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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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allernächster Nähe in die Schläfe geschossen.
    Tegans Erschrecken im Gebäude war nicht unberechtigt gewesen. Tatsächlich übertraf der Anblick, der die Gruppe erwartete, als sie mit Kellan Archer nach draußen rannten, ihre schlimmsten Erwartungen.
    In der Straße, wo die Fahrzeuge der Agentur geparkt waren, stank es nach Tod. Der Wagen, in dem Lazaro und Christophe Archer gesessen hatten, war mit Einschusslöchern übersät, alle Fensterscheiben zersplittert. Beim näheren Hinsehen erkannte Brock, dass die andere Seite der Limousine aufklaffte, die ganze hintere Tür war aus den Angeln gerissen.
    Es hatte einen Anschlag auf die Insassen des Wagens gegeben, eine feige Attacke von außerhalb des Fahrzeugs. Keine Frage, wer die Täter waren … auch nicht, wie die Sache ausgegangen war. Freyne und die anderen beiden Agenten lagen grausam zugerichtet auf dem Asphalt, Hunter stand völlig teilnahmslos über ihnen. Seine wachsamen goldenen Augen suchten die Umgebung ab, er war bereit, es mit jeder Gefahr aufzunehmen.
    Und in der Limousine, Kopf und Oberkörper über die leblose Gestalt auf seinem Schoß gebeugt, saß Lazaro Archer. Selbst aus dieser Entfernung konnte Brock das Blut und die Gewebefetzen auf dem dunklen Mantel des Stammesältesten und in seinem Haar sehen. Der riesige Gen Eins weinte leise, gramgebeugt über den Verlust seines Sohnes.
    „Jesus“, flüsterte Chase neben Brock. „Oh, Herr im Himmel … nein!“
    „Freyne“, knurrte Brock. „Der Bastard muss für Dragos gearbeitet haben.“
    Chase schüttelte den Kopf und fuhr sich in sichtlicher Verzweiflung mit der Hand durchs Haar. Als er redete, klang seine Stimme dumpf und ausdruckslos vor Schock. „Ich hätte sie nicht mit ihm alleine lassen dürfen. Ich habe die Schüsse im Gebäude gehört und dachte … ach Scheiße, ist jetzt egal, was ich dachte. Verdammt, ich hätte wissen sollen, dass Freyne nicht zu trauen war!“
    Hättest du wohl , dachte Brock, obwohl weder er noch der Rest der Gruppe ihm offen die Schuld gaben. Chase’ Selbstvorwürfe standen ihm ins Gesicht geschrieben. Er brauchte jetzt niemanden, um ihm seine falsche Beurteilung der Lage vorzuhalten, die Christophe Archer heute Nacht das Leben gekostet hatte. Der sonst so großspurige Harvard war sichtlich blass geworden und schien sich in sich selbst zurückzuziehen, als er sich von dem Gemetzel abwandte und tiefer in die Schatten der verlassenen Baustelle ging.
    Und was Brock und die anderen anging, hatte sich im Angesicht von so viel Blutvergießen ein ernstes Schweigen über die Lebenden gesenkt. Lazaro Archers Enkel war vor seinen Entführern gerettet worden, aber der Preis für seine Befreiung war gewaltig gewesen. Dafür lag nun nur hundert Meter weiter Lazaros Sohn ermordet in seinen Armen.
    Während die Gruppe das ganze Ausmaß der schrecklichen Ereignisse der Nacht in sich aufnahm, erwachte plötzlich der kleine Kellan Archer aus seinem Schockzustand. Er kam hinter Brock hervor und bemerkte offensichtlich erst jetzt Lazaro in der Limousine.
    „Großvater!“, rief er mit tränenerstickter Stimme. Brock packte ihn, aber er entzog sich ihm und humpelte auf den Wagen zu. „Großvater! Ist Papa auch bei dir?“
    „Haltet den Jungen fest“, rief Hunter. „Lasst ihn nicht in die Nähe.“
    Brock fing Kellan am Arm ab und drehte ihn in die entgegengesetzte Richtung herum, schirmte ihn mit seinem Körper von dem Gemetzel ab.
    „Ich will zu meinem Großvater!“, rief der Junge. „Ich will zu meiner Familie!“
    „Darfst du bald“, sagte Brock. „Jetzt musst du stark sein, Mann. Du wirst schon sehr bald bei deiner Familie sein, aber zuerst müssen wir uns hier noch um ein paar Dinge kümmern, in Ordnung?“
    Kellans Gegenwehr wurde schwächer, aber er versuchte immer noch, um Brock herum einen Blick auf die Limousine zu erhaschen, um zu sehen, wovon man ihn abschirmen wollte.
    „Komm und warte da drüben mit mir!“ Kade war zu ihnen herübergekommen, jetzt legte er dem Jungen den Arm um die schmalen Schultern und führte ihn den Gehsteig hinauf zum anderen Ende der Straße, fort von dem blutigen Gemetzel.
    Sobald der Junge außer Hörweite war, murmelte Mathias Rowan einen leisen Fluch. „Ich hatte ja keine Ahnung, dass Freyne oder die beiden anderen korrupt waren, ich schwöre es. Mein Gott, ich kann einfach nicht glauben, was heute Nacht hier geschehen ist. Alle meine Männer, Christophe Archer … alle tot.“ Er zog sein Handy heraus. „Das muss ich

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