannt hatte. Sein letzter Gedankensprung war, sich zu fragen, ob es dieser Jäger-Heini der Navy gewesen war, den er all die Monate zuvor auf Nellis getroffen hatte. Vielleicht nicht, urteilte er. Der Kerl war viel zu sehr Profi.
    Wieder standen die Ranger mit ihren lächerlich kleinen Löschgeräten bereit, und wieder erwies sich das als unnötig, und wieder hob Richter ohne Zwischenfall ab, kletterte sofort die Hügel des Shiraishi-san hinauf, nach Osten, Tokio entgegen, doch diesmal mit zwei anderen Flugzeugen hinter sich.
»Er will Durling persönlich sprechen«, sagte Adler. »Das sagte er am Ende der Frühbesprechung.«
    »Was noch?« fragte Ryan. Typisch, der Diplomat hatte sich zuerst bedeckt gehalten.
»Cook ist unser Mann. Er erzählte mir, daß sein Kontaktmann mit Koga gearbeitet hat.«
»Haben Sie - «
»Ja, ich habe ihm gesagt, was Sie wollten. Was ist mit dem

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