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08 Geweihte des Todes - Adrian Lara

Titel: 08 Geweihte des Todes - Adrian Lara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Lara
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mich offen. Wenn wir auch nur den Hauch einer Chance wollen, Dragos’ potenzielle Verbündete innerhalb der Agentur auszumerzen, geht das nur mit Rowan auf unserer Seite.“
    Brock nickte grimmig und lehnte sich zurück. Dann würden sie eben warten. Chase hatte vermutlich recht, was seinen alten Verbündeten anging. Nur wenige in der Agentur würden zugeben, dass es in ihrem Fundament Risse gab – die es einer Pest wie Dragos ermöglicht hatten, seit Jahrzehnten heimlich innerhalb der Agentur zu operieren. Dragos hatte sich hinter einem falschen Namen versteckt, Macht und Informationen angesammelt, zahllose gleichgesinnte Anhänger rekrutiert, die bereit waren, für ihn zu töten – und zu sterben, wenn die Pflicht es verlangte. In der Agentur war Dragos zum hohen Posten eines Direktors aufgestiegen, bevor der Orden ihn vor einigen Monaten entlarvt und in den Untergrund getrieben hatte.
    Obwohl Dragos inzwischen aus der Agentur verschwunden war, war der Orden sicher, dass er nicht all seine Verbindungen gekappt hatte. Es musste immer noch viele geben, die mit seinen gefährlichen Plänen sympathisierten. Geheime Mitglieder seiner Verschwörung, die sich hinter zahllosen bürokratischen Barrieren versteckten, die Brock und die anderen Krieger daran hinderten, sie im offenen Kampf auszumerzen.
    Eine von Chase’ Hauptprioritäten in den Monaten seit Dragos’ Flucht war es, sich diese Barrieren in der Agentur vorzunehmen und nach und nach abzutragen. Um Dragos näher zu kommen, musste der Orden nahe an seine Leutnants herankommen, ohne dabei Verdacht auszulösen. Nur eine falsche Bewegung, und Dragos würde sich noch tiefer in den Untergrund verziehen.
    Die Operation lief extrem verdeckt und war nur umso heikler, weil die einzige Hoffnung des Ordens auf Erfolg in den Händen des launischen, unberechenbaren Sterling Chase lag, der einem alten Freund vertraute, von dem die anderen nicht wissen konnten, ob er wirklich loyal war.
    Auf dem Armaturenbrett der Beifahrerseite begann Chase’ Handy zu vibrieren. „Das wird Rowan sein“, sagte er und nahm den Anruf entgegen. „Ja. Wir warten. Wo bist du?“
    Brock starrte durch die Windschutzscheibe auf das Schneetreiben hinaus und lauschte Chase’ Gespräch, das nicht nach guten Neuigkeiten klang.
    „Ach du Scheiße … gibt es Tote?“ Chase schwieg eine Sekunde, dann zischte er einen deftigen Fluch. Auf Brocks fragenden Blick hin erklärte er: „Ihm ist was dazwischengekommen, ein Notfall. Ein Junge aus dem Dunklen Hafen hat auf einer Party die Kontrolle verloren, es gab einen Kampf, dann eine Nahrungsaufnahme draußen auf der Straße. Ein Toter und ein Schwerverletzter, der stark blutend zu Fuß geflohen ist.“
    „Himmel, Arsch und Zwirn!“, murmelte Brock.
    Der Tote und eine Nahrungsaufnahme auf offener Straße waren schlimm genug. Doch das größere Problem war der entkommene Zeuge. Es war nicht schwer, sich die Hysterie vorzustellen, die ein blutüberströmter Mensch auslösen konnte, der in der Öffentlichkeit herumrannte und Vampir schrie. Ganz zu schweigen von den Reaktionen, die er bei Brocks eigener Spezies auslösen würde.
    Der Geruch von frischen roten Zellen wirkte für jeden Stammesvampir in einem Umkreis von drei Kilometern wie ein Magnet. Und wenn noch Rogues in der Stadt übrig waren, dann gute Nacht. Schon ein Hauch von Blutgeruch aus einer offenen Wunde würde ausreichen, um den blutsüchtigen Abschaum des Vampirvolkes in wilde Fressgier zu versetzen.
    Chase’ Kiefermuskeln waren angespannt, als er sich wieder Mathias Rowan am Handy zuwandte. „Sag mir, dass deine Leute den Zeugen geschnappt haben.“ Ein deftiger Fluch folgte, und Brock tippte, dass die Antwort ein Nein war. „Gottverdammt, Mathias. Du weißt doch genauso gut wie ich, dass wir diesen Menschen von der Straße holen müssen, und wenn die ganze Bostoner Einheit ausrücken muss, um ihn aufzuspüren. Wer ist da unten von der Agentur bei dir?“
    Brock beobachtete und lauschte, als das Gespräch weiterging, und sah eine Seite von Sterling Chase, die er kaum kannte. Der ehemalige Agent war kühl und gebieterisch, logisch und präzise. Der unberechenbare Hitzkopf, an den Brock sich als Ordensmitglied gewöhnt hatte, schien in den Hintergrund zu treten zugunsten des forschen, kompetenten Anführers, der jetzt neben ihm im Rover saß.
    Er hatte gehört, dass Chase bei der Agentur als vielversprechendes Nachwuchstalent gehandelt wurde, bevor er dem Orden beigetreten war, wenn Brock

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