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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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hinunter.
    „Jenna.“
    Seine tiefe Stimme hinter ihr war wie eine warme Liebkosung auf ihrer Haut. Sie drehte sich zu ihm um, verblüfft, mit welcher Geschwindigkeit und Geräuschlosigkeit er sie eingeholt hatte, kaum eine Sekunde nachdem sie angekommen war. Aber er war ja auch kein Mensch. Er war etwas anderes – wie sie sich in Erinnerung rufen musste, als er jetzt so nah bei ihr stand und seine schiere Größe und die wilde Intensität seiner dunklen Augen zur Frau in ihr sprachen und sie zutiefst erregten.
    Immer noch glühte ihr Mund von seinem Kuss. Immer noch hämmerte ihr Puls, immer noch flackerte Hitze zwischen ihren Beinen.
    Als ob er das wüsste, kam Brock näher und nahm schweigend ihre Hand in seine. Worte waren nicht nötig. Trotz ihrer versiegenden Tränen und ihrer zitternden Glieder konnte sie das Begehren nicht verbergen, das sie für ihn empfand.
    Sie leistete keinen Widerstand, als er sie enger an sich zog, an seinen erhitzten Körper, in seine tröstenden Arme. „Ich hab Angst“, flüsterte sie, Worte, die ihr noch nie leicht gefallen waren und es auch jetzt nicht taten.
    Ohne den Blick von ihr zu nehmen, streichelte er sanft ihr Gesicht. „Du brauchst keine Angst vor mir zu haben. Ich tu dir nicht weh, Jenna.“
    Und sie glaubte ihm. Schon bevor er seinen Kopf senkte und ihre Lippen in einem Kuss von fast schon schmerzhafter Zärtlichkeit streifte. So unglaublich und unmöglich es auch war, sie vertraute diesem Mann, der gar keiner war. Sie wollte seine Hände auf sich spüren. Wollte wieder diese Verbindung zu jemandem haben, selbst wenn sie überhaupt noch nicht bereit war, über das Körperliche hinauszudenken – die Sehnsucht, zu berühren und berührt zu werden.
    „Es ist okay“, murmelte er an ihrem Mund. „Bei mir bist du sicher, versprochen.“
    Jenna schloss die Augen, als sie seine Worte in sich aufnahm, dieselben Worte, mit denen er sie in der Finsternis ihres Blockhauses in Alaska getröstet hatte und dann wieder in der Krankenstation des Hauptquartiers. Nach ihrem Martyrium durch den Ältesten war Brock ihre feste, verlässliche Verbindung zur Welt der Lebenden gewesen. Ihre einzige Rettungsleine in den endlosen, tagelangen Albträumen, nachdem man sie an diesen seltsamen Ort gebracht hatte, so entsetzlich verändert.
    Und jetzt …?
    Jetzt war sie nicht sicher, wie er in die Verwirrung hineinpasste, die von ihrem Leben übrig geblieben war. Sie war noch nicht bereit, darüber nachzudenken. Genauso wenig wusste sie, ob sie wirklich bereit war, den Gefühlen nachzugeben, die er in ihr entfachte.
    Sie zog sich etwas zurück, Scham und Zweifel wallten in ihr auf. Sie kamen aus dem Teil ihrer Seele, der immer noch trauerte, der offenen Wunde, von der sie vor so langer Zeit akzeptiert hatte, dass sie nie völlig heilen würde.
    Die Stirn gegen seine warme, feste Brust gepresst, den weichen Baumwollstoff seines grauen T-Shirts, der mit seinem exotischen Duft getränkt war, holte Jenna Atem, um sich zu stärken, doch er entfuhr ihr als leiser, gebrochener Seufzer. „Habe ich sie genug geliebt? Das frage ich mich die ganze Zeit, seit dieser Nacht in meinem Haus …“
    Brocks Hände glitten leicht über ihren Rücken, als er sie in den Armen hielt, stark und voll Mitgefühl, von einer beständigen Ruhe, die sie brauchte, um diese qualvollen Momente aufs Neue zu durchleben – als der Älteste sie gedrängt hatte, über ihr eigenes Schicksal zu entscheiden.
    „Er hat mich wählen lassen, Brock. In dieser letzten Nacht in meinem Haus dachte ich, er würde mich töten, aber er hat es nicht getan. Dabei hätte ich mich gar nicht gewehrt. Ich glaube, das hat er gewusst.“ Sie war sich sogar ziemlich sicher. In der Nacht, als der Älteste in ihr Haus eindrang, war sie völlig in ihrer Depression versunken gewesen. Er hatte die fast leere Whiskeyflasche neben ihr auf dem Boden gesehen und die geladene Pistole in ihrer Hand. Die Schachtel mit den Fotos, die sie jedes Jahr an dem Jahrestag des Unfalls hervorholte, der ihr ihre Familie geraubt und sie allein zurückgelassen hatte. „Er wusste, dass ich mich umbringen wollte. Aber statt mich zu töten, hat er mich gezwungen, die Worte laut auszusprechen – ihm zu sagen, was ich mir mehr wünschte, Leben oder Tod. Es war wie eine Folter, ein krankes Spiel, und ich musste gegen meinen Willen mitspielen.“
    Brock stieß einen leisen, heftigen Fluch hervor, aber seine Hände blieben sanft auf ihrem Rücken liegen und verströmten dort

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