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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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Augenblick, lauschte ihren langen, ruhigen Atemzügen.
    Er wäre fast zu ihr ins Bett geschlüpft, aber er hielt sich gerade noch zurück.
    Ihr weiches dunkles Haar war in feucht glänzenden Strähnen über das Kissen ausgebreitet. Er streckte die Hand aus und ließ seine Finger hineingleiten, vorsichtig, um sie nicht zu wecken. Seine Entschuldigung würde warten müssen. Vielleicht würde sie sie nicht einmal hören wollen.
    Ja, vielleicht wäre es das Beste für sie beide, wenn er einfach alles Persönliche auf ein Minimum beschränkte und ihre Begegnungen rein professionell hielt, solange sie noch hier im Hauptquartier war. Das war weiß Gott der vernünftigste Plan, der sicherste für sie beide, aber besonders für sie. Wenn er jemandem emotional zu nahe kam, den er schützen sollte, hieß das, dass er bei seiner Arbeit nachlässig wurde.
    Das hatte er schon einmal getan, und eine lebenslustige junge Frau hatte es mit ihrem Leben bezahlt. Diesem Risiko würde er Jenna nicht aussetzen. Klar, sie war tough und kompetent, nicht wie das naive Mädchen, das ihr Vertrauen in Brock gesetzt hatte und für diesen Fehler gestorben war. Aber solange ihm Jennas Schutz anvertraut war, würde er sie auf Abstand halten müssen. Das war ein Versprechen, das er um jeden Preis einhalten würde.
    Und ihr würde das auch nur recht sein, so wie er sie hier hatte sitzen lassen.
    Er ließ die feuchte dunkle Haarsträhne wieder auf das Kissen zurückfallen. Völlig lautlos wich er vom Bett zurück und verließ die Wohnung so verstohlen, wie er sie betreten hatte … und merkte nicht, dass Jenna drüben im stillen Schlafzimmer die Augen geöffnet hatte und mit angehaltenem Atem lauschte, wie er nun schon zum zweiten Mal in dieser Nacht einen fast perfekten Abgang machte.

 
    15
    „Erde an Jenna. Alles in Ordnung mit dir?“
    „Was? Oh. Ja klar, alles bestens.“ Jenna sah zu Alex auf und riss sich aus der Benommenheit, die sie schon den ganzen Abend daran hinderte, sich auf irgendetwas zu konzentrieren. Schon die ganze Zeit seit Brocks unerwartetem Auftauchen in ihrem Zimmer vor ein paar Stunden. Ganz zu schweigen von dem unglaublichen Sex, der ihm vorangegangen war. „Bin nur etwas abwesend, fürchte ich.“
    „Genau darum frage ich ja“, sagte Alex. „Du bist schon die ganze Zeit ganz woanders, seit du dich heute Abend mit mir hingesetzt hast.“
    „Tut mir leid. Aber mach dir keine Sorgen, es ist wirklich alles bestens.“
    Jenna nahm ihre Gabel und schob ein Stückchen Lachs auf ihrem Teller herum. Sie war nicht hungrig, aber als Alex vorbeigekommen war und sie zum Abendessen in ihre Wohnung eingeladen hatte, hatte sie sich darauf gefreut, mit ihrer besten Freundin zusammen zu sein. Wenigstens für eine kleine Weile wollte sie so tun, als ob alles noch genauso wäre wie vor ein paar Wochen in Alaska – bevor sie erfahren hatte, dass ihr Bruder korrupt gewesen und nun tot war; bevor sie erfahren hatte, dass es Vampire, außerirdische Biotechnologie und beschleunigte DNA -Mutationen gab.
    Bevor sie all ihre Probleme ins Unermessliche gesteigert hatte, indem sie mit Brock ins Bett gegangen war.
    „Halloo?“ Auf der anderen Tischseite beobachtete Alex sie über den Rand ihres Bierglases. „Nur zu deiner Information, du machst es schon wieder, Jen. Was ist denn los mit dir?“
    „Außer dem Offensichtlichen, meinst du wohl“, antwortete Jenna, schob ihren Teller zur Seite und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.
    Sie starrte ihre Freundin an, den mitfühlendsten, hilfsbereitesten Menschen, den sie kannte – die Einzige außer Brock, die ihr die Kraft gegeben hatte, die sie brauchte, um die schlimmste Tortur ihres Lebens zu überstehen. Jenna wurde klar, dass sie Alex mehr schuldete als die übliche Keine-Sorge-alles-bestens-Fassade. Und außerdem besaß Alex ja die Fähigkeit, Unaufrichtigkeit mit ihrem eingebauten Lügendetektor zu durchschauen – ihrer Stammesgefährtinnengabe.
    Jenna atmete langsam ein und stieß den Atem mit einem Seufzer wieder aus. „Es ist was passiert vorhin. Zwischen Brock und mir.“
    „Es ist was … passiert?“ Einen Augenblick musterte Alex sie schweigend, dann runzelte sie die Stirn. „Du meinst doch nicht …“
    „Doch, genau das meine ich.“ Jenna stand vom Tisch auf und begann, ihren Teller abzuräumen. „Ich war alleine in der Kommandozentrale, als alle anderen schon im Bett waren. Brock kam rein, wir haben angefangen, uns zu unterhalten, und dann haben wir rumgeknutscht, und es

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