08 Geweihte des Todes - Adrian Lara
ist ziemlich schnell ziemlich intensiv geworden. Ich glaube, keiner von uns beiden hat das kommen sehen.“
Alex stand auf und folgte ihr in die Küche. „Du und Brock … habt miteinander geschlafen?“, fragte sie. „Ihr hattet Sex in der Kommandozentrale?“
„Lieber Himmel, nein! Wir haben nur rumgeknutscht. Auf dem Konferenztisch. Der Sex kam erst später, in seinem Quartier. Oder vielmehr in meinem.“ Jenna spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg. Sie war es nicht gewohnt, über ihr Sexleben zu reden – vor allem deshalb, weil sie schon sehr lange keines mehr gehabt hatte. Und mit Sicherheit noch nie ein so leidenschaftliches wie mit Brock. „Ach um Himmels willen, erspar mir die Details. Sag was, Alex!“
Sie starrte sie mit leicht geöffnetem Mund an. „Ich, äh …“
„Was bist du, schockiert? Enttäuscht? Du kannst es mir sagen“, sagte Jenna und versuchte zu erraten, was ihre Freundin von ihr denken musste, die ja wusste, wie sehr sie in den Jahren seit dem Unfall jeder Beziehung oder Intimität aus dem Weg gegangen war, nur um jetzt mit einem Ordenskrieger im Bett zu landen, den sie erst ein paar Tage kannte. „Du musst mich für ganz schön erbärmlich halten. Ich tu’s weiß Gott.“
„Jenna, nicht.“ Alex nahm sie bei den Schultern und zwang sie, sie anzusehen. „Das denke ich überhaupt nicht. Ich bin bloß überrascht … aber eigentlich auch wieder nicht. Es war mir klar, dass du und Brock einen Draht zueinander hattet, sogar noch bevor man dich hierher ins Hauptquartier gebracht hat. Und Kade hat ein paamal erwähnt, dass Brock dich sehr attraktiv fand, sich Sorgen um dich gemacht hat und sehr fürsorglich zu dir war.“
„Wirklich?“ Gegen ihren Willen wurde jetzt doch ihre Neugier wach. „Er hat mit Kade über mich geredet? Wann? Was hat er gesagt?“ Plötzlich fühlte sie sich wie ein Teenager, der um Details über seinen Schulhofschwarm bettelt. „Oh Gott – vergiss es! Ich will’s nicht wissen. Es ist ja egal. Was zwischen uns passiert ist, hat gar nichts bedeutet, am liebsten will ich gar nicht mehr dran denken.“
Wenn es nur so einfach wäre, das alles zu vergessen.
Alex’ Augen waren sanft, und sie wählte ihre Worte vorsichtig. „Denkt Brock auch so? Dass es gar nichts bedeutet hat? Dass du versuchen solltest, so zu tun, als sei es nie passiert?“
Jenna dachte zurück an die unglaubliche Leidenschaft, die sie zusammen erlebt hatten, und seine sanften Worte danach. Er hatte ihr gesagt, dass er nicht wollte, dass sie es bereute oder dass sie dachte, dass es ein Fehler gewesen war. Liebe, fürsorgliche Worte hatte er zu ihr gesagt. Und im nächsten Augenblick war er aus dem Raum geflohen und hatte sie allein und verwirrt im Dunkeln zurückgelassen.
„Wir waren uns schon vorher einig, dass wir es unverbindlich halten, dass zwischen uns was Festes nicht infrage kommt“, hörte sie sich murmeln, als sie sich von Alex abwandte und hastig begann, noch mehr Geschirr abzuräumen. Sie wollte nicht daran denken, wie gut es sich angefühlt hatte, in Brocks Armen zu sein, oder an die seltsamen Begierden, die er in ihr geweckt hatte. „Es war wirklich nur Sex, Alex, und eine einmalige Sache. Und schließlich ist es doch nicht so, als hätte ich derzeit nicht größere Sorgen, oder? Ich werde jetzt nicht alles noch schlimmer machen, indem ich mich mit ihm einlasse, ob körperlich oder sonst wie.“
Es klang wie ein kluges und vernünftiges Argument, aber sie war nicht ganz sicher, wen sie damit eigentlich überzeugen wollte, ihre Freundin oder sich selbst.
Alex kam hinter ihr aus der Küche. „Ich glaube, er bedeutet dir jetzt schon etwas, Jen, und das jagt dir eine Riesenangst ein.“
Erschrocken wirbelte Jenna herum. Was Alex da aussprach, war die reine Wahrheit, und Jenna wusste es. „Ich will nichts für ihn empfinden. Ich kann nicht, Alex.“
„Wäre das denn so schlimm?“
„Wäre es allerdings“, antwortete sie heftig. „Mein Leben ist so schon unsicher genug. Wie bescheuert wäre ich denn, wenn ich mich jetzt auch noch in ihn verliebe?“
Alex’ Lächeln war voller Anteilnahme. „Da könntest du es viel schlimmer treffen. Brock ist schwer in Ordnung.“
Jenna schüttelte den Kopf. „Er ist nicht mal ein richtiger Mensch, um diesen kleinen Nebenaspekt nicht zu vergessen. Aber eigentlich bin ich das wohl auch nicht mehr, so wie ich ihn vorhin gebissen habe.“
Alex hob die Brauen. „Du hast ihn gebissen?“
Es war zu spät, ihre
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