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08 - Ehrenschuld

08 - Ehrenschuld

Titel: 08 - Ehrenschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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tödlichen Feuer. Eine mechanische Ursache ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Ich werde meinem Vorgesetzten daher empfehlen, eine Untersuchung einzuleiten, um die Unfallursache festzustellen.«
»Beide Benzintanks waren undicht?« fragte die Stimme.
»Ja, Sir, aber es war nicht bloß ein Leck. Beide hatten einen schwerwiegenden Defekt.«
»Können Sie mir sonst noch was sagen?«
»Derzeit eigentlich nicht, nein.« Upton überlegte. Ob dieser Kerl ihren Namen wirklich gegenüber der Ministerin erwähnen würde? In dem Fall ... »Da ist irgendwas faul, Mr. Trent. Schauen Sie, ich habe in Maschinenbau abgeschlossen und im Nebenfach Materialwissenschaft studiert. Die Aufprallgeschwindigkeit liefert keine hinreichende Erklärung für zwei katastrophale strukturelle Defekte. Es gibt gesetzliche Sicherheitsnormen für die Strukturfestigkeit von Automobilen und ihren Komponenten, und die entsprechenden Parameter werden von den Bedingungen, die ich am Unfallort beobachtete, bei weitem nicht erreicht. Der Meinung sind auch die Polizisten, mit denen ich gesprochen habe. Um sicherzugehen, müssen wir noch einige Tests machen, aber das ist meine derzeitige Einschätzung. Tut mir leid, aber mehr kann ich Ihnen im Augenblick nicht sagen.«
Die geht aber recht weit, dachte Trent in seinem Zimmer im Hartford Sheraton. »Vielen Dank, Miss Upton. Meine Telefonnummer habe ich bei Ihrer Dienststelle in Nashville hinterlassen. Rufen Sie mich bitte von dort aus zurück.« Trent hängte ein und grübelte. An seinen jüngeren Mitarbeiter gewandt: »Rufen Sie die Verkehrsministerin an, und sagen Sie ihr, daß diese kleine Upton sehr tüchtig ist - nein, machen Sie mir die Verbindung, ich sag' es ihr selber. Paul, wie gut ist das NTSB-Labor für wissenschaftliche Tests ausgestattet?« fragte er, wobei er sich mehr und mehr an Churchill bei der Planung der Invasion in die Normandie erinnerte und sich auch so vorkam. Na ja, nicht ganz so, dachte Trent.
»Nicht übel, aber die Uni ...«
»Okay.« Trent holte sich die Freileitung und wählte eine Nummer, die er im Kopf hatte.
    »Guten Tag, Congressman«, sagte Bill Shaw in die Sprechmuschel hinein und schaute zu Dan Murray auf. »Was ich sagen wollte. Wir müssen Sie nächste Woche sprechen und ...«
    »Ich brauche Hilfe, Bill.«
»Welche Art von Hilfe, Sir?« Im amtlichen Verkehr waren Abgeordnete mit »Sir« oder »Ma'am« anzureden, auch vom Direktor des FBI. Das galt besonders, wenn der betreffende Abgeordnete Vorsitzender des Geheimdienstausschusses war und außerdem Mitglied des Justizausschusses und des Haushaltsausschusses. Davon abgesehen, war Trent trotz all seiner, tja, seiner persönlichen Macken immer ein verläßlicher Freund und ein fairer Kritiker des Bureau gewesen. Doch am Ende zählte nur, daß seine Tätigkeit in allen drei Ausschüssen Auswirkungen auf das FBI haben konnte. Shaw lauschte und machte sich Notizen. »Der SAC von Nashville ist Bruce Cleary, aber wir brauchen ein förmliches Amtshilfeersuchen vom Verkehrsministerium, bevor wir - gut, natürlich, ich erwarte ihren Anruf. Wir helfen gern. Jawohl, Sir. Wiederhören.« Shaw blickte von seinem Schreibtisch auf. »Wieso regt sich Al Trent über einen Autounfall in Tennessee auf?«
»Und was haben wir damit zu tun?« fragte Murray und kam damit zur Sache.
»Er möchte, daß die Laborabteilung den NTSB bei der Beweissicherung unterstützt. Rufen Sie Bruce an, und sagen Sie ihm, daß er seinen besten Fachmann an Bord schickt. Der blöde Unfall ist heute morgen passiert, und Trent braucht die Ergebnisse gestern.«
»Hat er uns schon mal in den Sack gehauen?«
Shaw schüttelte den Kopf. »Noch nie, und ich denke, wir sollten uns gut mit ihm stellen. Er wird an der Besprechung mit dem Vorsitzenden teilnehmen. Da steht noch die Sicherheitsüberprüfung von Kealty an, nur daß Sie daran denken.«
Shaws Telefon summte. »Verkehrsministerium auf drei, Director.«
»Dafür, daß wir jetzt Samstag nachmittag haben, macht der Kerl aber einen mächtigen Wirbel«, bemerkte Murray. Er stand auf und ging zu einem anderen Telefon hinüber, derweil Direktor Shaw den Anruf der Ministerin entgegennahm. »Geben Sie mir die Dienststelle in Nashville.«
    Der Hof, auf dem die Polizei Unfallautos und gestohlene Fahrzeuge abstellte, gehörte zu derselben Einrichtung, die auch die Autos der Staatspolizei wartete. Rebecca Upton war dort noch nie gewesen, aber sie brauchte nur den Abschleppwagen zu folgen. Der Beamte im Pförtnerhaus rief

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