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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Blöße bemerkt, und als sie redete, lag keine Wut in ihrer Stimme, nur matte Resignation. „Du weißt eine Menge über mich, was? Ich schätze, es gibt nichts, was du und der Orden nicht inzwischen über mich wisst.“
    „Alex hat uns das Wichtigste erzählt“, gab er zu. „Nachdem das in Alaska passiert ist, mussten wir das alles einfach genauer wissen.“
    Sie stieß ein höhnisches Schnauben aus. „Du meinst, nachdem ich angefangen habe, im Schlaf außerirdisches Kauderwelsch zu reden und der Orden mich gegen meinen Willen zu seiner Schutzbefohlenen gemacht hat.“
    „Ja“, sagte er und blieb sitzen, als sie aufstand und mit vor der Brust verschränkten Armen von ihm fortging. Er bemerkte, dass sie den Gehstock, den Tess und Gideon ihr verordnet hatten, völlig aufgegeben hatte, und dass sie kaum noch hinkte. „Wie ich sehe, heilt deine Schussverletzung gut.“
    „Ist schon viel besser geworden“, sagte sie und warf ihm über die Schulter ein vages Nicken zu. „Aber ich glaube, so ernst war die gar nicht.“
    Brock senkte den Kopf, als wäre er einverstanden, aber er erinnerte sich nur allzu gut daran, wie schwer ihre Verletzung gewesen war. Wenn ihre Wundheilung sich dermaßen beschleunigt hatte, musste das wohl an diesen DNA -Mutationen liegen, die Gideon entdeckt hatte. „Freut mich, dass es dir bessergeht“, sagte er und hielt es für klüger, sie nicht an die fremde Materie zu erinnern, die sich zunehmend in ihren Körper integrierte.
    Ihr Blick ruhte weiter auf ihm und wurde sanfter. „Danke, dass du das für mich getan hast – dass du nach mir gesucht und mich aus diesem schrecklichen Kühlraum herausgeholt hast. Du hast mir das Leben gerettet, Brock.“
    „Gern geschehen.“
    Lieber Gott, er hoffte, dass sie nie die Einzelheiten darüber erfahren würde, wie grausam er mit ihren beiden Angreifern umgesprungen war. Sie würde ihm nicht danken, wenn sie ihn in jener Nacht in Aktion gesehen hätte, oder wenn sie dabei gewesen wäre, als er seinen Blutdurst und seine Wut so wild an diesem menschlichen Abschaum gestillt hatte. Wenn Jenna wüsste, wozu er fähig war, würde sie ihn zweifellos genauso sehen wie den Ältesten, der sie angefallen hatte.
    Er wusste nicht, warum ihn das stören sollte, aber es störte ihn. Er wollte nicht, dass sie ihn für ein Monster hielt, zumindest nicht, solange er die Aufgabe hatte, für den Orden auf sie aufzupassen. Sie musste ihm vertrauen, und als ihr zugeteilter Beschützer musste er dafür sorgen, dass sie es tat. Er hatte einen Job zu erledigen, und er würde seine Verantwortung nicht aus dem Blick verlieren.
    Aber die Sache mit Jenna ging tiefer als das, und er wusste es. Er hatte nur einfach nicht die Absicht, sie zu analysieren – weder jetzt noch in der näheren Zukunft.
    Er sah ihr zu, wie sie langsam auf die Wand mit den Karten und Diagrammen zuging, die die Suche des Ordens nach den Stammesgefährtinnen dokumentierten, die Dragos gefangen hielt. „Sie machen verdammt gute Arbeit“, murmelte Jenna. „Dylan, Savannah, Renata, Tess … all die Frauen, die ich hier kennengelernt habe, sind wirklich unglaublich.“
    „Sind sie allerdings“, stimmte Brock ihr zu. Er stand auf und ging zu Jenna hinüber. „Der Orden war immer eine ernst zu nehmende Größe, aber in dem einen Jahr, das ich jetzt dabei bin, konnte ich miterleben, wie sich unsere Kraft durch die Frauen im Hauptquartier praktisch verdoppelt hat.“
    Sie warf ihm einen Blick zu, den er schwer zu deuten fand.
    „Was?“, fragte er.
    „Nichts.“ Ein kurzes Lächeln spielte um ihre Lippen, und sie schüttelte leicht den Kopf. „Ich bin nur überrascht, das zu hören, das ist alles. Die meisten Männer, mit denen ich auf der Arbeit zu tun hatte, und sogar mein eigener Vater und mein Bruder, hätten lieber ihre Dienstmarken gefressen als zuzugeben, dass sie mit Frauen im Team besser beraten waren.“
    „Ich hab keine Dienstmarke“, sagte er und erwiderte ihr Lächeln. „Und ich bin nicht wie die meisten Männer.“
    Sie lachte leise, aber wandte den Blick nicht ab. „Nein, bist du nicht. Und doch bist du einer der wenigen hier, die keine Stammesgefährtin haben.“
    Er dachte über die Bemerkung nach, geschmeichelt, dass sie persönliches Interesse an ihm zeigte. „Der Job ist eine Sache, die Blutsverbindung mit einer Stammesgefährtin eine andere. Das ist für immer und ewig, und ich bin allergisch gegen Langzeitbeziehungen.“
    Ihre intelligenten Augen musterten ihn, versuchten,

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