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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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auch in dem Jahr, das sie schon Seite an Seite zusammenarbeiteten, nichts davon gemerkt hatte. Jetzt spürte er, wie neuer Respekt für den ehemaligen Agenten in ihm aufflackerte und dass er neugierig wurde, was es mit seiner anderen, düsteren Seite auf sich hatte, die immer so knapp unter der Oberfläche lauerte.
    „Wo genau seid ihr, Mathias?“ Chase machte Brock ein Zeichen, den Wagen zu starten. „Pass auf, ob der Orden sich hier einmischen muss oder nicht, lass mal meine Sorge sein. Ich frage dich nicht um Erlaubnis, und dieses Gespräch hat nie stattgefunden, verstanden? Das klären wir, wenn ich dort bin, wir sind schon unterwegs.“
    Brock fuhr den Rover auf die Straße hinaus und folgte Chase’ Anweisungen, der jetzt trotz Mathias Rowans hörbaren Protesten auflegte und das Handy in seiner Manteltasche verstaute. Sie rasten tiefer in die Stadt, auf den Industriehafen zu, wo die Jugendlichen – Menschen wie Stammesvampire – sich derzeit auf Raves und privaten After-Work-Partys trafen.
    Es war nicht schwer, den Schauplatz des Mordes zu finden. Zwei schwarze Limousinen waren an einem Lagerhaus am Wasser geparkt. Auf dem angrenzenden Grundstück umstanden mehrere Stammesvampire in dunklen Mänteln und Anzügen eine große Gestalt, die reglos im schmutzigen Schnee lag.
    „Das sind sie“, sagte Chase. „Die meisten von denen kenne ich noch aus der Agentur.“
    Brock bog auf das Gelände ein und beäugte die Gruppe, als alle Köpfe zu ihnen herumfuhren. „Und ob sie das sind – so planlos und konfus wie eh und je“, meinte Brock gedehnt und maß die Agenten mit einem Blick. „Welcher ist Rowan?“
    Die Frage beantwortete sich von selbst. Kaum hatte er sie ausgesprochen, kam einer der Gruppe zügig zu ihnen herüber, um sie zu begrüßen, als sie aus dem Wagen stiegen. Agent Mathias Rowan war so groß und breit gebaut wie jeder der Krieger, seine muskulösen Schultern wirkten massig unter seinem schweren, maßgeschneiderten dunklen Wollmantel. Intelligente hellgrüne Augen blitzten verärgert, als er sich näherte, und seine Haut spannte sich über den hohen Wangenknochen.
    „Wie man hört, habt ihr Jungs von der Agentur ein kleines Problem heute Nacht“, sagte Chase so laut, dass auch der Rest der versammelten Agenten ihn hören musste. „Dachten uns, ihr könntet hier draußen etwas Hilfe brauchen.“
    „Bist du wahnsinnig?“, knurrte Rowan leise, nur für Chase’ Ohren bestimmt. „Dir ist doch klar, dass jeder Einzelne meiner Agenten hier dich lieber in Fetzen reißt, als dich mitten in ihre Ermittlung platzen zu lassen.“
    „Ach ja?“, antwortete Chase mit einem großspurigen Grinsen. „Können sie gerne versuchen, ich hatte bis jetzt eine ruhige Nacht.“
    „Chase, verdammt noch mal.“ Rowan hielt seine Stimme leise. „Ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht herkommen.“
    Chase stieß einen Grunzlaut aus. „Es gab mal eine Zeit, als ich hier die Befehle ausgegeben habe und du sie befolgt hast, Mathias.“
    „Das war einmal.“ Rowan runzelte die Stirn, aber es war keine Feindseligkeit in seiner Miene. „Ich habe dem Zeugen drei Agenten nachgeschickt, die kriegen ihn schon. Das Gebäude wurde vollständig von Menschen geräumt, und allen potenziellen Zeugen des Vorfalls haben wir die Erinnerung an die ganze Nacht gelöscht. Es ist alles unter Kontrolle.“
    „Da sieh mal einer an … Sterling Chase, das Arschloch.“ Der gefauchte Gruß wehte auf der winterlichen Brise zu ihnen hinüber. Am anderen Ende der verschneiten Industrieparzelle hatten sich ein paar weitere Männer aus der Gruppe gelöst und kamen zu ihnen herübergeschlendert.
    Chase sah hinüber und machte die Augen schmal. „Freyne“, knurrte er, als er den großen Mann erkannte, der die Gruppe anführte, und spuckte aus, als hätte er einen schlechten Geschmack im Mund. „Ich hätte wissen sollen, dass dieses Arschloch auch da ist.“
    „Sie mischen sich hier in offizielle Angelegenheiten der Agentur ein“, sagte Agent Rowan jetzt lauter, damit alle ihn hörten. Er warf Chase einen warnenden Blick zu, sprach aber mit dem üblichen arroganten Tonfall, der bei der Agentur offenbar genauso zum Standard gehörte wie die modischen Anzüge und spiegelblanken Halbschuhe. „Dieser Vorfall geht den Orden nichts an. Es ist eine Angelegenheit der Dunklen Häfen, und wir haben die Situation unter Kontrolle.“
    Mit einem gefährlichen Grinsen an die Adresse der Neuankömmlinge trat Chase um seinen Freund herum und

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