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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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wurde abgebrochen, als sich die hintere Beifahrertür der Agenturlimousine öffnete. Lazaro Archer trat auf die Straße hinaus, sein Gesicht war schroff und angespannt vor Sorge. Er nickte den Kriegern grüßend zu. „Christophe und ich wollen uns an der Durchsuchung des Gebäudes beteiligen“, sagte er und richtete seine Bitte an Tegan. „Ihr könnt nicht erwarten, dass wir herumsitzen und warten …“
    „Doch, genau das erwarte ich.“ Tegans Stimme war respektvoll, aber unnachgiebig. „Wir wissen nicht, was wir heute Nacht da drin finden werden, Lazaro. Es könnte Fehlalarm sein. Aber wenn nicht, dann musst du die Sache uns überlassen.“
    „Mein Sohn und ich wollen helfen“, argumentierte er.
    Tegan reckte entschlossen das Kinn. „Dann helft uns, indem ihr uns unseren Job machen lasst. Bleibt hier! Wir werden schon sehr bald merken, ob an dieser Spur etwas dran ist oder nicht. Chase, du bleibst als Wache bei Rowans Männern, bis wir zurück sind. Lass sie bloß nicht aus den Augen!“
    Brock entging Harvards ärgerlicher Blick nicht, aber der ehemalige Agent tat wie befohlen. Mit Freyne und den beiden anderen Wachposten, die sich bereithielten, half er Lazaro Archer in den Wagen zurück und schloss die Tür.
    Dann lehnte er sich mit über der Brust verschränkten Armen gegen den Wagen und sah zu, wie Brock und der Rest der Gruppe sich auf das dunkle Gebäude zubewegten.
    Sie näherten sich geräuschlos. Tegan gab ein stummes Signal, sich in zwei Gruppen aufzuteilen, es wurde von Brock und Kade und schließlich auch von Rowan und seinen drei Agenten verstanden und akzeptiert. Während das Team der Agentur um das Gebäude herum zu einer Hintertreppe ging, betraten Tegan, Brock und Kade es durch den vorderen Teil der leeren Hülle, aus der die Eingangshalle geworden wäre.
    Als sie im Gebäude waren, zeigte sich, dass es nicht völlig unbewohnt war. Über ihren Köpfen war das Schlurfen von schweren Stiefeln zu hören, und etwa im selben Bereich kratzte ein eisernes Stuhlbein über den Betonboden. Und dann drang durch den Winterwind, der überall durch die offenen Fensteröffnungen heulte, das gedämpfte Weinen eines Jugendlichen.
    Tegan zeigte auf eine Treppe ins Obergeschoss. Brock und Kade folgten ihm, und alle drei stiegen mit gezogenen Waffen die wenigen Stufen hinauf.
    Als sie den ersten Stock erreichten, wurde Brocks Blick von einem schwachen Lichtschein angezogen, der irgendwo aus dem hinteren Teil einer nicht fertiggestellten Wohnung drang. Auch Tegan und Kade sahen ihn.
    „Menschen?“, sagte Brock tonlos zu seinen Brüdern. Es mussten Obdachlose sein, da alle Angehörigen seiner Spezies im Dunkeln sehen konnten und ganz ohne künstliches Licht auskamen.
    Tegan winkte ihnen, weiterzugehen und zu erkunden, woher der schwache Lichtschein kam.
    Sie schlichen im Dunkeln vorwärts und schwärmten aus, um sich der Stelle von allen Seiten zu nähern. Beim Näherkommen erhaschte Brock einen flüchtigen Blick auf drei riesige, maskierte Männergestalten, von Kopf bis Fuß in Schwarz, jeder mit einer halb automatischen Pistole in der Hand, und zwischen ihnen in der Mitte des wandlosen Raumes kauerte eine kleinere Gestalt.
    Kellan Archer.
    Da war an Freynes Tipp ja doch was dran gewesen.
    Der Kopf des jungen Stammesvampirs war ihm tief auf die schmale Brust gesunken, sein rotblondes Haar hing ihm verfilzt ins Gesicht, seine Kleider waren zerrissen, offenbar waren seine Entführer brutal mit ihm umgesprungen. Man hatte ihm die Hände auf den Rücken gebunden und ihn an Knöcheln und Rumpf mit Ketten an einen Metallstuhl gefesselt.
    Als Stammesvampir, selbst als Jugendlicher, hätte Kellan sich leicht von seinen Fesseln befreien können, wenn er es versucht hätte. Aber er hatte wenig Chancen, drei von Dragos’ Killern zu entkommen, jeder einzelne bis an die Zähne bewaffnet und nahe genug, um ihn voll Blei zu pumpen.
    Tegan sah zu Brock, dann zu Kade hinüber, gab ihnen ein stummes Signal, auf sein Kommando hin auszuschwärmen. Sie mussten sich geräuschlos die besten Positionen suchen, sodass jeder von ihnen einen der Gen-Eins-Killer ausschalten konnte, ohne dass Kellan Archer ihnen in die Schusslinie geriet.
    Aber bevor sie den ersten Schritt tun konnten, hörte Brock ein leises metallisches Klicken aus den tieferen Schatten im ersten Stock, wo sie standen.
    Mathias Rowan und seine Agenten waren da. Auch sie sahen den entführten Jungen.
    Und im nächsten Augenblick eröffnete einer dieser

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