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08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel

Titel: 08 - Geheimagent Lennet und der Auftrag Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Ohrfeigengesicht.«
    »Du erlaubst, daß ich dir nicht widerspreche. Was mich betrifft, kann ich nur Vermutungen anstellen. Hier, wo ich die Hand in der Tasche habe, das ist wohl in dem Augenblick geschossen worden, als ich gerade den Fotoapparat wieder einsteckte, also im ,Puszta’. Hier, mit gesenktem Kopf, das war wohl, als ich den ungetreuen Beamten spielte, also bei Pistchik. Beim letzten komme ich auf nichts.«
    »Da wirkst du so aufgeblasen vor lauter Bedeutung, daß ich fast vermute, das war, als du den Vertreter der Uranfabriken gespielt hast.«
    »Richtig.«
    Phil Himbeer zückte eine Hähnchenkeule. »Und was schließt du aus alledem?«
    »Gar nichts«, sagte Lennet. »Ich stelle nur fest.«
    »Und was?«
    »Daß man uns bei Fernandez und bei Hermann Fluss nicht fotografiert hat. Übrigens Fluss. Wie ging das?«
    Phil winkte ab. »Ich habe gar keine großen Umstände gemacht, sondern ihm gleich gesagt, daß ich von der Polizei bin und einen Teil seiner Untaten schon kenne.
    Das liebe Kerlchen hat nämlich nicht nur Schallplatten importiert, sondern auch eine Menge von Radiogeräten, Plattenspielern und dergleichen Dinge mehr. Und er hat sie nicht nur importiert, sondern auch mit manchen guten Tricks am Zoll vorbeigekriegt. Er hat alles zugegeben. Von ,Katastrophe’ allerdings hat er ganz offenbar keine Ahnung.«
    »So gut möchte ich es auch einmal haben.«
    »Wie gut?« fragte Phil erstaunt.
    »Nun, du gehst einfach hin, sagst, ich bin Polizist und die anderen verhören deinen Kunden. Ich dagegen muß im Schweiße meines Angesichts Fenster putzen.«
    »Dafür bekommst du jetzt ja auch Hähnchen zu essen.
    Also, was schließt du aus alledem?«
    »Immer noch nichts. Ich stelle nur fest, daß wir mit automatischen Kameras aufgenommen und daß die Filme bei Jo Smuts entwickelt wurden. Übrigens hat er Note vierzig, mein lieber Phil. Dann hat man die Bilder zu ,Osmose’ gebracht.«
    »Und vielleicht nicht nur zu ,Osmose’.«
    »Da kannst du recht haben. Es bleibt also, daß ,Osmose’ der Hauptverdächtige ist.«
    »Neben Smuts, mein lieber Paul Bruhl. Du wirst sehen, deine kleine Grigri entpuppt sich als große Spionin.«
    »Zu solchen Unterstellungen gebe ich keinen Kommentar ab«, sagte Lennet. »Das Hähnchen war übrigens ausgezeichnet.«
    »Ich freue mich, daß es dir geschmeckt hat. Und hast du jetzt also deinen Verstand wieder beisammen?«
    »Völlig.«
    »Kannst du dann mal einen Blick in die Abendzeitung werfen?«
    »Also gib her, und mach’s nicht so spannend.«
    Der Kanadier nahm »Die Presse« und gab sie seinem Kameraden.
    »Um Gottes willen!« schrie Lennet. »Du glaubst doch nicht im Ernst, daß ich das alles lese? Das sind doch mindestens fünfundvierzig Seiten.«
    Phil lächelte und sagte nichts.
    Lennet las die Schlagzeile:
    EIN STROMAUSFALL LEGTE MONTREAL UND UMGEBUNG LAHM
    »Und? Das ist eine großartige Zeitung. Sie teilt uns mit, daß ein Stromausfall Montreal und Umgebung lahmgelegt hat. Ohne diese Zeitung hätten wir das gar nicht gemerkt.«
    Lennet las den Artikel, der nichts Neues besagte.
    Phil sah ihm zu und sagte dann: »Weiter, mein Lieber, weiter.«
    Lennet blätterte die Zeitung durch und überflog die Überschriften, meist aus der Lokalpolitik. Er überlegte gerade, ob sich Phil nicht nur einen Scherz mit ihm erlaube, als sein Auge auf eine kurze Meldung fiel: 
    KLEINE NEBENWIRKUNGEN  DES STROMAUSFALLS
    »Der Stromausfall von heute morgen hat mehreren Personen übel mitgespielt. Besonders den Büglerinnen, die ihre erkalteten Eisen vergessen hatten, als der Strom wieder kam, und dem Gefängnisdirektor des Modellgefängnisses von Ville-Lajoie, von dem es heißt, es habe Mauern aus Strom. Durch den kleinen Stromausfall heute morgen ist es Moritz Zauber gelungen zu entfliehen.
    Zauber verbüßte dort eine lebenslange Gefängnisstrafe wegen Industriespionage.«
    »Ich muß sofort den FND benachrichtigen«, sagte Lennet erregt.
    »Beruhige dich. Ist schon geschehen.«
    »Die Panne war vorgesehen, nicht wahr?«
    »Ich glaube nicht nur das, sie war sogar wohlorganisiert.
    Ich habe sofort mit dem Direktor des Gefängnisses telefoniert. Jeden Morgen zwischen 11 und 11.30 Uhr machen die Gefangenen ihren Spaziergang. In dieser Zeit haben die Gefangenen nur noch eine Mauer von etwas mehr als zwei Meter zwischen sich und der Freiheit.«
    »Das ist ein Kinderspiel.«
    »Schon. Allerdings ist die Mauer der ganzen Länge nach oben mit einem Hochspannungsnetz ausgestattet, über das

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