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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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einen Fluch und fuhr mit den Fingern über die kleine Bisswunde, die Jenna ihm zugefügt hatte. Dort war kaum noch Blut, aber selbst ein Bruchteil davon war schon zu viel, um der Aufmerksamkeit eines Stammesvampirs zu entgehen. Und Waffenstillstand hin oder her, es war typisch Chase, so eine Beobachtung zu kommentieren.
    „Ich bin bei Sonnenuntergang einsatzbereit“, sagte Brock zu dem gesenkten blonden Kopf, der zur Antwort nicht einmal aufsah. Chase’ Aufmerksamkeit blieb völlig auf seine Waffen gerichtet, die vor ihm auf dem Tisch ausgebreitet waren.
    Brock wandte sich ab und stapfte auf den Korridor hinaus. Er hatte keine Erinnerung daran gebraucht, was zwischen ihm und Jenna passiert war. Er hatte die ganze Zeit an sie gedacht, sie hatte praktisch all seine Gedanken beherrscht, von dem Augenblick an, als er sie in seinem Quartier zurückgelassen hatte.
    Chase’ Entschuldigung machte ihm jetzt klar, dass auch bei ihm eine fällig war.
    Er wollte die Dinge mit Jenna nicht so belassen. Ein Teil von ihm fragte sich, ob es fair von ihm gewesen war, ihr so nachzustellen, ihr zu folgen, nachdem sie in Tränen aufgelöst vor ihm davongelaufen war. Er hatte ihr ihren Kummer mit seiner Berührung genommen, aber hatte er sie dadurch nicht auch empfänglicher für sein Verlangen nach ihr gemacht?
    Es war nicht sein Plan gewesen, sie in sein Bett zu manipulieren, sosehr er sie auch begehrt hatte. Und selbst wenn er sie verführt hatte – Jennas Verlangen war eindeutig gewesen, sobald sie losgelegt hatten. Es fiel ihm nur allzu leicht, wieder das Gefühl ihrer Hände auf seiner Haut zu spüren, weich und doch fordernd. Ihren Mund heiß und nass auf seinem, gebend und nehmend, der ihn verrückt machte. Ihre Scheide hatte ihn umschlossen wie feuchter, warmer Satin, und schon bei der bloßen Erinnerung daran wurde er wieder steif.
    Und dann erst der Druck ihrer stumpfen Menschenzähne an seinem Hals …
    Hölle noch mal!
    Das war das geilste Gefühl in seinem ganzen Leben gewesen.
    Noch nie hatte er eine Frau gekannt, die so scharf war wie Jenna, und er hatte nicht gerade wie ein Eremit gelebt, dem die Vergleichsbasis fehlte. Er hatte Menschenfrauen schon lange bevorzugt – eine nette Zerstreuung ohne Gefahr, dass es ernst wurde. Bei seinen menschlichen Gespielinnen war er nie versucht gewesen, über ein paar Nächte hinauszudenken. Jetzt fragte er sich, ob er Jenna Darrow ursprünglich nicht genauso gesehen hatte. Wenn er ehrlich zu sich war, musste er zugeben, dass er gehofft hatte, auch sie in diese praktische kleine Schublade packen zu können.
    Und nach heute Nacht war er fest entschlossen, sein Verlangen nach ihr endgültig zu begraben und sich davonzumachen, solange er die Chance dazu hatte.
    Aber deshalb störte ihn doch, wie er die Dinge mit ihr belassen hatte.
    Selbst wenn sie wütend auf ihn war, wozu sie alles Recht der Welt hatte, wollte er, dass sie wusste, dass es ihm leidtat. Nicht wegen des Sex, der so heiß gewesen war, dass es ein Wunder war, dass sie nicht zusammen in Flammen aufgegangen waren, sondern weil er hinterher einfach abgehauen war, ohne sich seiner eigenen Schwäche zu stellen. Er wollte die Dinge zwischen ihnen klären, damit sie beide darüber hinwegkamen.
    Und dann was, Freunde sein?
    Scheiße, er war nicht einmal sicher, ob er wusste, wie das ging. Seine Freunde konnte er an einer Hand abzählen, und keiner von ihnen war ein Mensch. Und es war auch keine Frau dabei, die ihn schon in Flammen setzte, nur indem sie mit ihm im selben Zimmer war.
    Trotz alldem fand er sich vor seinem ehemaligen Quartier wieder, die Faust erhoben, um an die geschlossene Tür zu klopfen. Er ließ seine Knöchel leicht gegen die Tür fallen. Keine Antwort.
    Einen Augenblick lang überlegte er hin und her, ob er nicht einfach umdrehen und die ganze Sache so belassen sollte. Die ganze Episode mit Jenna als mangelndes Urteilsvermögen verbuchen und dafür sorgen sollte, dass sich das nie wiederholen würde. Aber bevor er entscheiden konnte, was das größere Vergehen wäre – uneingeladen einzutreten oder wieder wegzugehen –, hatte er schon die Tür geöffnet.
    Es war dunkel in der Wohnung, nicht ein einziges Licht war an. Er roch Shampoo im Dampf, der aus dem Badezimmer drang, als er lautlos durch die Wohnung strich, ins Schlafzimmer hinüber, wo Jenna in seinem Bett lag und schlief. Sie lag mit dem Rücken zu ihm, auf der Seite zusammengerollt. Langsam ging er zu ihr hinüber und beobachtete sie einen

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