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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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schießwütigen Idioten das Feuer.
    Der Lärm der Schießerei im Gebäude drang bis auf die Straße hinaus.
    „Scheiße!“, fauchte Sterling Chase und riss angesichts des plötzlichen Lärms den Kopf hoch. „Himmel, Arsch und Zwirn, sie müssen den Jungen gefunden haben!“
    Freyne sah zu, wie der ehemalige Agent fast schon panisch seine Waffe zog und einen wilden Blick auf den Rohbau warf. Sterling Chase, der Stammesvampir, der vor noch nicht allzu langer Zeit eine glänzende Karriere bei der Agentur in Aussicht gehabt und dann alles fortgeworfen hatte, um dem Orden beizutreten.
    Idiot.
    Er hätte sich einer viel mächtigeren Organisation anschließen können, so wie Freyne selbst es erst vor wenigen Monaten getan hatte.
    „Ich gehe rein“, sagte Chase, entsicherte die schwarze 9-mm-Pistole und entfernte sich bereits von der Agenturlimousine auf der Straße. „Du und deine Männer rührt euch hier nicht vom Fleck, Freyne, nicht mal für eine Sekunde, kapiert?“
    Freyne nickte liebenswürdig und gab sich alle Mühe, ein zufriedenes Lächeln zu unterdrücken. Das war genau die Gelegenheit, auf die er gewartet hatte. Tatsächlich hatte er fest damit gerechnet, dass die Dinge sich genau auf diese Weise entwickeln würden.
    „Sorgt dafür, dass die Archers im Wagen bleiben!“, rief Chase, als seine Stiefel über den schneebedeckten Asphalt knirschten, auf die wilde Schießerei zu, die immer noch über ihnen in dem skelettartigen Rohbau in Gange war. „Lasst sie nicht aus den Augen, was immer geschieht!“
    „Aber klar doch“, murmelte Freyne leise, sobald der ehemalige Agent außer Hörweite war.
    Neben ihm auf der Straße glitt das hintere Fenster auf der Beifahrerseite auf. Christophe Archer spähte aus der Limousine, sein sonst so stolzes Gesicht angespannt vor Sorge. „Was ist los?“ Er zuckte zusammen angesichts des Getöses, von dem die Dunkelheit widerhallte. „Guter Gott, wer schießt da? Haben sie meinen Sohn gefunden?“
    Archer machte Anstalten, aus dem Wagen zu steigen, doch Freyne trat vor und blockierte die Tür.
    „Nur die Ruhe“, sagte er zu dem nervösen Vater. Noch während er redete, zog er geschmeidig seine halb automatische Pistole aus dem Holster und befahl mit einer kaum wahrnehmbaren Augenbewegung den beiden Agenten auf der anderen Seite des Wagens, es ihm gleichzutun. „Wir haben hier alles unter Kontrolle.“

 
    26
    Der ganze erste Stock des Rohbaus war ein einziges Chaos von fliegenden Kugeln und den heiseren Schreien der Krieger und Mathias Rowan und seinen Männern. Die drei riesigen Wachen im Raum mit Kellan Archer erwiderten das Feuer, schossen wild in die Dunkelheit und erwischten zwei von Rowans Agenten schon in den ersten Augenblicken des Überraschungsangriffs.
    Der dritte ging mit Schmerzgeheul zu Boden, man hatte ihm die Kniescheibe weggeschossen. Dann brachte ihn eine weitere Kugel endgültig zum Schweigen. Das gnadenlose Feuergefecht ging weiter, und Brock gelang es nur haarscharf, einer Kugel auszuweichen, die an seinem Kopf vorbeipfiff.
    Im Eifer des Gefechts wurde die dicke Kerze umgetreten, die den Raum erleuchtet hatte. Sie rollte den Entführern vor die Füße, die kleine Flamme verlosch auf dem Boden und stürzte den Raum in Finsternis. Brock fiel kaum auf, dass der schwache Lichtschein fehlte, genauso wenig wie seinen Gefährten. Dragos’ Männer jedoch schienen in der Dunkelheit vorübergehend desorientiert.
    Brock erledigte den einen mit einem gezielten Kopfschuss, und keine Sekunde später erwischte Tegan einen weiteren. Während der letzte verbliebene Killer die Luft mit einem Kugelhagel aus seiner Maschinenpistole durchsiebte, näherte sich Brock ihm von der Seite. Tief geduckt schlich er zu dem Stuhl hinüber, auf dem Kellan Archer saß und jetzt hektisch versuchte, sich von seinen Fesseln zu befreien.
    Die Krieger und Rowan kreisten den dritten schwarz gekleideten Killer ein, jede Waffe im Raum war auf ihn gerichtet. Das Zielobjekt wurde mit einer wilden Salve ausgelöscht und sackte zerfetzt und blutüberströmt auf dem Boden zusammen.
    Brock packte den vor Entsetzen schreienden Kellan Archer an den schmalen Schultern und beruhigte ihn. „Alles gut, Kleiner. Jetzt bist du in Sicherheit.“
    Dann stutzte er. Von irgendwo aus der Nähe drang ihm Hämoglobingeruch in die Nase.
    Was zur Hölle war das denn?
    Seine Fänge schossen aus dem Zahnfleisch, die übliche physiologische Instinktreaktion, wenn seine Stammessinne frisches Blut registrierten.

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