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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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    Bevor er die erste Taste berühren konnte, packte Tegan ihn hart am Handgelenk und schüttelte ernst den Kopf. „Es ist wichtig, dass Sie die Sache noch nicht an die große Glocke hängen. Können Sie mit Ihrem Report warten, solange der Orden noch über die Entführung und den Hinterhalt ermittelt?“
    Rowan nickte zustimmend. „Ein paar Tage kann ich es noch hinauszögern, aber alles darüber hinaus dürfte schwierig werden. Einige dieser Agenten hatten Familien, man wird Fragen stellen.“
    „In Ordnung“, antwortete Tegan. Doch noch ließ er das Handgelenk des Agenten nicht los, und Brock wusste, dass die Gabe des Gen Eins, andere durch Berührung zu durchschauen, ihm sagen würde, ob Rowan ein echter Verbündeter des Ordens war oder nicht. Nach einem Augenblick nickte Tegan schwach. „Ich weiß, dass Sie schon eine ganze Weile Chase’ Kontaktmann zum inneren Kreis der Agentur sind, Mathias. Der Orden weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen. Aber jetzt ist niemandem mehr zu trauen, nicht einmal Ihren besten Agenten.“
    Mathias Rowan nickte zustimmend, er ließ seinen ernsten Blick über die Vernichtung wandern, dann sah er zurück zu Tegan und Brock. „Wenn das ein Beispiel dafür ist, wozu Dragos fähig ist, dann ist er auch mein Feind. Sagen Sie mir, was der Orden braucht, und ich werde alles tun, was in meinen Kräften steht, um Ihnen zu helfen, diesen Bastard zur Strecke zu bringen.“
    „Was wir jetzt vor allem brauchen, ist Zeit und Ihr Schweigen“, antwortete Tegan. „Ich glaube nicht, dass Dragos mit Lazaro Archer und seiner Familie fertig ist, also hat ihr Schutz allerhöchste Priorität. Ich bin sicher, Lucan wird mir zustimmen, dass die Befreiungsaktion heute Nacht zu einfach war, trotz der Todesopfer. Irgendwas ist da faul.“
    Brock nickte, er hatte dasselbe Gefühl gehabt, als sie entdeckt hatten, dass Kellans Entführer Lakaien waren und nicht das Trio von Gen-Eins-Killern, das bei der Entführung des Jungen gesehen worden war. „Diese Entführung war nur ein Ablenkungsmanöver. Dragos hat da noch etwas in der Hinterhand.“
    Tegans Blick war grimmig. „Sehe ich genauso.“
    „Ich bete, dass Sie beide sich irren“, sagte Rowan, und sein ernster Blick wanderte hinüber zu der zerschossenen Limousine, in der Lazaro Archer immer noch seinen toten Sohn in den Armen hielt. „Diese letzten Stunden waren blutig genug.“
    „Wir sollten das Gebäude und die Straße räumen und verschwinden“, sagte Tegan. „Es ist zu riskant, die Archers noch länger hier draußen zu lassen.“
    „Ich mache die Spurenbeseitigung“, bot Brock sich an.
    Als er sich umdrehte und auf das Gebäude zuging, war Rowan neben ihm. „Lassen Sie mich helfen, bitte!“
    Sie gingen über das Baustellengelände, waren aber noch nicht einmal auf halber Strecke, da klingelte Rowans Handy. Er hielt es fragend in die Luft, bat Tegan um Erlaubnis, den Anruf anzunehmen. Der Gen-Eins-Krieger nickte.
    Rowan hielt sich das Handy ans Ohr, und Brock sah mit wachsender Beunruhigung, dass dem Agenten alle Farbe aus dem Gesicht wich. „Da muss ein Fehler vorliegen“, murmelte er. „Der ganze Dunkle Hafen … um Gottes willen …“
    Brock machte Tegan ein Zeichen, ein eisiges Gefühl breitete sich in seinem Magen aus, als Rowan noch einige ungläubige Worte sagte und den Anruf dann hölzern beendete.
    „Was ist los?“, fragte Tegan, der auf Brocks Winken zu ihnen herübergejoggt war. „Was zur Hölle ist passiert?“
    „Lazaro Archers Dunkler Hafen“, murmelte Rowan. „Er ist heute Nacht niedergebrannt. Offenbar eine undichte Gasleitung, es gab eine heftige Explosion. Keine Überlebenden.“
    Lange sagte niemand ein Wort. Ein leises Schneegestöber wirbelte im winterlichen Sternenlicht, die einzige Bewegung in einer Nacht, die plötzlich so kalt und dunkel wie ein Grab geworden war.
    Und dann vergrub der kleine Kellan Archer am anderen Ende der Straße plötzlich sein Gesicht in den Händen und begann zu weinen. Er schluchzte herzzerreißend, erfüllt von reiner Qual. Der Junge wusste, was er heute Nacht verloren hatte, er spürte es. Und als er mit tränengefüllten Augen, in denen wilde bernsteinfarbene Funken blitzten, aufsah, sah Brock die Wut, die jetzt schon im Herzen des Jungen schwelte.
    Von heute Nacht an gab es den Jungen nicht mehr, der er gewesen war. Wie auch sein Großvater, der einige Meter entfernt im Blut seines eigenen Sohnes saß, würde Kellan Archer den Tod und den Kummer, den man ihm heute

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